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Drogeriekette verkauft Rammstein-Parfüm nicht mehr online

Nach den Vorwürfen gegen Till Lindemann nimmt die Drogeriekette Rossmann Parfüms der Band Rammstein vorerst aus ihrem Online-Shop.

Rammstein-Sänger Till Lindemann während eines Auftritts. (Bild: imago images/Gonzales Photo)
Rammstein-Sänger Till Lindemann während eines Auftritts. (Bild: imago images/Gonzales Photo)

Gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann (60) werden seit wenigen Tagen schwere Vorwürfe erhoben. Dies führt nun auch dazu, dass die Drogeriekette Rossmann Parfüms der Band aus ihrem Online-Shop zumindest vorerst entfernt hat.

"Die Entwicklungen waren Anlass für uns, den Online-Verkauf des Rammstein-Parfüms einzustellen und sämtliche Schritte einzuleiten, um die Bewerbung der Produkte zu stoppen", erklärt eine Sprecherin des Unternehmens der "Bild"-Zeitung. Man verfolge aufmerksam die Berichterstattung, heißt es weiter. Dem Bericht zufolge wurde in dem Online-Shop zuvor unter anderem ein Rammstein-Parfüm mit dem Namen "Kokain" angeboten.

Weitere Auswirkungen für Rammstein und Lindemann

Der Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch, in dem Lindemanns Gedichtbände "100 Gedichte" und "In stillen Nächten" erschienen waren, hatte bereits kürzlich die Zusammenarbeit mit dem Sänger mit sofortiger Wirkung beendet. In einer Pressemitteilung hieß es unter anderem, dass man "mit Erschütterung" die Vorwürfe verfolgt habe.

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, werden besondere Auflagen für Konzerte der Band zwischen dem 7. und 11. Juni in München gefordert - unter anderem eine Überprüfung durch das Kreisverwaltungsreferat, bei der untersucht werden soll, "ob und bei welchen Konzerten als Auflage eine sogenannte Reihe Zero [Anm. d. Red.: ein abgetrennter Bereich vor der Bühne] aus Sicherheitsgründen zu untersagen" sei. Und ob "Safe Spaces" für Fans eingerichtet werden können. Laut "Bild"-Zeitung kam es am heutigen Montagnachmittag in dieser Frage zu einer kurzfristigen Entscheidung. Ein Pressesprecher des Olympiapark München teilte demnach offiziell mit: "Es wird keine Row Zero und keine After-Show-Partys geben. Das haben Veranstalter und Band entschieden."

Rammstein nehmen die Vorwürfe "außerordentlich ernst"

Seit einem Konzert in Litauens Hauptstadt Vilnius im Mai 2023 sieht sich Lindemann schweren Vorwürfen ausgesetzt. Auslöser war ein Social-Media-Post einer Konzertbesucherin. Sie hatte behauptet, man habe ihr auf einer Backstage-Party im Rahmen des Auftritts K.-o.-Tropfen verabreicht. Später stellte die Frau auf Twitter klar, dass es mit Lindemann zu keinerlei sexuellen Kontakten gekommen sei. Dort schrieb sie unter anderem: "Till hat mich NICHT angefasst." Mehrere Frauen hatten gegenüber dem "NDR" und der "Süddeutschen Zeitung" zudem von mutmaßlichem Fehlverhalten im Umfeld von After-Show-Partys berichtet.

"Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie außerordentlich ernst", meldete sich die Band via Instagram zu Wort. Weiter ist in dem Statement unter anderem zu lesen: "Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge. Wir, die Band, haben aber auch ein Recht - nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden."

Video: Vorwurf sexueller Missbrauch: Mehr Sicherheit bei Rammstein Konzerten