Gabby Petito: Die kryptischen Botschaften ihres Freundes
Der Freund von Gabby Petito (22) hat scheinbar nur wenige Wochen vor ihrem Verschwinden mehrere seltsame Posts bei Pinterest gespeichert.
Wie "The Sun" berichtet, wurde zwar nicht bestätigt, dass der Account @blaundrie1197 Brian Laundrie (23) gehört, aber er teilt Alben mit Gabbys Pinterest-Seite und auch der seiner Mutter.
Ein Album mit dem Titel „My Girl“ (auf Deutsch: Mein Mädchen) zeigt Gabby Petito, deren Leiche am Sonntag im Teton National Park in Wyoming gefunden wurde, in einem orangefarbenen Kleid. Der Gerichtsmediziner geht derzeit davon aus, dass sie ermordet wurde.
In den Wochen vor Petitos Verschwinden Ende August wurde auf der Seite von @blaundrie1197 ein Post mit dem Titel „The Opposite of Lost“ (auf Deutsch: Das Gegenteil von verschwunden) gespeichert.
„Versucht nicht, mich zu finden. Ich bin endlich aus den bösen Klauen meines ‚Meisters‘ entkommen“ steht unter einem Bild mit lila- und rosafarbenen Wolken.
„Zu den anderen sage ich: Schließt euch mir an. Sägt den Ast ab, auf dem ihr sitzt. Vive La Liberté“ – Pierre.
Die letzte Aktivität auf der Seite fand vor fünf Wochen statt. Da wurde ein Link zu einem auf Etsy zum Verkauf stehenden Buch mit dem Titel „Burnt Out: How to Cope with Autistic Burnout“ (auf Deutsch: Ausgebrannt: Wie man mit autistischem Burnout klarkommt) in einem Album namens „Bleak“ (auf Deutsch: Düster) gespeichert.
Die Enthüllung der bizarren Posts kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Polizei weiter nach Brian sucht. Dieser war am 1. September mit dem gemeinsamen umgebauten Van, jedoch ohne seine Freundin zum Haus des Paares zurückgekehrt. Dieses steht in Florida und das Paar wohnte dort zusammen mit Brians Eltern.
Das Paar war auf einer Reise durch die USA, als Petito verschwand. Ihre Familie meldete sie am 11. September in ihrem Heimatstaat New York als vermisst.
Nachdem sich Laundrie nach seiner Rückkehr geweigert hatte, mit der Polizei zu sprechen, sagte sein Anwalt Steven Bertolino am Freitag laut Berichten von CNN, dass der 23-Jährige, der laut Polizei eine Person von Interesse ist, sein Haus verlassen habe und seine Familie seit einigen Tagen nichts mehr von ihm gehört habe.
Neue Brian Laundrie Theorie: War nicht im Reservat, sondern zu Hause
Die Polizei sucht nun schon den vierten Tag in dem 9.700 Hektar großen Carlton Reserve Park in Florida nach Brian Laundrie.
Die Ermittler sagen, Laundries Eltern hätten ihnen erzählt, er sei dorthin gegangen, nachdem er ohne Petito nach Hause gekommen war.
John Walsh, der ehemalige Moderator von „America's Most Wanted“, sagte jedoch am Mittwoch gegenüber CNN, er glaube, der 23-Jährige sei „niemals“ in dem Reservat gewesen.
„Ich habe eine andere Überzeugung und eine andere Philosophie, was die Rückkehr in den Sumpf angeht. Ich glaube, er war nie dort“, sagte er in einem Interview.
Walsh sagte auch, er frage sich, ob Laundrie überhaupt nach Hause zurückgekehrt sei.
„Was wäre, wenn er mit dem Van zurückgekommen wäre? Er war zehn Tage lang dort. Eine lange Zeit, um eine Flucht vorzubereiten. Er könnte den Wagen gründlich gereinigt haben. Ich bin überrascht, wenn das FBI irgendetwas in diesem Van oder im Haus findet.
„Also zehn Tage war er dort, hat ihn jemand gesehen? Hat irgendein Nachbar Brian jemals gesehen?“
Die Ermittler durchsuchten Anfang der Woche das Haus der Familie und wurden dabei gesehen, wie sie Säcke mit Beweismaterial aus dem Haus trugen.
Der ehemalige Moderator von „America's Most Wanted“, John Walsh, teilt seine Theorie zum Fall Gabby Petito, während der Gerichtsmediziner ihren Tod in einem vorläufigen Ergebnis als Mord einstuft und das FBI die Öffentlichkeit um Hilfe bei der Suche nach ihrem vermissten Verlobten bittet.
Ein Ford Mustang, den die Mutter von Brian Laundrie fuhr, wurde aus der Einfahrt abgeschleppt.
Former host of “America’s Most Wanted,” John Walsh, shares his theory of the Gabby Petito case, as the coroner rules her death a homicide in preliminary findings and the FBI seeks help from the the public in the search for her missing fiance. pic.twitter.com/Uv8lhfiZXP
— Anderson Cooper 360° (@AC360) September 22, 2021
Polizei sucht unter Wasser nach Brian Laundrie
Die Suche nach Brian Laundrie in der freien Natur umfasst Tausende von Hektar unwegsamen, sumpfigen subtropischen Geländes mit Alligatoren, Schlangen, Truthähnen, Rehen und vielen anderen wilden Tieren.
Es gibt mehr als 160 km Wander- und Reitwege sowie zahlreiche Campingplätze und Flüsse.
Die Polizei hat jetzt eine Tauchereinheit namens SURF (Sheriff's Underwater Recovery Force) eingesetzt, um eine speziellere Suche nach Beweisen durchzuführen.
„Diese hochqualifizierten Polizisten arbeiten in den schwierigsten und herausforderndsten Umgebungen, die man sich vorstellen kann. Sie sind 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage die Woche einsatzbereit“, teilte das Büro des Sheriffs in einem Tweet mit.
FBI und Polizei wurden mit Hinweisen auf mögliche Sichtungen von Brian Laundrie überschwemmt, aber bisher verliefen alle ins Leere.
Brianne Tolj
USA: Vermisste Gabrielle Petito wurde Opfer von Tötungsdelikt