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Es geht wieder um die Wurst: Ist der Veggie-Hype am Ende?

Viele Veggie-Produkte sind auf Sojabasis produziert. (Bild: Getty Images)
Viele Veggie-Produkte sind auf Sojabasis produziert. (Bild: Getty Images)

Veganer, Vegetarier oder Flexitarier – viele Menschen entscheiden sich in Deutschland für eine fleischlose Ernährung. Tofu-Schnitzel oder vegane Wurst fluten die Supermärkte. Eines der größten Fleischunternehmen Deutschlands will sich wegen sinkender Absätze nun weitestgehend aus dem Markt für Ersatzprodukte zurückziehen. Ein Zeichen für einen Rückgang des Veggie-Booms?

Tönnies zählt zu Deutschlands größten Fleischkonzernen und konnte im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2016 den Umsatz um 8,6 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro steigern. Mittlerweile gehören auch Fleischersatzprodukte zum Sortiment. Bei der Vorstellung der Geschäftsbilanz des Unternehmens mit Sitz im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück wurde deutlich, dass der Großteil des Umsatzes jedoch mit Schweinesteak, Rinderhüfte und Wurst gemacht wurde. Der Umsatz an Veggie-Produkten sei dagegen stark rückläufig, so der Unternehmenschef Clemens Tönnies.

Als der Konzern vor mehr als drei Jahren auch vegetarische Schnitzel und Tofu-Würstchen mit ins Angebot nahm, schien der Hype um fleischlose Ersatzprodukte auf dem Höhepunkt. Mittlerweile geht der Chef des Fleischimperiums aufgrund seiner Bilanzzahlen davon aus, dass der Veggie-Wirbel vorbei sei.

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Nach Informationen des Online-Magazins „Chip.de“ warben Supermärkte und Discounter im Vorjahr vermehrt mit Tofu-Wurst und anderen Fleischersatzprodukten. Der Absatz konnte dadurch aber nicht gesteigert werden. Im Gegenteil, im Januar 2017 sank der Verkauf von fleischlosen Wurstprodukten sogar um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Darauf reagierte der Fleisch-Gigant Tönnies nun mit einer weitreichenden Entscheidung. Sieben Veggie-Wurstsorten lieferte Tönnies bisher an die Marke Gutfried. Davon soll nur noch eine weiter produziert und angeboten werden. Die gebe es weiterhin über Gutfried bei Rewe, Edeka, Kaufland, Real und anderen Märkten zu kaufen. Fleischersatzprodukte produziert das Unternehmen ebenfalls weiter, doch werden die Produkte lediglich in Reformhäusern zu haben sein und das auch nur über die Tochterfirma Nölke.

Auch andere Hersteller setzen laut eigener Aussage immer weniger auf die Ersatzprodukte. „Der Veggie-Hype ist vorbei“, sagte auch der Chef des Wurst-Unternehmens Reinert, Hans-Ewald Reinert, im Januar diesen Jahres.

Zwar hält laut „Welt“ das Unbehagen in der Bevölkerung über die Massentierhaltung an, das Bedürfnis nach fleischlosen Alternativen sei da. Doch der Wunsch nach weniger Steak und Wurst würde nicht hauptsächlich mit Fleischersatzprodukten gedeckt werden. Stattdessen würden sich viele Verbraucher rein pflanzlichen Lebensmitteln, abseits von Tofuwurst und Co, zuwenden.

Ob diese Informationen und Bilanzzahlen der Fleisch-Giganten aber auf ein Ende des Veggie-Hypes hindeuten, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar.