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Coronavirus: Höchster Anstieg an COVID-19-Fällen innerhalb eines Tages weltweit

Wie Daten zeigen, wurde am Mittwoch weltweit der höchste Anstieg an Coronavirus-Fällen innerhalb eines Tages verzeichnet und es gibt Warnungen, dass sich die Ausbreitung der Pandemie beschleunigt.

Die Welt verzeichnete gestern den höchsten Anstieg innerhalb eines Tages – viele Länder, darunter auch die USA, vermeldeten den höchsten Wert an Neuinfektionen seit Ausbruch der Pandemie. (Bild: Noam Galai/Getty Images)
Die Welt verzeichnete gestern den höchsten Anstieg innerhalb eines Tages – viele Länder, darunter auch die USA, vermeldeten den höchsten Wert an Neuinfektionen seit Ausbruch der Pandemie. (Bild: Noam Galai/Getty Images)

Die Informationen von Our World in Data der Oxford University geben für Mittwoch einen Anstieg um 206.641 Fälle an, die meisten innerhalb eines Tages seit Ausbruch der Pandemie. Damit lag die Zahl der Neuinfektionen etwas höher als die 206.544 Fälle vom 4. Juli.

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In Europa und vielen anderen Ländern liegen die täglichen Neuerkrankungen und Tode zwar weit unter dem Niveau von vor ein paar Wochen, allerdings warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) trotzdem davor, dass die Pandemie weltweit an Fahrt aufnimmt. „Der Ausbruch beschleunigt sich, und wir haben den Höhepunkt der Pandemie eindeutig noch nicht erreicht“, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Generaldirektor der WHO.

Der Anstieg der täglichen Fälle ist deutlich erkennbar. (Our World in Data/Oxford University/Global Change Data Lab)
Der Anstieg der täglichen Fälle ist deutlich erkennbar. (Our World in Data/Oxford University/Global Change Data Lab)

Die tatsächlichen COVID-19-Fallzahlen liegen aufgrund der begrenzten Testkapazitäten sogar noch höher. Our World in Data, ein Gemeinschaftsprojekt von Forschern der Oxford University und der gemeinnützigen Organisation Global Change Data Lab, bezog die Daten vom European Centre for Disease Prevention and Control.

Über 3 Millionen Infektionen in den USA

Seit Beginn der Pandemie sind in den USA über 3 Millionen Infektionen mit 131.000 Todesfällen bestätigt worden. Das entspricht einem Fünftel der offiziellen globalen Gesamtzahl, die die Johns Hopkins University veröffentlicht. In Bundesstaaten wie Kalifornien, Florida, Arizona und Texas sind die Fallzahlen in den vergangenen Wochen stark angestiegen. Trotzdem sagte Präsident Donald Trump dem Fox-Business-Kanal: „Ich denke, wir werden mit dem Coronavirus sehr gut zurechtkommen.“ Und weiter: „Ich glaube, dass das Virus irgendwann einfach verschwinden wird, hoffe ich.“

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Eine andere Grafik von Our World in Data zeigt, wie schlimm die Pandemie Regionen wie Europa getroffen hat. Jetzt gibt es jedoch jeden Tag mehr bestätigte Fälle in Asien, Nordamerika und Südamerika.

Eine Grafik zeigt, wie stark unterschiedliche Regionen von COVID-19 betroffen sind. (Our World in Data/Oxford University/Global Change Data Lab)
Eine Grafik zeigt, wie stark unterschiedliche Regionen von COVID-19 betroffen sind. (Our World in Data/Oxford University/Global Change Data Lab)

Mindestens 1,5 Millionen Infektionen in Brasilien

In Brasilien hat es bisher 1,5 Millionen Infektionen gegeben. Allerdings liegt die tatsächliche Zahl wahrscheinlich sehr viel höher, weil nicht ausreichend getestet wird. Das Land verzeichnet bisher 65.000 Tode. Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro gehört nun wie der britische Premierminister Boris Johnson zu den Staatsoberhäuptern, von denen offiziell bestätigt wurde, dass sie sich mit COVID-19 infiziert haben. Bolsonaro hat die Schwere des Coronavirus heruntergespielt, trotz steigender Zahl der Todesopfer, die nun nach offiziellen Angaben die zweithöchste der Welt nach den USA ist. Laut der offiziellen Sterberate ist Großbritannien das Land, das am drittschlimmsten betroffen ist, gefolgt von Italien, Mexiko und Frankreich.

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In den afrikanischen Ländern wurden über eine halbe Million Coronavirus-Fälle bestätigt und Südafrika vermeldet derzeit einen täglichen Anstieg um 10.000 Infektionen. Aufgrund fehlender Testausrüstung ist die tatsächliche Infektionsrate aber nicht bekannt, was nach Ansicht des Afrika-Direktors der WHO ein „enormes Problem“ darstellt. „Da sich die Zahl der Fälle in mehr als einem Drittel der Länder in Afrika im vergangenen Monat verdoppelt hat, steigt die Gefahr, dass die fragilen Gesundheitssysteme des Kontinents durch Covid-19 überfordert werden“, sagte Matshidiso Moeti am Mittwoch. Durch COVID-19 sind laut der WHO bereits mehr Menschen auf dem Kontinent gestorben als an Ebola zwischen 2014 und 2016.

Autor: Will Taylor

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