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Jahresrückblick: 2020 war ein Jahr voller skurriler Tiergeschichten

Auch im Jahr 2020 gab es wieder zahlreiche skurrile Tiergeschichten. Hier finden Sie eine kleine aber feine Auswahl. MIt dabei: diebische Wildschweine, penetrante Fliegen und dicke Nager.

Eine Fliege landet während der Debatte zwischen Kamala Harris und Mike Pence auf dem Kopf des Vizepräsidenten. Die Fliege wird nur Augenblicke später zur Internet-Berühmtheit. Foto: Justin Sullivan / Pool via AP
Eine Fliege landet während der Debatte zwischen Kamala Harris und Mike Pence auf dem Kopf des Vizepräsidenten. Die Fliege wird nur Augenblicke später zur Internet-Berühmtheit. (Bild: Justin Sullivan / Pool via AP)

Gleich zwei Wildschwein-Geschichten schaffen es in diesen tierischen Jahresrückblick: Da war zunächst ein diebisches Trio am Berliner Teufelssee. Das gute Sommerwetter hatte an diesem Tag im August zahlreiche Badegäste angelockt - und eine Bache mit zwei Frischlingen. Die machten sich erst über eine Pizza her, die unbewacht in ihrem Karton lag. Und schnappten sich im Anschluss eine gelbe Tragetasche.

Die gehörte einem Nacktbader, der sofort im Adamskostüm die Verfolgung aufnahm. Bis in einen nahen Wald hinein rannte er den drei Tieren hinterher und kam tatsächlich nach kurzer Zeit wieder mit seiner Tasche, darin befand sich unter anderem sein Laptop, zurück. Dafür erhielt er nicht nur Applaus von den anderen Badegästen, sondern auch auf Twitter - denn dort landete ein Foto seines Sprints und ging viral.

Wildschwein gegen Sand-Schaufel

Schwimmende Schweine gibt es nur auf den Bahamas? Falsch: Auch in Deutschland stürzen sich die borstigen Tiere manchmal in die Fluten. Ebenfalls im August brachte ein Wildschwein die Besucher*innen des Schönhagener Badestrands an der Küste Schleswig-Holsteins auf Trab. Es steuerte langsam auf den Sand zu, wo laut “Eckernförder Zeitung” bereits die Rettungsschwimmer*innen des DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) informiert waren und die Badegäste auf die Ankunft des Tieres vorbereitet hatten.

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Dennoch stand ein Mann direkt an der Wasserlinie mit einer Schaufel und gab dem Tier einen Schlag mit. Das Wildschwein aber schien nicht weiter verletzt zu sein, es flitzte sofort im Zick-Zack-Kurs an Mensch und Strandkorb vorbei. Auch dieser Moment wurde festgehalten, ein Video davon wurde in sozialen Netzwerken millionenfach abgerufen.

BzzzzzzzzzZzzzZzzzzz...

Eine weitere skurrile Tiergeschichte des Jahres ereignete sich während der TV-Debatte zwischen Vizepräsident Mike Pence und der demokratischen Bewerberin um sein Amt, Kamala Harris. Dabei sprach die Welt im Nachhinein weniger über die diskutierten Themen, etwa die Coronavirus-Pandemie oder die US-Außenpolitik, sondern über eine Fliege.

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Die hatte sich zwischendurch auf den Kopf von Pence gesetzt und war dort minutenlang sitzengeblieben. Auf den weißen Haaren des Vizepräsidenten war sie gut zu sehen. Nicht nur Millionen Menschen, die die Debatte live verfolgten, hatten sie bemerkt. Auch Harris, wie sie später in einem Interview mit dem TV-Sender MSNBC zugab. Noch während die Debatte lief, hatte bereits jemand einen Twitter-Account im Namen der Fliege erstellt und damit hunderttausende Klicks eingeheimst.

Hey, all you cool cats and kittens

Ein weiteres tierisches Thema (und es ist kaum zu glauben, dass das wirklich im Jahr 2020 passiert ist - so fern fühlt es sich mittlerweile an), war die Premiere der Netflix-Serie Tiger King. In Deutschland mit dem Untertitel versehen: “Großkatzen und ihre Raubtiere”.

