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Die Skandalgeschichte von Fred Trump: Wie Donald Trumps Vater Millionen machte

Diesem Mann verdankt Donald Trump sein Vermögen

<p>Gotfryd, Bernard, photographer, public domain, via Wikimedia Commons</p>
Gotfryd, Bernard, photographer, public domain, via Wikimedia Common

Donald Trump macht kein Geheimnis daraus, dass er seine Karriere einst mit einem angeblich „sehr kleinen“ Millionen-Darlehen seines Vaters, dem Immobilienmagnaten Fred Trump, startete. Als Fred Trump 1999 starb, hatte er umgerechnet knapp 295 Millionen Euro angehäuft und war als „Henry Ford der Immobilienbau-Branche“ bekannt. Doch wie kam der Sohn eines deutschen Friseurs eigentlich zu so viel Geld – und wie gründete er die berüchtigte Trump Organization?

Hier lüften wir die Geheimnisse des Mannes, der Farben verwässerte, um Geld zu sparen, der bei einer Kundgebung des Ku-Klux-Klans verhaftet wurde, und der seinen Donald im zarten Alter von acht Jahren zum Millionär machte.

Adaptiert von Astrid Hofer

Von Bayern in die Bronx

<p>Anonymous author, public domain, via Wikimedia Commons</p>
Anonymous author, public domain, via Wikimedia Common

Fred Trump wurde am 11. Oktober 1905 im New Yorker Stadtteil Bronx geboren. Seine Eltern Friedrich und Elisabeth Trump waren kurz zuvor aus ihrer Heimat Bayern zurück in die USA gekehrt. Nicht ganz freiwillig: Die bayerischen Behörden hatten Friedrich des Landes verwiesen, weil er, so heißt es, 1885 nach Amerika ausgewandert war, um dem verpflichtenden Wehrdienst zu entgehen.

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Elisabeth und Friedrich hatten eigentlich vorgehabt, sich in Deutschland niederzulassen, doch Friedrich wurden die bayerische und deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Fred wurde nur drei Monate nach der Rückkehr seiner Eltern nach New York geboren.

Er war das zweite Kind des Paares und wuchs, wie seine ältere Schwester Elisabeth und sein jüngerer Bruder John, deutschsprachig auf. Dieses Bild zeigt die Familie im Jahr 1915 (Fred ist ganz links zu sehen).

Der Grundstein zum Immobilienimperium

<p>Lederle & Flocken, public domain, via Wikimedia Commons</p>
Lederle & Flocken, public domain, via Wikimedia Common

Friedrich hatte während des Goldrausches im Klondike in den 1890ern ein kleines Vermögen mit Hotels und Bordellen gemacht.

Als er 1902 Elisabeth Christ heiratete, war er bereits ein wohlhabender Mann. Es dauerte nicht lange, bis er Interesse am wachsenden New Yorker Immobilienmarkt fand – und an der Jamaica Avenue im Stadtviertel Woodhaven ein Grundstück kaufte.

Verschleierung deutscher Wurzeln

<p>Everett Collection/Shutterstock</p>
Everett Collection/Shutterstoc

Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, hielten sich die Trumps bedeckt, da die öffentliche Meinung zu Deutschland in den USA alles andere als gut war.

Friedrich hatte seinen Namen schon zuvor in Frederick geändert und das „F“ aus seinem Nachnamen entfernt. Sein ursprünglicher Familienname war „Trumpf“ – in manchen Dokumenten taucht er auch als „Drumpf“ auf. Als sich der Krieg immer mehr ausbreitete, gab sich die Familie als schwedisch aus, um die deutschen Wurzeln zu verschleiern.

Fred Trump – und später auch sein Sohn Donald – hielten die Lüge jahrzehntelang aufrecht. Dieses Bild zeigt eine Antikriegskundgebung 1914 auf dem Union Square in New York.

Opfer der Spanischen Grippe

<p>Everett Collection/Shutterstock</p>
Everett Collection/Shutterstoc

Der Erste Weltkrieg endete im November 1918, doch wenig später musste die Familie Trump eine private Tragödie wegstecken.

Berichten zufolge war Fred am 29. Mai 1918 mit seinem Vater unterwegs, als sich dessen Gesundheitszustand plötzlich rapide verschlechterte. Seine Familie brachte Frederick umgehend ins Bett, doch nur einen Tag später verstarb er.

