Vor-Entscheidung in der Union getroffen: CDU-Führung stimmt für Laschet als Kanzlerkandidaten

Seit dem Wochenende ist klar: Sowohl CDU-Vorsitzender Armin Laschet als auch CSU-Chef Markus Söder stehen in der Union als Kanzlerkandidaten bereit. Beide äußerten sich erstmals so klar am Sonntag nach einer Klausurtagung der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag.

Am Montagvormittag hat die CDU aber bereits eine Vorentscheidung getroffen: Auch wenn es offiziell keinen Beschluss der Gremien gegeben habe, sprach sich die Parteiführung in Probeabstimmungen im Präsidium und im Bundesvorstand für Armin Laschet als Kanzlerkandidaten aus. Selbst der in Unionskreisen als Söder-Befürworter geltende Norbert Röttgen sicherte im Präsidium Laschet seine Unterstützung zu.

Laschet will nun nach eigener Aussage auf CSU-Chef Söder zugehen. Da dieser bereits angekündigt hat, nur dann zur Verfügung zu stehen, wenn eine breite Mehrheit der CDU für ihn sei, dürfte in der Union nun endgültig alles auf Laschet hinauslaufen. Spätestens am Montag könnten beide Parteien entsprechende offizielle Beschlüsse fällen.

Damit ist aber auch klar: Die Union geht mit dem Kandidaten ins Rennen, den die meisten Deutschen – selbst Unionsanhänger – im direkten Vergleich als am ungeeignetsten als Kanzlerkandidaten empfinden. Laut Infratest Dimap hielten Anfang April 59 Prozent der Deutschen Söder für einen guten Kanzlerkandidaten, Laschet 19 Prozent. Unter Unionsanhängern sprachen sich 79 Prozent für Söder, 29 Prozent für Laschet aus.

Die Berliner Landesverband der CDU hat sich am Montag derweil klar für Söder ausgesprochen. Parteichef Kai Wegner schrieb am Montag auf Twitter: "Das Präsidium der CDU Berlin ist überzeugt, dass die Menschen noch stärker Markus Söder zutrauen, Deutschland gut zu führen."

https://twitter.com/kaiwegner/status/1381509370203230210

https://twitter.com/kaiwegner/status/1381509372845654021