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Hessens Gesundheitsminister schreibt Wutbrief an Spahn: Jetzt soll auch Moderna rationiert werden

Menschen stehen vor einer neu eingerichteten Impfstation des Klinikums Stuttgart in der Innenstadt in einer Schlange. Die Schlange zieht sich durch die Einkaufsstraße.
Menschen stehen vor einer neu eingerichteten Impfstation des Klinikums Stuttgart in der Innenstadt in einer Schlange. Die Schlange zieht sich durch die Einkaufsstraße.

Die ansteckendere Omikron-Variante des Coronavirus ist wahrscheinlich längst in Deutschland angekommen, in einigen Regionen des Landes leben die Menschen wieder im Lockdown mit strengen Regeln selbst für Geimpfte. Da müsste eigentlich alle Kraft in die Impfkampagne fließen. Doch Jens Spahns Aufforderung an die Bürger, sich jetzt endlich impfen zu lassen, beziehungsweise die Auffrischung zu holen, könnte an seinem Bundesgesundheitsministerium scheitern. Denn: Der Impfstoff wird wieder knapp. Der CDU-Minister hat anscheinend die Nachfrage unterschätzt.

Das Bundesgesundheitsministerium hat die künftigen Lieferungen an Praxen und Betriebsärzte radikal gekürzt. Die rund 100.000 Ärzte haben für die kommende Woche 8,57 Millionen Dosen Impfstoff (Biontech und Moderna) bestellt, das erfuhr die "Bild"-Zeitung. Doch statt der geplanten 4,65 Millionen Dosen Biontech sollen bis zu zwei Millionen weniger ausgeliefert werden. Auch bei Moderna ist mit Lieferproblemen und Kürzungen zu rechnen – insgesamt wird also ein Viertel weniger Impfstoff geliefert als bestellt wurde.

Das geht auch aus einem Brandbrief des hessischen Gesundheitsministers Kai Klose hervor, der Business Insider vorliegt. Der Grünen-Minister schreibt: "Mit Erstaunen und Verärgerung hat die Impfallianz Hessen die (...) Kontingentierung des Impfstoffs BioNTech/Pfizer, aber auch von Moderna, in der nächsten Woche zur Kenntnis genommen", heißt es in dem Schreiben von Freitag. Besonders verärgert zeigte sich Klose über die schlechte Kommunikation aus dem Bundesministerium. Der Hesse warnt: "Die bisherige Art und Weise demotiviert die Ausführenden vor Ort und verunsichert Patientinnen und Patienten nachhaltig. Die daraus entstehende Frustration aller gefährdet den Impferfolg." Dabei rattern Gesundheitsexperten sowie Politiker aller Parteien seit Wochen gebetsmühlenartig immer dasselbe Mantra herunter – "impfen, impfen, impfen" gilt als einziger Weg aus der Corona-Pandemie.

Eine weitere Wutrede kam von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD): „In den nächsten Tagen und Wochen ist der Impfstoff wieder knapp. Ich dachte, das ist eine Situation, die wir längst hinter uns gelassen haben“, sagte Woidke im „Deutschlandfunk“. Neben Brandenburg bekommen auch Berlin, Bayern, Baden-Württemberg und das Saarland weniger Impfstoff als bestellt. Dabei hatte der Bundesgesundheitsminister noch am Montag gesagt: „Es ist genug Impfstoff für alle anstehenden Impfungen da.“ Die Gesundheitsminister der Länder hoffen jetzt auf Klärung bei diesem Impf-Wirrwarr in der Konferenz der Gesundheitsminister am Montag.