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Zinsreport September: Die Sparzinsen ziehen kräftig an — hier gibt es die höchsten Zinsen für Festgeld und Tagesgeld

Die Zinsen steigen auf breiter Front. Das eröffnet Sparern wieder mehr Möglichkeiten.  - Copyright: Getty Images, Collage: Dominik Schmitt
Die Zinsen steigen auf breiter Front. Das eröffnet Sparern wieder mehr Möglichkeiten. - Copyright: Getty Images, Collage: Dominik Schmitt

Die gute Nachricht vorweg. Die Sparzinsen steigen, und sie steigen kräftig. Die Banken gehen die Zinswende also mit. Für Euphorie ist jedoch noch kein Anlass. Denn die Zinsen für Tagesgeld und selbst Festgeld bleiben noch weit hinter der Inflation zurück. Das ergibt die monatliche Auswertung des Vergleichsportals Verivox für Business Insider.

"Wer sein Geld für zwei Jahre fest anlegt, kann bei Banken mit Sitz im EU-Ausland mittlerweile wieder Zinsen oberhalb der Zwei-Prozent-Marke einstreichen", sagt Oliver Maier, Geschäftsführer von Verivox Finanzvergleich. "Deutsche Banken zahlen für zweijähriges Festgeld in der Spitze 1,9 Prozent. Das ist mehr als doppelt so viel, als hiesige Geldhäuser noch im Juni zu bieten hatten."

Die Europäische Zentralbank hatte Anfang September zum zweiten Mal in diesem Jahr die Leitzinsen für die Euro-Zone erhöht – mit plus 0,75 Prozentpunkte sogar so stark wie noch nie seit der Einführung des Euro 1999. Maier erwartet, dass der Markt nun noch weiter an Dynamik gewinnt. "Wir rechnen damit, dass die in den nächsten Wochen viele weitere Banken ihre Zinsen erhöhen."

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Dies gilt umso mehr, als auch die Zentralbanken die Zinsen weiter nach oben schrauben dürften. In dieser Woche beraten unter anderem die Währungshüter in den USA, Großbritannien, Japan und der Türkei über ihre Zinspolitik. Zumindest in den USA und Großbritannien werden weitere Zinserhöhungen erwartet.

Nach der Zinswende könnte das Tagesgeldkonto ein Comeback erleben. Hier parken Sparer jenen Teil ihrer Ersparnisse, der für unerwartete Ausgaben wie Reparaturen jederzeit verfügbar sein muss. In der langen Phase der Niedrigzinsen waren die Erträge mau, viele Banken verlangten sogar Negativzinsen von den Sparern. Inzwischen zahlen deutsche Banken wieder bis 0,6 Prozent Zinsen auf Tagesgeld. Bei 10.000 Euro Anlagesumme wären das 60 Euro im Jahr. Wer sein Geld stattdessen auf dem Girokonto parkt, geht leer aus. Dort bleibt das Ersparte fast immer komplett unverzinst.

Eines hat sich aber noch nicht verbessert: "Aufgrund der hohen Teuerungsrate verliert das Guthaben auf Tages- und Festgeldkonten aktuell an Wert", sagt Maier. "Wer sein Geld bei Top-Banken anlegt, kann Kaufkraftverluste aber spürbar begrenzen".

Für den Teil der Ersparnisse, der langfristig investiert werden kann, sollten Anleger auch die Geldanlage an der Börse in Erwägung ziehen, rät Maier. "Wer in einen breit gestreuten Index wie den MSCI World investiert und seine Anteile mindestens 15 Jahre lang gehalten hat, war noch nie im Minus und durfte sich im historischen Durchschnitt über mehr als sieben Prozent Rendite im Jahr freuen."

Welche Bank derzeit mit den besten Konditionen wirbt und was ihr dabei beachten solltet, lest ihr hier.

Welche deutschen Banken zahlen die höchsten Zinsen auf Festgeld?

Besonders stark sind die Zinsen für Festgeld mit einer Laufzeit von zwei Jahren gestiegen. Wer sein Geld bei der Autobank Ford Bank anlegt, erhält 1,9 Prozent Zinsen pro Jahr. Die SWK Bank zahlt 1,8 Prozent. Vier weitere Banken liegen mit 1,75 Prozent nur minimal darunter.

Welche europäischen Banken bieten die höchsten Zinsen für Festgeld.

Wer bereit ist, sein Geld bei einer Bank im europäischen Ausland anzulegen, kann etwas höhere Zinsen einfahren. An der Spitze liegen aktuell drei Banken aus Italien, die Zinssätze von 2,3 beziehungsweise 2,35 Prozent bieten. Die höheren Zinsen gehe mit etwas geringeren Sicherheits-Ratings der Länder einher. Allerdings profitieren Anleger von der europäischen Einlagensicherung bis zu einem Wert von 100.000 Euro.

Für einjähriges Festgeld erhält man Europa den höchsten Zins mit 2,15 Prozent bei der Itau BBA in Portugal. In Deutschland bietet die Merkur Privatbank mit 1,75 Prozent den höchsten Zins.

Welche deutsche Bank bietet die besten Zinsen auf Tagesgeld?

Besser angelegt als auf dem Girokonto und trotzdem immer verfügbar ist Geld auf einem Tagesgeldkonto – und auch hier erhaltet ihr inzwischen wieder Zinsen. In Deutschland erhaltet ihr bei der Merkur Bank immerhin 0,60 Prozent.

Welche Bank in der EU bietet den höchsten Zins auf Tagesgeld

Bei den Tagesgeldkonten gibt es auch in der EU aktuell kaum höhere Zinsen als bei der deutschen Merkur Bank. Immerhin 0,65 Prozent bietet die My Money Bank aus Frankreich.

Inflation lässt Gewinn durch Zinsen verschwinden – darum solltet ihr trotzdem handeln

Auch wenn die Zinsen steigen, arbeitet die Inflation derzeit gegen die Sparer. Maier rät trotzdem dazu, nicht tatenlos zu bleiben: "Wer sein Geld bei Banken mit Top-Konditionen anlegt, kann inflationsbedingte Kaufkraftverluste zumindest begrenzen."

Um das zu verdeutlichen, führt er ein Beispiel an: Für Festgeld mit zwei Jahren Laufzeit zahlen deutsche Banken in der Spitze derzeit 1,75 Prozent Zinsen. Bei 10.000 Euro Anlagesumme wären das 175 Euro im Jahr. "Immerhin bescheidene Zinserträge, die sich Sparerinnen und Sparer nicht entgehen lassen sollten."

Für den Teil der Ersparnisse, der langfristig investiert werden kann, sollten Anleger ergänzend aber auch eine Geldanlage an der Börse in Erwägung ziehen, erklärt Maier. "Wer in einen breit gestreuten Index wie den MSCI World investiert und seine Anteile mindestens 15 Jahre lang gehalten hat, war noch nie im Minus und durfte sich im historischen Durchschnitt über mehr als sieben Prozent Rendite im Jahr freuen."