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Arbeitsminister Hubertus Heil bei "Hart aber fair": "Ich bin stinksauer!"

Natürlich ging es bei "Hart aber fair" (ARD) um das Coronavirus. Diesmal aber hatten nicht Virologen, sondern betroffene Kleinunternehmer das Wort. Und Arbeitsminister Hubertus Heil. Und der schimpfte gewaltig auf Adidas & Co.!

"Ich bin stinksauer!" Hubertus Heil (SPD) zürnt am Montagabend im ARD-Talk "Hart aber fair" den deutschen Großunternehmen, die nichts Besseres zu tun hättten, als in der Corona-Krise ihre Mietzahlungen zu stoppen. Heil: "Das Gesetz ist für die gemacht, die ihre Mieten nicht zahlen können, nicht für Unternehmen, die Rücklagen haben. Wer Vorteile dieses Landes nutzt, hat auch Verpflichtung, seine Interessen nicht über alle zu stellen", sagte er. Die Unternehmen - darunter Adidas, Deichmann und H&M - nannte Heil "Trittbrettfahrer" und warf ihnen "missbräuchliches" Vorgehen vor. Ein Moment der klaren Kante in einer "Hart aber fair"-Sendung, in der es vor allem um Tipps für Arbeitnehmer (Kurzarbeit), Hoffnung und Mut bei Kleinunternehmern und Zeichen der Solidarität ging.

Minister Heil ("Spare in der Zeit, dann hast du in der Not") beruhigte, dass Kurzarbeit ein guter Weg sei, die Durststrecke zu überwinden: "Durch 26 Milliarden Euro Rücklagen in der Arbeitslosenversicherung wird die Kurzarbeit jetzt finanziert."

"Wir werden auf jeden Fall weitermachen!"

Reiseunternehmerin Bettina Siekendiek blieb hoffnungsvoll und mutig, "Wir werden auf jeden Fall weitermachen!", sagte sie - auch wenn das Damoklesschwert der Insolvenz über ihrem Unternehmen schwebe. Auch Victoria da Cruz, die ihr gerade eröffnetes Café postwendend wieder schließen musste, gab sich zuversichtlich. Und dankbar: "Ich habe wahnsinnig tolle Gäste, durch eine Spendenaktion der Gäste ist eine Miete für Mai zusammengekommen."

Tenor: Es wird weitergehen! Am Ende könnte, Umfragewerte deuten es an, sogar die Große Koalition gestärkt aus der Krise hervorgehen. "Ich ziehe den Hut davor, was die Bundesregierung mit ihren Ministern in sehr kurzer Zeit durchgezogen hat", lobte Unternehmerin Siekendiek. Psychologin Eva Schulte-Austum drückte es etwas anders aus: "Die machen schon ganz viel richtig. Ich bin selber überrascht, wie gut sie das hinbekommen haben."