Was zunächst als Lungenentzündung diagnostiziert worden war, stellte sich später als etwas deutlich Ernsteres heraus: Frederick war eines der ersten Opfer der Spanischen Grippe geworden. In den darauffolgenden beiden Jahren starben an der Pandemie weltweit mehr als 100 Millionen Menschen.

Das Vermächtnis des Frederick Trump

<p>ClassicStock/Contributor/Getty Images</p>
ClassicStock/Contributor/Getty Image

Frederick hinterließ ein Vermögen von damals 31.359 Dollar, was nach heutigem Geldwert etwa 600.800 Euro entspricht. Das Geld sowie die geschäftliche und finanzielle Leitung des Familienbetriebs gingen nach seinem Tod an den erst zwölfjährigen Fred und seine Mutter Elisabeth über.

Obwohl Elisabeth anfangs wenig begeistert vom Leben in New York gewesen war, fand sie sich schon bald in ihre neue Rolle ein. Die 37-Jährige besaß nun ein kleines Portfolio von Immobilien und mehreren Grundstücken in der ganzen Stadt.

Sie heuerte Arbeiter an, um neue Häuser zu bauen, die angesichts des stetigen Bevölkerungswachstums in New York dringend notwendig waren. Anschließend verkaufte sie sie weiter, um zusätzliches Einkommen aus Kreditvermittlungen zu erzielen. Hier sind Bauarbeiten in New York im Jahr 1918 zu sehen.

Frühes Interesse an Baubranche

<p>@theghostofqueenspast via Instagram</p>
@theghostofqueenspast via Instagra

Fred war zu dieser Zeit Schüler an der Richmond Hill High School in Queens (hier im Jahr 1930 zu sehen). Doch er interessierte sich nicht nur für die theoretische Ausbildung. Er half seiner Mutter bei der Verwaltung der Familienimmobilien und verdiente sich als Caddy, Lieferant und Zeitungsausträger ein zusätzliches Taschengeld.

Da er schon früh die Liebe zur Baubranche entdeckte, belegte er Abendkurse in Tischlerei, dem Lesen von Bauplänen und Klempnerei.

Später erinnerte er sich, dass er immer davon geträumt hatte, Baumeister zu werden: „Als Kind habe ich ständig mit Bauklötzen, Bausätzen und solchen Sachen gespielt.“

Elizabeth Trump & Son

<p>Fotosearch/Stringer/Getty Images</p>
Fotosearch/Stringer/Getty Image

Mit gerade einmal 15 Jahren feierte Fred seinen ersten echten geschäftlichen Erfolg. Als Autos für die amerikanische Mittelklasse immer erschwinglicher wurden, boomte der Garagenanbau – und Freds Kenntnisse aus der Abendschule ermöglichten es ihm, genau das für Freunde und Verwandte zu bauen.

Laut der britischen Tagezeitung „The Independent“ schloss sich Fred für die Aufträge mit seiner Mutter zusammen, da er selbst noch zu jung war, um die Verträge unterschreiben zu dürfen. 1924 entstand die gemeinsame Firma Elizabeth Trump & Son, aus der später die Trump Organization wurde.

Wie ihr Ehemann Frederick hatte auch Elisabeth ihren Namen geändert, um ihn „amerikanischer“ klingen zu lassen: Aus dem ursprünglichen „s“ wurde ein „z“. Auf diesem Bild ist eine Chevrolet-Anzeige von etwa 1920 zu sehen.

E. Trump & Son

<p>The New York Historical Society/Contributor/Getty Images</p>
The New York Historical Society/Contributor/Getty Image

1923 lieh Elizabeth ihrem Sohn 800 Dollar (entspricht heute rund 13.500 Euro), um ein Einfamilienhaus in Woodhaven, Queens, zu bauen.

Berichten zufolge verkaufte Fred das fertige Haus für 7.000 Dollar (heute 117.000 Euro) und investierte den Gewinn in neue Immobilien. Hier abgebildet ist ein Gebiet nördlich der Jamaica Avenue in Woodhaven aus demselben Jahr.

Festnahme bei Ku-Klux-Klan-Protest

<p>Brooklyn Daily Eagle, public domain, via Wikimedia Commons</p>
Brooklyn Daily Eagle, public domain, via Wikimedia Common

Als New Yorks führender Immobilienmagnat tauchte Fred Trump regelmäßig in den amerikanischen Zeitungen auf. Doch seine Nachkommen waren stets darauf bedacht, seine allererste Medienerwähnung zu vertuschen.

