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Diese Nebenwirkungen treten bei Kindern und Jugendlichen nach einer Impfung mit Biontech auf

Am 10. Mai haben die USA den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Jugendliche im Alter von zwölf bis 15 Jahren zugelassen. Bereits in der ersten Woche nach Impfbeginn erhielten etwa 600.000 Teenager ihre erste Impfdosis.

US-Präsident Biden hatte laut "BBC" bereits Anfang Mai gesagt, er sei im Fall der Zulassung bereit, sofort zu handeln. Danach waren Impfstoffe direkt an Kinderärzte verschickt worden, "damit Eltern und ihre Kinder mit ihrem Hausarzt darüber sprechen und die Spritze von dem Anbieter bekommen können, dem sie am meisten vertrauen. Einfach, schnell und kostenlos." Auch 15.000 Apotheken sollten eingebunden werden, um Teenagern eine Impfung zu ermöglichen.

Die USA sind der Ansicht, dass Kinder und Jugendliche wahrscheinlich geimpft werden müssen, um die Pandemie erfolgreich zurückzudrängen. Eine Studie der American Academy of Pediatrics etwa zeigte kürzlich, dass Kinder in den Bundesstaaten, die Covid-Fälle nach Alter erfassen, jetzt etwa 22,4 Prozent aller neuen Infektionen ausmachen – jetzt, da 75 Prozent der US-Senioren vollständig geimpft sind.

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Ob in der EU eine Corona-Impfung bereits für Jugendliche möglich wird, will an diesem Freitag die EU-Arzneimittelbehörde EMA entscheiden. Bisher ist das Vakzin in der EU ab 16 Jahren freigegeben. Die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland will sich mit ihrer Empfehlung allerdings noch Zeit lassen, weil aus ihrer Sicht die Daten über Nebenwirkungen bei Teenagern noch zu dünn sind.

Was bisher über Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen bekannt ist

Wissenschaftler haben bereits vor den ersten Untersuchungsergebnissen erwartete, dass der Impfstoff auch bei jungen Menschen wirksam sein wird. Kinder und Jugendliche haben in der Regel ein stärkeres Immunsystem, da dieses mit zunehmender Alter tendenziell eher schwächer wird. Daher entwickeln Kinder und Jugendliche typischerweise einen starken Schutz bei Impfungen. Wie vermutet zeigten die ersten klinischen Auswertungen von Biontech/Pfizer, dass der Impfstoff auch bei 12- bis 15-Jährigen hochwirksam war – die Wirksamkeit betrug 100 Prozent. Von mehr als 1.100 geimpften Teenagern erkrankte keiner an Covid-19.

Auch der Impfstoffhersteller Moderna gab am Dienstag bekannt, dass sein Impfstoff in klinischen Untersuchungen bei 12- bis 15-Jährigen zu 100 Prozent wirksam war. Die Art der Immunreaktionen nach der Impfung schienen bei Jugendlichen vergleichbar mit denen bei Erwachsenen. Allerdings traten bei den Jugendlichen nach der Impfung von Biontech häufiger Nebenwirkungen auf als bei Erwachsenen.

Das ist jedoch nicht bedenklich. Da die Immunsysteme bei den Jugendlichen stärker sind, reagieren sie schneller und heftiger auf den verabreichten Impfstoff. „Fieber, Müdigkeit oder sich unwohl fühlen sind großartige Immunantworten des Körpers“, sagte etwa Sharon Nachman in einem Gespräch mit Business Insider. Nachman ist die Leiterin der Abteilung für pädiatrische Infektionskrankheiten am Stony Brook Children’s Hospital in New York.

In der folgenden Grafik werden euch die häufigsten Nebenwirkungen bei Jugendlichen im Alter von zwölf bis 15 Jahren nach einer Dosis mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer angezeigt.

Müdigkeit und Kopfschmerzen traten bei Teenagern häufiger auf

Die meistgenannte Nebenwirkung waren Schmerzen an der Injektionsstelle. Fast 91 Prozent der 12- bis 15-Jährigen berichteten davon nach der ersten Impfstoffdosis. Müdigkeit war mit 78 Prozent die zweithäufigste genannte Begleiterscheinung. Etwa 76 Prozent klagten über Kopfschmerzen.

