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Zweite Brexit-Welle bringt Dealmaker aus London nach Frankfurt

(Bloomberg) -- Die neuen Regeln für die Banker, die London zur Finanzhauptstadt Europas gemacht haben, sind nach dem Brexit noch ungewiss, aber eine Folge ist bereits klar: Legionen von Dealmakern wandern auf das europäische Festland ab.

Nach Tausenden von Händlern und Verkaufsspezialisten steht nach Ansicht von Branchenvertretern nun die nächste Welle bevor: die elitäre Gruppe von Investmentbankern, die die Unternehmen und Investoren in Sachen Strategie, Übernahmen und Fusionen, Börsegängen oder Anleihe-Verkäufen beraten.

“Ich rechne damit, dass 3.000 bis 4.000 weitere Investmentbanker, insbesondere Spezialisten für bestimmte Branchen und Berater für Bond- und Aktienemissionen, London verlassen und nach Europa zurückkehren müssen”, sagte Andreas Halin, Gründer der Global Mind Executive Search Consultants GmbH, ein auf die Branche spezialisiertes Frankfurter Unternehmen.

Statthalter

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So verlagert zum Beispiel Goldman Sachs Group Inc. hochrangige Investmentbanker aus London in Städte wie Frankfurt und Madrid.

Macario Prieto, bei Goldman Leiter für Unternehmen im Bereich Technologie, Medien und Telekommunikation, zieht in das deutsche Finanzzentrum um, bestätigt ein Sprecher der Bank. Ihm folgen drei weitere Kollegen, darunter Konrad Krallmann, der Finanzinstitute bei Deals berät. Gleichzeitig verdoppelt die Firma ihre Präsenz in der spanischen Hauptstadt bis Ende dieses Jahres auf 60 Banker, sagen mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Auslöser dafür ist der Kundenzugang. Banker aus London können Firmenkunden auf dem Kontinent keine Transaktionen oder Kapitalbeschaffungsgeschäfte mehr direkt anbieten. Sie benötigen einen sogenannten Stellvertreter - einen Kollegen innerhalb der EU, um den Kunden mit einer Geschäftsidee zu kontaktieren.

Unterschiedliche Richtlinien

Die Regeln dafür sind komplex und uneinheitlich. Londoner Banker der UBS Group AG können beispielsweise dank eines bilateralen schweizerisch-deutschen Abkommens weiterhin Geschäfte mit Kunden in Deutschland starten. In Spanien geht das laut mit der Situation vertrauten Personen nicht mehr.

Bei der Credit Suisse Group AG müssen alle Londoner Investmentbanker sich jetzt an EU-Vermittler wenden, wenn sie einem Kunden in der Region Geschäfte vorschlagen, so eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Dies schließt sogar M&A-Banker ein, die bei anderen Banken von dieser Regel ausgenommen sind.

Sprecher von UBS und Credit Suisse lehnten eine Stellungnahme ab.

‘Fragwürdige Praktiken’

Kurz nach dem Start des Brexit hat die Aufsicht angesichts von Umgehungsversuchen die rote Fahne gehisst. Britische Finanzunternehmen greifen auf „fragwürdige Praktiken“ zurück, um den Status quo rechtswidrig aufrechtzuerhalten, teilte die in Paris ansässige Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA in einer Erklärung am Mittwoch mit.

Die Aussicht, diese hochbezahlten Kader an den Kontinent zu verlieren, ist für Großbritannien misslich. Finanzdienstleister beschäftigen mehr als eine Million Menschen im Königreich, produzieren etwa 7% der Wirtschaftsleistung und sind für mehr als ein Zehntel aller Steuereinnahmen verantwortlich.

Während Ende Dezember ein Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU besiegelt wurde, stehen die Gespräche über Finanzdienstleistungen erst am Anfang - ohne Frist für den Abschluss. Die EU muss separat entscheiden, ob die britischen Vorschriften und die Aufsicht streng genug sind, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Tausende von Arbeitsplätzen und mehr als 1 Billion Dollar Vermögen werden bereits nach Europa verlagert.

Überschrift des Artikels im Original:Brexit Is Driving Top Dealmakers Out of London and Into the EU

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