Im Juni 1927 berichtete die „New York Times“, dass „Fred Trump aus 175-24 Devonshire Road, Jamaica“ gemeinsam mit sechs anderen Männern bei einer Kundgebung des Ku-Klux-Klans verhaftet worden war. Vermummte Mitglieder hatten demnach dabei 100 Polizisten angegriffen. In dem Artikel hieß es weiter, dass Fred aus dem Polizeigewahrsam entlassen wurde. Es ist also durchaus möglich, dass er nur ein unschuldiger Zuschauer war, der in eine anschließende Schlägerei verwickelt wurde.

Donald Trump hat in Interviews stets bestritten, dass sein Vater irgendwelche Verbindungen zum Ku-Klux-Klan hatte. Tatsächlich bestritt er sogar, dass Fred an der 175-24 Devonshire Road gelebt hatte, obwohl historische Aufzeichnungen dies bestätigten. Auf diesem Bild sind Mitglieder des Ku-Klux-Klans zu sehen, die am Memorial Day 1927 in Queens der Polizei gegenüberstehen.

Supermarkt-Pionier

<p>R. Gates/Staff/Getty Images</p>
R. Gates/Staff/Getty Image

1933, rund 13 Jahre nach seinem ersten Garagenanbau, erlebte Fred den endgültigen geschäftlichen Durchbruch. Inspiriert von der schnell expandierenden Supermarktkette King Kullen eröffnete er einen Selbstbedienungsmarkt namens Trump Market in Woodhavens, Queens.

Dieser ging als einer der ersten modernen Supermärkte von New York City in die Geschichte ein und signalisierte die Abkehr von kleineren Geschäften, in denen die Kunden an einer Theke bedient wurden.

Mit dem Slogan „Bediene dich selbst und spare!“ wurde der Trump Market zum Hit und Fred verkaufte das Geschäft nach nur sechs Monaten an King Kullen.

Gewinn trotz Weltwirtschaftskrise

<p>Everett Collection/Shutterstock</p>
Everett Collection/Shutterstoc

Nach dem Verkauf von Trump Market beschloss Fred, nie wieder ein Unternehmen nach sich selbst zu benennen. Stattdessen fokussierte er sich darauf, bereits bestehende Firmen zu übernehmen.

Als die Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Amerika lahmlegte und die Arbeitslosenzahlen in die Höhe schossen, erwarb Fred den Kredit-Zweig der in Brooklyn ansässigen J. Lehrenkrauss Corporation, die 1934 Konkurs angemeldet hatte.

Der Deal ermöglichte es ihm, das Immobilien-Portfolio des Unternehmens aufzukaufen – Teile davon steckten ebenfalls in finanziellen Schwierigkeiten, doch Trump verkaufte sie nacheinander mit Gewinn.

Heirat mit Mary Anne MacLeod

<p>Andrew Smothers, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons</p>
Andrew Smothers, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Common

Zur selben Zeit wagte Fred auch privat einen großen Schritt. Mitte der 1930er lernte er auf einer Tanzveranstaltung die schottische Einwanderin Mary Anne MacLeod kennen. Laut Trump-Biografin Gwenda Blair eröffnete er seiner Mutter noch am selben Abend, dass er eine Frau gefunden habe, die er heiraten wolle.

Am 11. Januar 1936 trauten sich die beiden dann tatsächlich in der Madison Avenue Presbyterian Church (im Bild) und bezogen ein Haus in Jamaica, Queens.

Die Trump-Werbeyacht

<p>- / Contributor / Getty Images</p>
- / Contributor / Getty Image

1938 hatte Fred seinen Ein-Mann-Betrieb in ein Unternehmen mit 400 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen verwandelt. Die Arbeiter legten den Grundstein für Häuser, die später für 3.000 bis 6.250 Dollar (entspricht heute 61.500 bis 128.000 Euro) verkauft wurden. Fred hielt die Preise bewusst relativ niedrig, um sicherzustellen, dass seine Firma nach der Weltwirtschaftskrise wettbewerbsfähig blieb.

Obwohl er geschworen hatte, nie wieder seinen Familiennamen geschäftlich einzusetzen, bewarb er seine Immobilien auf dem sogenannten Trump Show Boat, einer knapp 20 Meter langen Yacht vor Coney Island.

