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„Etwas Großes“: Apple bricht mit Vision Pro in ein neues Zeitalter auf

Auf der Keynote der Entwicklerkonferenz WWDC hat Apple sein mit Spannung erwartetes neues Produkt enthüllt – die Mixed-Reality-Brille Vision Pro. Die Reaktionen sind zunächst gemischt.

Apple-CEO Tim Cook und die neue Datenbrille Vision Pro (Foto: REUTERS/Loren Elliott)
Apple-CEO Tim Cook und die neue Datenbrille Vision Pro (Foto: REUTERS/Loren Elliott) (Loren Elliott / reuters)

Gestern wurde Apples neue Datenbrille auf der WWDC vorgestellt, doch das Warten geht weiter: Erst im Frühjahr 2024 wird Apple das Produkt auf den Markt bringen – und das auch zunächst nur in den USA. „Apple Vision Pro“ heißt das Mixed-Reality-Headset, das für einen stolzen Preis in den Handel kommt: 3499 Dollar kostet die erste Version.

Apple-CEO Tim Cook ließ es sich nicht nehmen, „eine neue Ära des Computers“ auszurufen und das neue „one more thing“ damit in eine Reihe der großen Apple-Innovationen der vergangenen Dekaden zu stellen. „So wie der Mac das Personal Computing eingeführt hat und das iPhone das mobile Computing, führt die Apple Vision Pro das räumliche Computing ein“, erklärte Cook gestern auf der Keynote der Entwicklerkonferenz WWDC den USP der Datenbrille.

Tim Cook: „Die Apple Vision Pro ist um Jahre voraus“

„Die Vision Pro baut auf Jahrzehnte der Innovation bei Apple, ist um Jahre voraus und anders als alles, das bisher geschaffen wurde — mit einem revolutionären neuen Eingabesystem und Tausenden von bahnbrechenden Innovationen. Sie ermöglicht unglaubliche Erfahrungen für unsere Nutzerinnen und aufregende neue Möglichkeiten für unsere Entwicklerinnen“, ist sich der 62-Jährige sicher.

Der technologische Quantensprung erscheint zumindest in den Promo-Videos greifbar. Mit Apples neuer Datenbrille sollen Nutzer buchstäblich in neue virtuelle Welten eintauchen – „immersed“ (zu deutsch: „eingetaucht“) lautete das Zauberwort der Keynote. Mit den Augen, den Händen und der Stimme soll „das erste Apple-Gerät, durch das Nutzer sehen, statt darauf zu sehen“, wie Tim Cook erklärt, gesteuert werden.

Apple: „Das fortschrittlichste persönliche Elektronikgerät aller Zeiten“

In der praktischen Nutzung finden die aus anderen Apple-Geräten bekannten Programme Verwendung: der Webbrowser Safari, das Telefonie-Feature FaceTime, unzählige Apps, Entertainment-Inhalte wie Filme, Videos bzw. Gaming oder etwa das Foto-Archiv, das durch die 3D-Darstellung zu einer ganz neuen Erfahrung werden soll.

Gleichzeitig betont Apple die Integration der realen Welt: Das Headset soll Nutzer nicht von der Außenwelt abschneiden, indem es Augmented- und Virtual-Reality-Elemente miteinander verbindet. Setzt sich im Raum des Vision-Pro-Trägers eine neue Person dazu, wird sie im Sichtfeld des Nutzers angezeigt, während das Display das Gesicht erkennbar macht.

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„Unseren ersten räumlichen Computer zu schaffen, erforderte Erfindergeist in fast allen Facetten des Systems“, resümierte Mike Rockwell, Vice President der Technology Development Group von Apple, den Entstehungsprozess, der sich fast über eine Dekade gezogen haben soll. „Durch eine enge Integration von Hardware und Software haben wir einen eigenständigen räumlichen Computer entwickelt, der kompakt und tragbar ist. Es ist das fortschrittlichste persönliche Elektronikgerät aller Zeiten“, legt der wertvollste Konzern der Welt bei seiner neuen Produktkategorie wieder einmal Superlative an.

Netzreaktionen: „Apple hat hier etwas Großes – und das wissen sie“

In den sozialen Medien wurde der mit Hochspannung erwartete Launch höchst unterschiedlich bewertet. „Apple hat hier etwas Großes, und das wissen sie“, reagiert etwa der renommierte Tech-Blogger Neil Cybart („Above Avalon“), der das Headset für eine halbe Stunde testen konnte, nahezu euphorisch.

„Das ist die Zukunft des Computings. Meine Erfahrung war wie ein Trip, unheimlich. Schwer zu beschreiben, aber fast wie ein Traum. Räumliche Fotos/Videos lösten bei mir eine Gänsehaut aus. Wird Erinnerungen revolutionieren“, twitterte Cybart.

„Für 3500 US-Dollar muss ich mehr können, als nur einen Film anzusehen oder meinen Desktop zu spiegeln“

Der Videofilmer und Fotograf Austin Rupp reagierte indes weniger begeistert. „Bisher bin ich von Apples Vision Pro nicht beeindruckt. 90 Prozent der gezeigten Anwendungsfälle waren lediglich eine weitere Möglichkeit, einen Bildschirm vors Gesicht zu bringen. Ich bin daran interessiert, mehr zu sehen, aber aus Anwendungssicht würde ich es nicht als revolutionär bezeichnen. Für 3.500 US-Dollar muss ich mehr können, als nur einen Film anzusehen oder meinen Desktop zu spiegeln“, twitterte Rupp.

Bloombergs Tech-Reporter Mark Gurman, der seither treffsicher Gerüchte über den Kultkonzern aus Cupertino kolportiert, fiel dagegen auf, dass Apple-CEO Tim Cook bei der anschließenden Präsentation vor Journalisten das neue Headset nicht einmal aufsetzte – mutmaßlich, um kein Mem-Material zu produzieren.

Auch weiteren Tech-Journalisten fiel Tim Cooks fehlende Anwendung des neuen Hoffnungsträgers auf.

„Wenn ich 3499 Dollar für die Vision Pro ausgebe, lässt sich meine Frau sofort scheiden“

Andere Netzreaktionen konzentrierten sich auf den hohen Preis oder den optischen Eindruck und verglichen das 3500 Dollar teure Headset mit einer Ski- oder Taucherbrille: