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Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Brasiliens Präsident Bolsonaro nahm es mit den Masken nicht immer so genau (Bild: Reuters/Adriano Machado)
Brasiliens Präsident Bolsonaro nahm es mit den Masken nicht immer so genau (Bild: Reuters/Adriano Machado)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 11,6 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 539.000; genesen: über 6,3 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 198.000 (Todesfälle: über 9000; genesen: über 182.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 2,9 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 130.000; genesen: über 924.000)

Brasiliens Präsident Bolsonaro mit Coronavirus infiziert

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte der Staatschef am Dienstag nach einem positiven Test in einem Militärkrankenhaus in der Hauptstadt Brasília mit. Medienberichten zufolge hatte der Staatschef zuvor Symptome gezeigt: Er habe Fieber und Gliederschmerzen gehabt. Am Montag trug er entgegen seiner Gewohnheit eine Maske und riet einem Anhänger, sich ihm nicht zu nähern.

Immunologe Fauci warnt: Corona-Situation in den USA ist “nicht gut”

Brasilien ist neben den USA derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas 1,6 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 64.867 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur recht wenig getestet wird.

Die brasilianische Regierung hat die Pandemie von Anfang an heruntergespielt. Präsident Bolsonaro bezeichnete das Coronavirus immer wieder als “leichte Grippe” und stemmte sich gegen Schutzmaßnahmen. Der rechte Staatschef fürchtete die wirtschaftlichen Schäden eines Lockdowns. Immer wieder zeigte er sich ohne Mundschutz in der Öffentlichkeit, löste Massenaufläufe aus und machte Selfies mit Anhängern. Auch am Wochenende war Bolsonaro wieder viel unter Menschen, teilweise ohne Maske.

Iran: 200 Corona-Tote am Tag - Minister warnt vor “Corona-Bombe”

Im Iran sind erstmals seit Beginn der Corona-Krise Ende Februar an nur einem Tag 200 Todesfälle bei mit dem Virus infizierten Patienten gemeldet worden. Das gab die Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Dienstag bekannt. Im gleichen Zeitraum wurden über 2600 Neuinfektionen erfasst. Damit liege die Zahl der Todesopfer aktuell bei 11 931, die der bisher nachgewiesenen Infektionen bei 245.688, so Sprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen.

Australien: Melbourne geht nach Corona-Anstieg wieder in den Lockdown

In Anbetracht der erneut gestiegenen Fallzahlen gab Gesundheitsminister Saeid Namaki eine deutliche Warnung aus. “Wenn das so weitergeht, gehen wir k.o.”, sagte der Minister. Ziel sei es gewesen, die Zahl der Corona-Toten pro Tag unter 30 zu halten. Nun liege der Wert bei mehr als dem Sechsfachen. Das Coronavirus verglich er mit einer gefährlichen Bombe, die die Menschen durch Missachtung der Hygiene-Vorschriften scharf machen würden. Trotz aller Bemühungen habe das Land “doch noch ein bitteres Gegentor kassiert” und sei nun mit einer neuen schweren Infektionswelle konfrontiert, so der Minister laut Nachrichtenagentur Isna.

NRW: Rund 500 Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde in Quarantäne

Nach der Corona-Infektion einer kompletten zwölfköpfigen Familie in Euskirchen hat das Kreis-Gesundheitsamt Quarantäne für rund 500 Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde angeordnet. Nach Angaben eines Behördensprechers von Dienstag sind alle Mitglieder der Euskirchener Mennoniten-Gemeinde betroffen, einer evangelischen Freikirche, der die betroffene Familie angehört. Nach der Familie sollen alle Gemeindemitglieder noch diese Woche auf das Virus getestet werden.

Auf einen weiteren größeren Ausbruch würde NRW-Ministerpräsident Armin Laschet sicher gerne verzichten (Bild: Reuters/Wolfgang Rattay)
Auf einen weiteren größeren Ausbruch würde NRW-Ministerpräsident Armin Laschet sicher gerne verzichten (Bild: Reuters/Wolfgang Rattay)

Zunächst sei die Mutter mit Krankheitssymptomen ins Krankenhaus gekommen und positiv getestet worden, sagte Behördensprecher Wolfgang Andres. Bei der weiteren Testung habe sich gezeigt, dass die ganze Familie mit dem Virus infiziert sei. “Die Kinder sind vorher noch in die Schule gegangen, in die eigene Schule der Mennoniten. Und die Familie ist wohl auch noch in den Gottesdienst in das Bethaus der Mennoniten gegangen”, sagte Andres. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass das Virus verbreitet worden sei. Wie viele Mitglieder die Gemeinde genau habe, sei noch unbekannt, sagte der Sprecher: “Wir gehen aber davon aus, dass das um die 500 sind.” Schule und Bethaus seien geschlossen worden.

Erstes Bundesland in Österreich führt Maskenpflicht wieder ein

In Österreich führt als erstes Bundesland Oberösterreich nach einem spürbaren Anstieg der Corona-Infektionen die Maskenpflicht wieder ein. Von Donnerstag an müssten die Bürger wieder einen Mund-Nasen-Schutz unter anderem beim Betreten von Läden und in Lokalen auf dem Weg zum Tisch tragen, sagte Landeschef Thomas Stelzer (ÖVP) am Dienstag in Linz. Die Gäste von Lokalen würden auf freiwilliger Basis gebeten, ihre Kontaktdaten zu hinterlassen. “Es ist ein Anstieg, der uns besorgt und uns natürlich auch nicht tatenlos zusehen lässt”, sagte Stelzer.

Im Bundesland seien aktuell 427 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Laut Behörden sind rund 3000 Menschen unter Quarantäne. Die Reproduktionszahl, die angibt, wie viel Personen durch einen Infizierten angesteckt werden, liege bei 2,0. “Das ist einfach zu viel”, sagte Stelzer. In ganz Österreich liegt dieser Wert laut Stelzer bei 1,37. Oberösterreich ist mit knapp 1,5 Millionen Einwohnern bevölkerungsmäßig das drittgrößte Bundesland.

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Die Verordnung trete zunächst ohne zeitliche Begrenzung in Kraft, sagte Stelzer. Die Maßnahme sei mit der Bundesregierung und Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) abgestimmt. Schon seit vergangenem Freitag hat das Bundesland seine Schulen und Kindergärten wieder geschlossen. Stelzer warnte nach Erfahrungen mit Infizierten vor heimkehrenden Urlaubern aus dem Westbalkan. Hier bestehe offenbar eine erhöhte Gefahr. Österreich hat für die sechs Länder des Westbalkans bereits die höchste Reisewarnstufe verhängt.

Italien verbietet Flüge aus Bangladesch nach Coronafällen

Italien hat alle Flüge aus Bangladesch ausgesetzt, nachdem mehrere Passagiere eines Fluges aus der Hauptstadt Dhaka positiv auf das Coronavirus getestet worden sein sollen. Das Verbot solle zunächst für eine Woche gelten, sagte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Dienstag. Die Maschine mit 225 Fluggästen war demnach am Montag in Rom gelandet. Alle aus Dhaka Eingereisten müssen für zwei Wochen in Quarantäne. Diese Regel gilt in Italien für alle, die von außerhalb des Schengenraums einreisen.

Nach Angaben des Gesundheitskommissars für Latium, die Region um Rom, sind bislang 21 der 225 Passagiere positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Es lägen aber noch nicht alle Ergebnisse vor, sagte Alessio D'Amato. Die Region Latium meldete am Montag 19 Neuinfektionen, darunter 12 unter in Rom lebenden Bangladeschern. Italien wurde von der Pandemie besonders hart getroffen und zählt rund 35.000 Todesfälle. Der leichte Anstieg der Neuinfektionen in zahlreichen Regionen bereitet entsprechend dem ganzen Land Sorgen. Zuletzt zählten die Behörden landesweit 208 neue Fälle in 24 Stunden.

Texte: dpa

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