Von der Yacht schallte die amerikanische Nationalhymne und es wurden Ballons in Form von Schwertfischen verteilt, die die Besucher gegen einen Preisnachlass von bis zu 250 Dollar für eines von Freds Häusern einlösen konnten. Dieses Bild zeigt Coney Island im Jahr 1939.

Maximaler Gewinn durch Tricksereien

<p>Brooklyn Eagle (Life time: N/A), public domain, via Wikimedia Commons</p>
Brooklyn Eagle (Life time: N/A), public domain, via Wikimedia Common

Freds innovative Werbekampagne machte sich bezahlt. In den späten 1930ern bezeichnete die Zeitung „Brooklyn Daily Eagle“ den Geschäftsmann als „den Henry Ford der Immobilien-Baubranche“ und als „einen der jüngsten und erfolgreichsten Baumeister des heutigen Brooklyn“.

Dem Zeitungsbericht zufolge hatte Fred in 16 Jahren 1.300 Häuser verkauft, davon 500 in Brooklyn. Andere Artikel deuten darauf hin, dass er den Gewinn auf seinen Baustellen gesteigert hatte, indem er Farbe verwässert und seine eigenen Chemikalien gemischt haben soll.

„Zu viel und nie genug“

<p>Stephanie Keith/Getty Images</p>
Stephanie Keith/Getty Image

Von 1937 bis 1948 bekamen Fred und Mary fünf Kinder: Maryanne, Fred Jr., Elizabeth, Donald und Robert.

Fred soll ein äußerst strenger Vater gewesen sein. Seine Enkelin, die Psychologin Mary Trump, bezeichnete ihn 2020 in einem Enthüllungsbuch über ihre Familie (im Bild) als „hochfunktionalen Soziopathen“.

„Finanzieller Wert war für ihn gleichbedeutend mit Selbstwert, Geldwert war menschlicher Wert“, schrieb sie. „Je mehr Fred Trump hatte, desto besser war er. Wenn er jemand anderem etwas gegeben hätte, wäre diese Person mehr wert gewesen und er weniger. Diese Einstellung gab er in höchstem Maß an Donald weiter.“

Fred Sr. wollte sein Immobilienimperium ursprünglich an seinen ältesten Sohn Fred Jr., den Vater von Mary, weitergeben. Nachdem sich allerdings herausgestellt hatte, dass dieser lieber Pilot als Immobilienmagnat werden wollte, ging die Firma an Donald.

Brisante Steuerunterlagen

<p>Robert Alexander/Getty Images</p>
Robert Alexander/Getty Image

Während des Zweiten Weltkriegs tauchte Fred Trump relativ selten öffentlich auf. Er befürchtete einmal mehr, dass seine deutsche Abstammung ihm keine Freunde schaffen würde – vor allem unter seinen jüdischen Mietern.

Fred verbrachte die Kriegsjahre damit, Kasernen und Wohnungen für das US-Militär zu bauen und konzentrierte sich nach dem Waffenstillstand auf erschwingliche Apartments für Veteranen.

1964 hatte er laut der Zeitung „The Bridgeport Post“ „Millionen“ mit seinen Immobilien verdient. Wenig später stieg Donald offiziell in das Familienunternehmen ein.

Brisante Steuerunterlangen, die die „New York Times“ im Jahr 2018 enthüllte (im Bild) zeigen jedoch, dass Donald seit seinem dritten Lebensjahr rund 200.000 Dollar „verdient“ hatte. Im Alter von acht Jahren war er damit bereits Millionär.

„Windfall“-Profite?

<p>Hassan Tahir, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons</p>
Hassan Tahir, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Common

Im Laufe seiner Karriere baute Fred mehr als 27.000 Wohnungen und Häuser in ganz New York City. Dazu zählten auch die Apartments im Trump Village, dem einzigen Immobilienprojekt, das zu seinen Lebzeiten seinen Namen trug.

Zwar lobten ihn manche dafür, dass er während der Weltwirtschaftskrise und den Nachkriegsjahren erschwinglichen Wohnraum geschaffen hatte, doch andere wiesen schnell auf seine fragwürdigen Geschäftspraktiken hin.

1966 wurden gegen Fred Ermittlungen wegen sogenannter „Windfall-Profite“ eingeleitet, hohe Einnahmen, für die es keine logische Erklärung gibt. Der Verdacht lautete, dass Fred seine Baukosten zu hoch angegeben hatte, um größere staatliche Zuschüsse zu erhalten. Mit der Absicht, das verbliebene Geld in andere Projekte zu stecken.