Fast die Hälfte der Jugendlichen berichtete ebenfalls über Schüttelfrost. Muskelschmerzen traten bei 42 Prozent der Geimpften auf. Weniger litten hingegen an Fieber und Gelenkschmerzen: 24 Prozent beziehungsweise 20 Prozent der Teenager gaben diese Begleiterscheinungen nach ihrer Impfung an.

Kinder im Alter von 12 bis 15 Jahren werden im Cross River Center in Lowell, Massachusetts, geimpft.
Kinder im Alter von 12 bis 15 Jahren werden im Cross River Center in Lowell, Massachusetts, geimpft.

Generell traten fast alle Nebenwirkungen des Impfstoffs bei Jugendlichen häufiger auf als bei Erwachsenen. Etwa 84 Prozent der Personen ab 18, die an klinischen Studien von Biontech/Pfizer teilnahmen, berichteten über Schmerzen an der Injektionsstelle – 91 Prozent waren es bei den 12- bis 15-Jährigen. 63 Prozent der über 18-Jährigen haben nach der Impfung Müdigkeit empfunden, während 78 Prozent der unter 15-Jährigen diese Begleiterscheinung angaben. 55 Prozent der über 18-Jährigen im Vergleich zu 76 Prozent der 12- bis 15-Jährigen litten an Kopfschmerzen.

Die zweite Impfung von Biontech verstärkt eine bereits durch die erste Impfung bestehende Immunantwort des Körpers. Daher fühlen sich die meisten Menschen nach der zweiten Impfung erschöpfter als nach der ersten. Das gilt sowohl für Erwachsene als auch für Jugendliche. Bei allen bisher getesteten Altersgruppen ließen die Begleiterscheinungen innerhalb weniger Tage nach.

Klinische Studien zur Wirkung der Impfstoffe bei Kindern unter 12 Jahren

Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist nicht der erste, der bereits an Jugendliche verimpft wurde. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat im Dezember 2020 den Impfstoff von Moderna für 16- und 17-Jährige zugelassen. Der Vorstandsvorsitzende von Moderna, Stéphane Bancel, gab in einer Erklärung an, dass sich das Unternehmen ebenfalls um eine Zulassung für 12- bis 15-Jährige bemühen werde. Im April begann der Impfstoffhersteller Johnson & Johnson mit der Testung seines Impfstoffes bei Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren. Der Impfstoff von Johnson & Johnson benötigt im Gegensatz zu den anderen in Deutschland und den USA zugelassenen Impfstoffen nur eine Impfung.

Derzeit prüfen Moderna und Biontech/Pfizer außerdem noch die Sicherheit und Wirksamkeit ihrer Impfstoffe bei jüngeren Kindern. Biontech erwartet, bis September Daten über die Wirksamkeit der Impfung bei Kindern im Alter von zwei bis elf Jahren ausgewertet zu haben. Ebenfalls sollen bis November Daten von Kindern im Alter von sechs Monaten bis zwei Jahren analysiert werden. Moderna geht davon aus, bald ähnliche Auswertungen für Kinder zwischen sechs Monaten und elf Jahren vorlegen zu können.

Experten des öffentlichen Gesundheitswesens sind sich weitgehend einig, dass die Impfung von Kindern helfen könnte, die Herdenimmunität schneller zu erreichen. Derzeit wird davon ausgegangen, dass mindestens 70 Prozent der Gesamtbevölkerung geimpft sein muss, damit die weitere Ausbreitung des Erregers innerhalb der Bevölkerung unterbleibt. "Wenn neue Kinder geboren werden, werden sie anfälliger sein", sagte Rahul Subramanian, Datenforscher an der University of Chicago, in einem Gespräch mit Business Insider. "Wenn wir Kinder impfen, hilft uns das, die Herdenimmunität auch aufrechtzuerhalten."

Dieser Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt und editiert. Das Original lest ihr hier.