175 Jahre Kölner Männer-Gesang-Verein: „Kulturanstalt“ per kaiserlichem Dekret

Der KMGV gehört zu den musikalischen Aushängeschildern der Stadt.

Er gehört zu den musikalischen Aushängeschildern Kölns. In diesem Jahr feiert der Kölner Männer-Gesang-Verein (KMGV) Jubiläum. Er wird 175 Jahre alt. Gegründet wurde der KMGV am 27. April 1842 von 20 Sängern des Kölner Domchores. Per kaiserlichem Dekret wurde er zur „Kulturanstalt“ erhoben. Das erste öffentliche Konzert fand am 16. Februar 1843 zugunsten der Kölner Armenschulen statt. Damals probten die Sänger im Haus der Brauzunft auf der Schildergasse. Erst 1874 bezogen sie „An der Wollküche 1-3“ (heute Nord-Süd-Fahrt) ein eigenes Vereinshaus. Das Gebäude brannte 1942 nieder. In den Folgejahren trafen sich die Sänger für ihre Proben an wechselnden Orten. Seit Ende 1960 ist die „Wolkenburg“, ein ehemaliges Klostergebäude, am Mauritiussteinweg das Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins. Einzigartiges „Divertissementchen“ wird nur von der „Cäcilia Wolkenburg“ dargeboten Der Verein verfügt im „Haus der Musik“ – wie die Mitglieder das historische Barockgebäude nennen – über mehrere Probenräume und einen Festsaal. Musikalischer Leiter des Chores ist seit 2001 Bernhard Steiner. Derzeit zählt der Verein mehr als 600 Mitglieder, davon etwa 180 aktive Sänger. Es gibt einen großen Chor und einen Kammerchor. Die Sänger pflegen neben dem Chorgesang auch die kölsche Mundart und das Brauchtum. Das Repertoire des Kölner Männer-Gesang-Vereins umfasst Partituren aus den Sparten „klassische Chorliteratur“, „Lieder und Volksweisen“, „geistliche Chorliteratur“ und „kölsches Liedgut“. Neben dem ständigen Repertoire des KMGV bestimmt vor allem das im Sommer in der Kölner Philharmonie stattfindende Jahreskonzert das musikalische Probenprogramm des KMGV. Das Jahreskonzert wird meist in Zusammenarbeit mit einem professionellen Orchester und oft mit Unterstützung von Solisten realisiert. Eine Besonderheit des Kölner Männer-Gesang-Vereins ist seine „schöne Tochter“, die Bühnenspielgemeinschaft „Cäcilia Wolkenburg“. Jedes Jahr führt die „Cäcilia Wolkenburg“, im Volksmund „Et Zillche“ genannt, in der Karnevalszeit ein „Divertissementchen“ auf. Das „Divertissementchen“ ist ein Musiktheater, das in dieser Form einzigartig und nur von der „Cäcilia Wolkenburg“ dargeboten wird. Ein Ereignis aus der Stadtgeschichte oder etwas Vergleichbares aus der klassischen Literatur wird auf komisch-parodistische Weise dargestellt. Es ist ein heiteres Theater- und Singspiel, das parodistisch angelegt ist. Weltbekannter Tenor Juan Diego Flórez wird bei Open-Air Galakonzert auftreten Es wird ausschließlich Kölsch gesungen und gesprochen. Alle Rollen, auch die Frauenrollen, werden von Männern in Szene gesetzt. Übersetzt bedeutet „Divertissementchen“ so viel wie Zwischenspiel. Das waren in der Oper kurze, aber meist laute, krachende Musiken, die zwischen zwei Szenen komponiert wurden, um den Bühnenarbeiter Zeit für Kulissenumbauten zu geben. Später wurden diese Zwischenspiele des Orchesters auch durch Darsteller bereichert, die vor den geschlossenen Vorhang traten, um die Zuschauer während der Bühnenumbauten zu unterhalten. Seit mehr als 20 Jahren ist der Augenoptiker Gerd-Kurt Schwieren Präsident des Vereins. Seit mehr als 50 Jahren singt er im Chor mit. Bei seinem Eintritt war er Anfang 20. Im Zillchen-Ballett tanzt er auch noch munter mit. Der Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten ist das Galakonzert am 17. September auf dem Roncalliplatz. „Eine ganz besondere Note erhält das Open-Air Galakonzert durch unseren musikalischen Gast. Juan Diego Flórez, einer der bekanntesten Tenöre der Welt, wird uns mit Arien aus der Welt der italienischen Oper begeistern“, sagt Präsident Schwieren. Neben dem Männerchor wirken die Musiker des WDR-Funkhausorchesters und die Sopranistin Eleonore Marguerre mit....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta