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"Modern", "Work-Life-Balance" und "Wertschätzung": Die Top-Buzzwords in Stellenanzeigen – und was Bewerber wirklich interessiert

Früher undenkbar, heute Realität: Home Office ist für viele Arbeitnehmer nicht mehr wegzudenken, deshalb werben die Unternehmen in ihren Stellenanzeigen damit.  - Copyright: South_agency via Getty Images
Früher undenkbar, heute Realität: Home Office ist für viele Arbeitnehmer nicht mehr wegzudenken, deshalb werben die Unternehmen in ihren Stellenanzeigen damit. - Copyright: South_agency via Getty Images

Im Zuge des Fachkräftemangels wandelt sich der frühere Arbeitgebermarkt langsam, aber sicher zum Arbeitnehmermarkt. Das führt dazu, dass sich Unternehmen mehr ins Zeug legen müssen, um bei potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten zu punkten. Umso wichtiger wird die Darstellung des Unternehmens nach außen. Und worüber erfahren die potenziellen Kandidaten mehr über das Unternehmen?

Häufig ist die Stellenanzeige der wichtigste Kontaktpunkt im Recruiting. Wie stellen Unternehmen sich hier vor? Welche Buzzwords werden besonders häufig genutzt und was verbirgt sich dahinter? Diesen Fragen widmete sich die Analyse des Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP). Der BAP analysierte die 1,6 Millionen Stellenanzeigen, die im September 2022 ausgeschrieben wurden und verglich sie mit denen des Vorjahresmonats. Hier sind die Ergebnisse.

Wenig Inhalt, viele Floskeln

Die meisten Unternehmen beschreiben sich in ihren Jobangeboten demnach als „modern“: Das Buzzword fällt in circa 27 Prozent aller Stellenanzeigen. Leider sagt es wenig darüber aus, was genau die Unternehmen damit meinen beziehungsweise worauf sich das "modern" bezieht. Das Gleiche gilt für weitere beliebte Buzzwords wie „innovativ“ und „international“, mit denen Arbeitgeber Talente umwerben möchten. Die beiden Begriffe werden in circa 16 Prozent der Stellenanzeigen verwendet.

Informationen, die den potenziellen Bewerbern hingegen mehr über ihren zukünftigen Arbeitgeber verraten, sind Beschreibungen der Unternehmenskultur. In ungefähr 18 Prozent der Jobangebote versprechen Arbeitgeber eine offene und transparente Kommunikation. Das ist Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 40 Prozent. Kein Wunder: Während der Corona-Pandemie mussten wahrscheinlich alle Beschäftigten feststellen, dass eine gute interne Kommunikation wichtig ist.

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Darüber hinaus stärkt eine transparente und offene Kommunikationskultur, in der Feedback nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht ist, die Mitarbeiterbindung. Ein weiterer wichtiger Faktor, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter glücklich macht: Wertschätzung. Das wissen auch die Arbeitgeber, die Wertschätzung und Anerkennung in zwölf Prozent aller Stellen ausschreiben. Dass dieser Faktor immer weiter an Bedeutung gewinnt, zeigt der Anstieg von 50 Prozent im Vorjahresvergleich.

Unternehmen versprechen gute Work-Life-Balance, flexible Arbeitsmodelle und Firmenevents

Ein Thema, das vor allem die jüngere Generation bei der Jobsuche umtreibt, ist die Work-Life-Balance. So ermittelte das BAP in seiner zuletzt veröffentlichten Studie „Barometer Personalvermittlung 2022“, dass flexible Arbeitszeiten zu den drei der wichtigsten Jobauswahlfaktoren potenzieller Kandidaten gehören.

Die Bewerber schauen demnach an erster Stelle auf das Gehalt, danach auf attraktive Aufgaben und ein flexibles Arbeitszeitmodell. Auch hier hat die Pandemie ihre Spuren hinterlassen: Während es vorher in einigen Branchen und Unternehmen nahezu undenkbar war, im Home Office oder in Gleitzeit zu arbeiten, ist das flexible Arbeiten heutzutage nicht mehr wegzudenken. Das wissen auch die Arbeitgeber: In 16 Prozent aller Stellenanzeigen werden die Begriffe Gleitzeit, flexible Arbeitszeiten oder eigenverantwortliche Zeiteinteilung genannt.

Allerdings gilt: Neben den ganzen flexiblen Arbeitsmodellen wünschen sich viele Arbeitnehmer einen persönlichen Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen. Dadurch rücken Team- und Firmenevents stärker in den Fokus. Sie stärken den Zusammenhalt und das Miteinander des Teams. Und: Sie verbessern die Kommunikation – meistens auch abteilungsübergreifend. Da die persönlichen Events während der Pandemie nicht stattfinden konnten, wurden sie in den Jobangeboten im vergangenen Jahr kaum erwähnt. Das erklärt den starken Anstieg der Buzzwords von über 50 Prozentpunkte: Ungefähr elf Prozent der Unternehmen nennen Firmen- und Teamevents in ihren Jobangeboten.

Mann Frau Bewerbungsgespräch
Mann Frau Bewerbungsgespräch

Familiengeführtes Unternehmen = vertrauenswürdiges Unternehmen?

Volkswagen, Ritter Sport, Aldi. Was haben diese Unternehmen gemeinsam? Sie sind alle Familienunternehmen. In der Regel sind Unternehmen darauf besonders stolz und weisen deshalb gerne darauf hin, dass sie familiengeführt sind: In 12,5 Prozent der Stellenanzeigen taucht das Schlagwort auf. Der Grund dafür ist ganz einfach: Einer PwC-Analyse zufolge halten 80 Prozent der Deutschen Familienunternehmen für das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Allerdings beurteilen die 18- bis 29-Jährigen die Innovationskraft der Familienunternehmen deutlich kritischer. Demnach können Unternehmen mit dem Hinweis eher bei älteren als bei jüngeren Zielgruppen punkten.

Spätestens seit die „Höhle der Löwen“ im Fernsehen läuft, ist das Buzzword „Startup“ ebenfalls zum Schlagwort geworden, das inzwischen etwas häufiger in Stellenanzeigen auftaucht. Laut einer Erhebung des Technologie-Startups Appinio assoziieren die Deutschen Startups mit neuen und jungen Unternehmen sowie mit Innovationskraft. Die Frage, ob sich potenzielle Kandidaten eher von einer Stellenanzeige mit dem Buzzword „Familienunternehmen“ oder dem Buzzword „Startup“ angesprochen fühlen, ist also letztlich eine Generationenfrage.

Was also sollte in eine Stellenanzeige? Kandidaten möchten wissen, wie es wirklich ist, im Unternehmen zu arbeiten. Deshalb ist es wichtig, die Unternehmenskultur authentisch und differenziert zu kommunizieren. Es bringt nichts, mit austauschbaren, weil wenig konkreten Buzzwords in Stellenanzeigen um sich zu werfen. Wenn die Unternehmen dagegen darlegen, welche Unternehmenskultur herrscht und die Bewerber sich darin wiederfinden, ist die Chance auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit hoch.