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Asteroid „Bennu“ auf Kollisionskurs mit Erde – NASA erwägt Nuklearoption

Etwas Zeit hat die Welt noch, bis ein gigantischer Asteroid mit ihr kollidieren soll. (Symbolbild: ANDRZEJ WOJCICKI/Getty Images)
Etwas Zeit hat die Welt noch, bis ein gigantischer Asteroid mit ihr kollidieren soll. (Symbolbild: ANDRZEJ WOJCICKI/Getty Images)

Es ist ein apokalyptisches Szenario: Ein riesengroßer Asteroid nimmt Kurs auf die Erde und könnte für Zerstörungen gigantischen Ausmaßes sorgen. Die NASA arbeitet bereits jetzt an Rettungsmaßnahmen.

Am 25. September 2135 könnte es laut aktuellen Berechnungen so weit sein: „Bennu“ kollidiert mit der Erde und sorgt für eine enorme Zerstörung. Der Asteroid hat einen Durchmesser von 500 Metern, wiegt 79 Tonnen und eine gewaltige Schlagkraft: Sein Einschlag soll 80.000-mal stärker als jener der auf Hiroshima abgeworfenen Atombombe sein. Die Chance, dass er mit der Erde kollidiert, stehen derzeit bei 1:2700.

Die Medien überschlagen sich derzeit mit Endzeit-Szenarien. „Ein furchtbares Armageddon“, schreibt die „Bild“ – und auch die internationale Presse sieht die Zukunft nicht weniger düster: „Die NASA kann uns vor apokalyptischen Asteroiden nicht retten“, titelte die „New York Post“, die britische „Daily Mail“ spricht gar von einem Asteroiden des Jüngsten Gerichts, der alles Leben auf der Erde auslöschen könnte.

Die NASA arbeitet indes an einem Raketenprogramm, das den Planeten vor der potenziell fatalen Kollision beschützen soll. Gemeinsam mit dem US-Kernwaffenlabor Lawrence Livermore National Laboratory und der National Nuclear Security Administration entwickelt die US-amerikanische Raumfahrtbehörde ein Raketenprogramm namens „Hypervelocity Asteroid Mitigation Mission for Emergency Response vehicle“ (dt.: Hypergeschwindigkeits-Asteroiden-Entschärfungs-Mission für Rettungsvehikel), abgekürzt „Hammer“.

Wissenschaftler entwerfen #HAMMER (Hypergeschwindigkeit-Asteroiden-Entschärfungs-Mission für Rettungsvehikel), einen konzeptionellen Asteroiden-Deflektor und stellen ihn angesichts der massiven potentiellen Bedrohung auf den Prüfstand

„Hammer“ soll neun Meter lang sein und 8,8 Tonnen wiegen. Für den Einsatz des Vehikels bestehen mehrere Möglichkeiten: Entweder es beschießt den Asteroiden – dafür müsste man zehn Jahre vor dem Einschlag bereits mit dem Beschuss beginnen, so eine auf „Science Direct“ veröffentlichte Studie.

Deshalb überlegen Wissenschaftler derzeit, das Vehikel mit Atomwaffen zu bestücken – ein nuklearer Beschuss des Asteroiden wäre um ein Vielfaches effektiver. Mit dem richtigen Abstand würde ein nuklearer Beschuss dafür sorgen, dass eine Seite des Asteroiden verdampft. Dadurch würde ein Rückstoß ausgelöst werden und der Asteroid vom Kurs abkommen.

„Die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags erscheint gering, die Auswirkungen wären aber enorm”, so die Physikerin Kirsten Howley, die an der Studie maßgeblich beteiligt war. Howley ist sich sicher: „Zeitverlust ist der schlimmste Feind. Es ist dringend erforderlich, so schnell wie möglich brauchbare Lösungen zur Verfügung zu haben.“

Die NASA forscht übrigens schon länger an „Bennu“: 2016 schickte die Raumfahrtbehörde die Sonde „Osiris-Rex” zum Asteroiden, um Proben zu nehmen. Im August soll sie „Bennu“ erreichen, 2023 soll die Sonde mit den Proben auf die Erde zurückkehren.