Zwar wurde er nie angeklagt, doch Biografin Gwenda Blair behauptet, das staatliche Programm, aus dem Fred Geld bezog, sei in der Folge reformiert worden.

Neue Rassismus-Vorwürfe

<p>Al Aumuller, photographer; NYWT&S staff photograph; public domain, via Wikimedia Commons</p>
Al Aumuller, photographer; NYWT&S staff photograph; public domain, via Wikimedia Common

Donald Trump hat sein Leben lang bestritten, dass sein Vater etwas mit dem Ku-Klux-Klan zu tun hatte. Fakt ist allerdings, dass Fred nicht nur einmal mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert wurde. 1973, zwei Jahre nachdem Donald Chef der Firma geworden war, und etwa zur gleichen Zeit, als das Familienunternehmen offiziell in Trump Organization umbenannt wurde, flatterte Fred eine Klage der Bürgerrechstabteilung der Regierung ins Haus.

Der Vorwurf lautete, die Trumps hätten die Wohnungen in ihrem Beach-Haven-Komplex bewusst nicht an schwarze Mieter vermietet und damit gegen das Gesetz über faires Wohnen aus dem Jahr 1968 verstoßen. Obwohl man sich schließlich einigte, war der Schaden angerichtet.

In den 1950ern war der Singer-Songwriter Woody Guthrie (im Bild) Mieter in Beach Haven und schrieb einen Song, in dem er „Old Man Trump“ beschuldigte, zu wissen, „wie viel Rassenhass er geschürt hatte“.

Millionenschwere Treuhandfonds

<p>David Allen/Contributor/Getty Images</p>
David Allen/Contributor/Getty Image

1976 richtete Fred für seine Kinder und Enkel acht Treuhandfonds im Wert von je einer Million Dollar ein. Heute entspräche der Wert knapp fünf Millionen Euro pro Kopf.

Obwohl er jedes Jahr riesige Geldsummen an seine Familie verschenkte – allein für Weihnachtsgeschenke und Dividenden gab er Hunderttausende Euro aus – erschien Fred 1982 auf der ersten „Forbes“-Liste der 400 reichsten Amerikaner.

Das Wirtschaftsmagazin schätzte sein Vermögen damals auf rund 200 Millionen Dollar, in heutigem Geldwert umgerechnet rund 590 Millionen Euro. Auf diesem Foto ist Fred (r.) mit seinem jüngsten Sohn Robert abgebildet.

Freds Beziehung zu Sohn Donald

<p>Gotfryd, Bernard, photographer, public domain, via Wikimedia Commons</p>
Gotfryd, Bernard, photographer, public domain, via Wikimedia Common

Fred sorgte für alle seine Nachkommen finanziell vor – mit Ausnahme von Mary und Frederick, den Kindern von Fred Jr., die er aus seinem Testament strich, nachdem ihr Vater 1981 an seiner Alkoholsucht gestorben war. Mary und Frederick erklärten dies später damit, dass bei ihrem Großvater 1933 Alzheimer diagnostiziert worden war.

Es war offensichtlich, dass Fred und Donald die engste Beziehung hatten. Der ehemalige US-Präsident hatte seinen Vater stets als seinen „besten Freund“ bezeichnet und zugegeben, dass er seinen wirtschaftlichen Erfolg allein ihm verdankte.

Dennoch behauptete Donalds Nichte Mary, Donald sei in Freds letzten Jahren „lieblos“ zu seinem Vater gewesen.

Tod nach Alzheimererkrankung

<p>Jeffrey Asher/Contributor/Getty Images</p>
Jeffrey Asher/Contributor/Getty Image

1999, nach einem sechsjährigen Kampf gegen Alzheimer, starb Fred Trump im Alter von 93 Jahren. Trotz seines enormen Reichtums lebten er und seine Frau Mary bis zum Schluss in derselben Villa mit 23 Zimmern in Jamaica Estates, Woodhaven, die er in den 1950ern für seine Familie gebaut hatte.

Um die Finanzen von Trump ranken sich zahlreiche Mythen. Schätzungen zufolge besaß der Immobilienmagnat zum Zeitpunkt seines Todes rund 300 Millionen Dollar. Unter Donald wurde die Firma fast 10 Milliarden Dollar schwer – jüngsten Berichten zufolge scheffelte er das Geld mit ebenso fragwürdigen Praktiken wie sein Vater.