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Rechte Gesinnung des Firmengründers? Edeka und Rewe stoppen Verkauf von Apfelweinmarke "Bembel with Care"

Rewe und Edeka haben die Apfelweinmarke "Bembel with Care" aus ihrem Sortiment genommen. Damit reagieren die Supermarktketten auf eine kontroverse Äußerung des Firmengründers am Jahrestag des Weltkriegsendes.

Rewe und Edeka nehmen die Apfelweinmarke "Bembel with Care" aus dem Sortiment. (Bilder: Getty Images/ddp images/Stefan Papp)
Rewe und Edeka nehmen die Apfelweinmarke "Bembel with Care" aus dem Sortiment. (Bilder: Getty Images/ddp images/Stefan Papp)

Die Supermarktketten Edeka und Rewe haben einen Bestell- und Lieferstopp für die südhessische Apfelweinmarke "Bembel with Care" verhängt. Grund sind kontroverse Äußerungen des Firmengründers Benedikt Kuhn. Für den Unternehmer haben seine rechten Kommentare, die eine rechte Gesinnung erkennen lassen, auch berufliche Konsequenzen.

Kuhn hatte am 8. Mai auf seinem Instagram-Account "apfelweinbaron" eine Nachricht veröffentlicht, wonach dieser Tag "kein Tag der Befreiung" sei. Mit der Äußerung brachte er das Gedankengut rechter Kreise zum Ausdruck, die das Ende des Zweiten Weltkrieges am 8. Mai 1945 als Tag der Niederlage betrachten. Außerdem enthielt Kuhns zeitlich auf 24 Stunden begrenzter Post ein Bild, auf dem eine fallende Bombe zu sehen war.

Welle der Empörung

Mit seinem Kommentar hat der Unternehmer eine Welle der Empörung ausgelöst. Der Landrat des Landkreises Bergstraße, Christian Engelhardt (CDU), zeigte sich angesichts der Äußerung "irritiert". Es gebe "Grenzen, deren Überschreiten für unsere Gesellschaft gefährlich" sei, sagte er in einer Mitteilung. Dem müssten wir uns gemeinsam entgegenstellen.

Kritisch äußerte sich auch der stellvertretende Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend, Lukas Stede. Der Politiker erhärtete den Verdacht einer möglicherweise rechten Gesinnung des "Bembel with Care"-Gründers, nachdem er auf Instagram mehrere Bilder veröffentlichte. Auf einem Foto trägt Kuhn am Hemd ein Eisernes Kreuz, das Symbol extrem Rechter.

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Auf Screenshots privater Chats ist außerdem die Behauptung des Unternehmers zu sehen, dass Deutschland noch immer besetzt sei. Die häufig auch von den Reichsbürgern aufgestellte Behauptung bezieht sich auf das 1949 in Kraft getretene, 1954 aufgehobene "Besatzungsstatut", welches das politische Handlungsspektrum der Bundesregierung unter den USA, Großbritannien und Frankreich definierte.

Rewe und Edeka verhängen Lieferstopp

Seinen Instagram-Account hat Kuhn inzwischen gelöscht. Die Konsequenzen seines Kommentars am 8. Mai konnte er damit nicht aufhalten. Die Supermarktkette Rewe hat alle Produkte von "Bembel with Care" bundesweit aus dem Sortiment genommen, wie das Unternehmen in einem Twitter-Beitrag mitteilte. "Als multikulturelles Unternehmen" stehe Rewe "für Weltoffenheit, Toleranz und Gleichberechtigung", so der Konzern in einem weiteren Statement. Auch Edeka Südwest hat den Verkauf der Apfelweinmarke gestoppt.

Der Instagram-Post hat für Kuhn auch berufliche Folgen. Die Kelterei Krämer, die den Apfelwein für "Bembel with Care" produziert, hat die Zusammenarbeit mit dem Firmengründer eingestellt. Kuhn habe "mit sofortiger Wirkung seine Geschäftsführer-Tätigkeit" beendet, teilte das Unternehmen auf seiner Webseite mit. Alle Vermarktungs- und Lizenzrechte würden von der Kelterei übernommen. Kuhn habe auf jedweden Ausgleich verzichtet und werde auch in Zukunft weder direkt noch indirekt an den Einnahmen der Produkte oder der Marke beteiligt sein.

Wie sich diese Entwicklung auf die Beziehungen zwischen der Kelterei und Rewe, Edeka und Co. auswirken wird, ist noch unklar. Man hoffe, dass die Kunden dem Unternehmen "als Hersteller und damit auch dem Inhalt sowie der Marke die Treue halten", heißt es.

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