Corona oder Erkältung? Diese Online-Apps checken die Symptome

Eine einfache Erkältung, eine saisonale Grippe oder Coronavirus? Schüttelfrost, Geschmacksverlust, Fieber? Zwei Online-Apps liefern eine Ersteinschätzung, ob die Symptome auf einer Erkrankung mit dem Coronavirus hindeuten.

Niesen, Schnupfen, Halsschmerzen: Welche Symptome weisen auf eine Erkältung hin, welche auf eine Infektion mit dem Coronavirus? Foto: Symbolbild / gettyimages / Luis Alvarez
Niesen, Schnupfen, Halsschmerzen: Welche Symptome weisen auf eine Erkältung hin, welche auf eine Infektion mit dem Coronavirus? Foto: Symbolbild / gettyimages / Luis Alvarez

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen steigt weiter an. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet für die vergangene Woche 62.329 Fälle, das sind im Vergleich zur Vorwoche 5.463 Fälle mehr. Das RKI bittet daher aufgrund des beschleunigten Anstiegs an Übertragungen, dass sich „die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert“.

Eine Möglichkeit dafür ist es, neu auftretende Krankheitssymptome vor dem Gang zum Gesundheitsamt oder den behandelnden Ärzt*innen selbst einzuordnen. Denn laut dem Wissenschaftsmagazin Quarks sind auch auf dem Höhepunkt der Pandemie nur etwa sechs bis neun Prozent aller Testergebnisse positiv ausgefallen. In den meisten Fällen verursachten eine gewöhnliche Erkältung oder eine Grippe die Symptome.

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Ein umfangreicher Fragebogen und ein Schnelltest

Wie aber unterscheiden sich die Symptome der unterschiedlichen Erkrankungen und Erreger? Zwei Online-Apps bieten eine gute Übersicht. Das sind die „CovApp“ der Berliner Charité und der „Symptom-Checker“ der Lungenärzte im Netz.

Bei beiden handelt es sich im Prinzip um Fragebögen – während der Symptom-Checker dabei eher einem Schnelltest gleicht, ist die CovApp sehr umfangreich. Am Ende stehen jeweils Empfehlungen zum weiteren Vorgehen und eine Wahrscheinlichkeit, um welche Erkrankung es sich handeln könnte. Wer sich vermutlich mit dem Coronavirus angesteckt hat, erhält zudem Tipps, wie man sich selbst und andere am besten schützen.

Die CovApp geht dafür sehr detailliert vor: Sie will wissen, wo man sich in der jüngeren Vergangenheit aufgehalten hat und ob es bestätigte Kontaktfälle mit Infizierten gab. Dazu kommen persönliche Angaben zu Alter, Wohnsituation oder Vorerkrankungen. Letztlich werden die akuten Symptome abgefragt. Am Ende liefert die App eine Zusammenfassung, die auch ausgedruckt werden kann. Passen die Symptome zu einer Infektion mit dem Coronavirus, stellt die App zudem Telefonnummern zur Verfügung, etwa zum Ärztlichen Bereitschaftsdienst. Sämtliche Eingaben sind dabei anonym. Sie werden nur auf dem Endgerät gespeichert und nicht an die Charité oder Dritte übertragen.

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Kein Ersatz für medizinische Untersuchung

Der Symptom-Checker konzentriert sich auf den derzeitigen Gesundheitszustand und die akuten Symptome. In einer Erklärung dazu heißt es: „Die Idee dieses Angebotes ist es, Patienten mit beginnenden Erkältungssymptomen zunächst online einen Hinweis darauf zu geben, um welche Infektion es sich handeln könnte. Wir wissen inzwischen deutlich mehr über den Verlauf von Covid-19-Erkrankungen, die durch Coronaviren ausgelöst werden, und können daher bei bestimmten Symptomen auch eher einschätzen, ob Patienten an Covid-19 erkrankt sind oder ob es sich um eine schwere Virusgrippe (Influenza) oder eine eher harmlose Erkältung handelt.“

Bei beiden Online-Apps handelt es sich nicht um eine ärztliche Diagnostik, sondern um eine Ersteinschätzung und Hilfestellung. Sie wollen die Frage beantworten, ob ein Coronavirus-Test zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll ist. Zwar bringt ein negativer Coronavirus-Test Sicherheit für alle Patient*innen, gleichzeitig gelangt die Test-Infrastruktur derzeit langsam an ihre Kapazitäts-Grenze. Und auch Ärzt*innen-Praxen melden großen Andrang. Beides kann, in vielen Fällen, mit den vorgestellten Apps und einigen wenigen Klicks entlastet werden.

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