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Emmanuel Macron: Seine Liebesgeschichte berührt ganz Frankreich

Emmanuel Macron mit seiner Frau Brigitte

Am Charisma liegt es sicherlich nicht. Selbst seine größten Verehrer würden Emmanuel Macron (39), den Shootingstar der französischen Politik, nicht als überaus markant bezeichnen. Vielmehr wirkt er eloquent, um nicht zu sagen: weichgespült. Vermutlich haben ihn sein jugendlicher Elan und seine smarte Zielstrebigkeit ins finale Rennen um das höchste politische Amt Frankreichs gepusht, vielleicht auch seine außergewöhnliche Liebesgeschichte, die ganz Frankreich rührt...

Seine Ehefrau war seine Lehrerin

Der junge Mann, der es gewohnt ist, immer als erster die Ziellinie zu überfliegen, hat auch in der Liebe eine Ausnahmesituation gemeistert. Als 17-jähriger Schüler verliebte er sich auf dem Jesuiten-Gymnasium seiner nordfranzösischen Heimatstadt Amiens in seine 24 Jahre ältere Französischlehrerin Brigitte Trogneux. Das ist an sich nichts Außergewöhnliches, viele Schüler schwärmen in diesem Alter für ihre Lehrerinnen. Emmanuel Macron jedoch hatte es sich in den Kopf gesetzt, diese Frau, Mutter von drei Kindern, zu heiraten. Und wie fast alles in seinem Leben, realisierte er auch diesen Plan.

"Bild" berichtet, dass frühere Klassenkameraden erzählen, dass auch die Lehrerin vom Talent ihres Schülers tief beeindruckt gewesen sei. Sie habe ihn immer wieder als Beispiel vor der ganzen Klasse zitiert. Beim Einstudieren eines Theaterstücks soll es dann gefunkt haben.

Um einen Skandal zu vermeiden, wechselte Macron an die Pariser Eliteschule Henri IV, wo er sein Abitur machte. Beim Abschied soll er Brigitte Trogneux versprochen haben, dass er wiederkomme - um sie zu heiraten. 13 Jahre später setzte er dieses Versprechen in die Tat um.

Ein echter Familienmensch

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" schreibt: "Die Franzosen lieben dieses Paar und seine Geschichte. Wäre Macron zum Beispiel mit der 32-jährigen Anwältin Tiphaine Auzière liiert, würde er viel eher wie ein junger, überehrgeiziger Streber wirken. Aber Tiphaine ist nicht seine Frau, sondern seine Stieftochter; sie ist das Kind von Brigitte Trogneux."

Die anderen beiden Trogneux-Kinder sind älter als er selbst. Eigene Kinder hat das Paar nicht. Er habe sich entschieden, so "Bild", für die Kinder und Enkel seiner Frau ein guter Stiefvater und -opa zu sein. Macron verbringt mit seiner Familie die Wochenenden oft zu Hause in seiner Villa im Seebadeort Le Touquet in der Region Hauts-de-France.

Eine neue Stilikone

Seine Frau Brigitte (63), die erst gar nicht versucht, ihr Alter und ihre Falten zu kaschieren und deshalb von den französischen Modemagazinen als neue Stilikone gefeiert wird, verleiht dem jugendlichen Macron eine Aura von Reife und Charakter. Eine Grundvoraussetzung, wenn einer mit 39 Staatspräsident von Frankreich werden will. Ehefrau Brigitte bestärkt ihn darin. Sie soll einmal gesagt haben, dass der Grund dafür ihr Alter sei. Man wisse ja nicht, wie alt sie in fünf Jahren neben ihm aussehen würde.

"Sie wirkt auf allen Bildern wie eine Verkörperung jenes aufbruchsfreudigen, modernen und zuversichtlichen Frankreichs, das sie in ihrer Jugend in den sechziger und siebziger Jahren erlebte", so charakterisiert die "Zeit" Macrons Ehefrau.

Sein beruflicher Werdegang

Der Sohn eines Neurologie-Professors und einer Ärztin bei der gesetzlichen Sozialversicherung war schon immer einer der ersten, wenn es für ihn um alles ging. Zunächst studierte Macron Philosophie am Sciences Po Paris, eine Hochschule, die beim weltweiten Uni-Ranking nach Harvard, Oxford und der London School of Economics auf Platz vier liegt. Danach absolvierte er ein weiteres Studium an der legendären Verwaltungshochschule ENA. Selbstredend machte er eines der besten Examen und bekam einen Job als Finanzdirektor im Finanzministerium. Da war er 27 Jahre alt.

Anschließend arbeitete Macron in der wirtschaftsliberalen Denkfabrik Institut Montaigne, bevor er in die Pariser Investmentbank Rothschild & Cie wechselte, wo er den 12-Milliarden-Dollar-Deal bei der Übernahme der Babynahrungsparte des US-Konzerns Pfizer durch Nestlé einleitete.

Seine private Seite

Der brillante Philosoph und Finanzexperte gilt nicht nur in der Politik als schlagkräftig. Er liebt Thaiboxen und tobt sich ebenso gern auf dem Tennisplatz aus. Seine vierte oder fünfte Leidenschaft - nach Ehefrau Brigitte, seinen Büchern, seinem Beruf und dem Sport - hebt ihn endgültig auf die Popularitätsstufe einer Filmfigur oder eines Romanhelden. Er spielt Klavier und zwar so gut, dass man ihn, während seiner Zeit mit François Hollande, den "Mozart im Élysée-Palast" genannt hat.

Natürlich war er ein Wunderkind, das Nachwuchswettbewerbe gewonnen hat. Er hätte ein großer Pianist werden können, aber Emmanuel Macron hat sich nun mal in den Kopf gesetzt, Staatspräsident von Frankreich zu sein.

Foto(s): imago/IP3press