Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    17.737,36
    -100,04 (-0,56%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.918,09
    -18,48 (-0,37%)
     
  • Dow Jones 30

    37.986,40
    +211,02 (+0,56%)
     
  • Gold

    2.406,70
    +8,70 (+0,36%)
     
  • EUR/USD

    1,0661
    +0,0015 (+0,14%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.912,71
    -722,73 (-1,19%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.371,97
    +59,35 (+4,52%)
     
  • Öl (Brent)

    83,24
    +0,51 (+0,62%)
     
  • MDAX

    25.989,86
    -199,58 (-0,76%)
     
  • TecDAX

    3.187,20
    -23,64 (-0,74%)
     
  • SDAX

    13.932,74
    -99,63 (-0,71%)
     
  • Nikkei 225

    37.068,35
    -1.011,35 (-2,66%)
     
  • FTSE 100

    7.895,85
    +18,80 (+0,24%)
     
  • CAC 40

    8.022,41
    -0,85 (-0,01%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.282,01
    -319,49 (-2,05%)
     

Britischer Geheimdienst: Russland setzt offenbar Streuminen in der Ukraine ein

Ein Grab an einer Frontlinie in der Region Donbass - Copyright: picture alliance/AA: Diego Herrera Carcedo
Ein Grab an einer Frontlinie in der Region Donbass - Copyright: picture alliance/AA: Diego Herrera Carcedo

Sie zählen zu den perfidesten Waffen im Krieg: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste setzt Russland in der Ukraine höchstwahrscheinlich hochgefährliche Antipersonenminen ein. Moskau wolle damit offenbar seine Frontlinien in der ukrainischen Donbass-Region verteidigen, hieß es am Montag in einem Tweet des britischen Verteidigungsministeriums. Die Minen seien sowohl für Truppen als auch die lokale Zivilbevölkerung extrem gefährlich.

Die Minen des Typs PFM-1 – auch Schmetterlingsmine genannt – seien "zutiefst umstritten", hieß es. Im Afghanistan-Krieg hätten sie furchtbare Auswirkungen gehabt, Kinder hätten sie dort für Spielzeuge gehalten. Es sei außerdem wahrscheinlich, dass Russland seinen Bestand aus Sowjetzeiten nutze, der über die Jahre marode geworden und damit nun noch unberechenbarer sei, hieß es in der Mitteilung der Briten. Dies stelle ein erhebliches Risiko für Spezialkräfte dar, die die Gebiete entminen.

WERBUNG

Mehr als 160 Staaten, darunter auch Deutschland, haben in dem nach der kanadischen Hauptstadt Ottawa benannten Vertrag das Verbot von Tretminen vereinbart. Russland schloss sich bis heute dem Vertrag nicht an.

USA wollen Anti-Minen-Vertrag unterschreiben

Bei Minenexplosionen werden jedes Jahr Tausende Zivilpersonen verletzt, verstümmelt oder getötet. Häufig sind die Opfer Kinder, die im Freien spielen und dort auf eine Mine treten.

Mehr als 160 Staaten, darunter auch Deutschland, haben deshalb in dem sogenannten Ottawa-Vertrag das Verbot von Tretminen vereinbart, weil diese oft noch lange nach dem Ende von Kampfhandlungen vor Ort verbleiben. Wichtige Staaten wie die USA, Russland, China und Indien haben sich dem 1997 geschlossenen Vertrag allerdings nicht angeschlossen.

Die USA wollen das ändern und haben sich im Juni schließen sich einem internationalen Verbot der Herstellung und des Einsatzes von Landminen weitgehend an. Die US-Regierung werde keine solchen Minen mehr entwickeln, herstellen, kaufen oder exportieren und wolle bestehende Vorräte vernichten, erklärte das Weiße Haus am Dienstag. Die einzige Ausnahme sei die koreanische Halbinsel, wo das US-Militär weiter Minen einsetzen dürfe.

Trotz der internationalen Ächtung von Landminen erlaubte der damalige US-Präsident Donald Trump dem US-Militär 2020, die gefährlichen Waffen wieder weltweit einsetzen. Bidens Regierung macht dies nun rückgängig und nimmt die gleiche Haltung ein wie schon unter Trumps Vorgänger Barack Obama. Das Weiße Haus erklärte nun, das Ziel sei es, die Vorbereitungen zu treffen, um "letztlich" dem internationalen Vertrag gegen Landminen beizutreten.

Anti-Personen-Minen sind kostengünstig zu produzieren und leicht zu verstecken; ihre Räumung ist hingegen extrem gefährlich, langwierig und kostspielig. Zu den Ländern, die besonders von Landminen früherer Konflikte betroffen sind, gehören Afghanistan, Jemen, Angola, Kambodscha, Laos und der Irak.

Mit Material der dpa