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Die mehrteilige Dokumentation handelt von dem Protagonisten Joe Exotic, bürgerlich Joseph Maldonado, der in den USA über hundert Großkatzen gehalten hat. Im Laufe von Tiger King kommt aber heraus, dass Maldonado angeblich eine Tierschützerin umbringen lassen wollte. Dafür, und für wiederholte Tierquälerei, wurde er zu 22 Jahren Gefängnis verurteilt. Er beteuert aber weiterhin seine Unschuld.

Die Dokumentation wurde von einem unglaublichen Hype begelitet und innerhalb der ersten vier Wochen über 60 Millionen Mal gestreamt.

Fuuc*, fuuuuc*, fuc*, fuuuuuuuuuc*, FUC*

Im Lincolnshire Wildlife Park in England hat dieses Jahr eine besonders freche Quassel-Bande von Graupapageien einige Berühmtheit erlangt. Die fünf gefiederten Freunde konnten nicht nur plappern, sondern auch lauthals fluchen. Wie die Nachrichtenagentur PA Anfang Oktober berichtete, kamen Billy, Eric, Jade, Elsie, und Tyson erst im vergangenen August in den Zoo. Der Geschäftsführer Steve Nichols sagte damals: “Wir sind es gewohnt, dass Papageien fluchen, aber wir hatten noch nie fünf zur gleichen Zeit.”

Weil sich die Papageien immer weiter gegenseitig anstachelten, mussten sie letzten Endes aber tatsächlich getrennt und in unterschiedliche Bereiche des Zoos verfrachtet werden. Um, so Nichols, auf diese Weise natürliche Laute von anderen Artgenossen zu lernen.

Zu dick für den Gulli

Eine weitere skurrile Tiergeschichte, die sich dieses Jahr ereignete, passierte in dieser Form nicht zum ersten Mal: Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete, musste im Oktober die Freiwillige Feuerwehr von Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz zu einem ungewöhnlichen Einsatz ausrücken. Eine wohl etwas übergewichtige Ratte steckte in einem Kanaldeckel fest. Und zwar so fest, dass sich die Rettung schwieriger gestaltete als erwartet.

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Die Einsatzkräfte mussten den Kanaldeckel hochheben und drehen, weil das Tier zunächst nach jedem helfenden Finger biss. Erst von hinten konnte die Ratte vorsichtig mit einem kleinen Holzkeil aus dem Loch gedrückt werden. Das Tier wurde zur Behandlung in eine Tierklinik gebracht, wo sie Schmerzmittel und etwas zu fressen bekam.

Tatsächlich war das nicht die erste feststeckende Ratte in einem Kanaldeckel, die es zu kurzer Internet-Berühmtheit gebracht hatte. Anfang Februar 2019 musste ebenfalls die Freiwillige Feuerwehr ausrücken, damals im hessischen Bensheim, um einen Nager zu retten. Die Herangehensweise: Die Ratte wurde vorsichtig, wie eine Schraube, aus dem Loch gedreht.

Das Coronavirus und die Nerze

Ganz ohne die Coronavirus-Pandemie geht es (leider) auch in diesem Rückblick nicht: Denn neben unzähligen Menschenleben, forderte das Virus auch zahlreiche Tieropfer. Denn in Dänemark war das Virus zwischenzeitlich auf Nerze übergesprungen. In dem skandinavischen Land werden Nerze in großen Farmen wegen ihrer Felle gezüchtet.

Nerze in Dänemark stehen in ihren Käfigen. Mittlerweile wurden alle Pelztiere auf mit dem Coronavirus befallenen Nerzfarmen getötet. Foto: Mads Claus Rasmussen / Ritzau Scanpix / AP / dpa
Nerze in Dänemark stehen in ihren Käfigen. Mittlerweile wurden alle Pelztiere auf mit dem Coronavirus befallenen Nerzfarmen getötet. Foto: Mads Claus Rasmussen / Ritzau Scanpix / AP / dpa

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Weil die Tiere dort sehr eng miteinander leben, konnte sich das Virus schnell verbreiten. Die dänische Regierung griff deshalb zu drastischen Maßnahmen: Sie ordnete die Keulung von Millionen Tieren an. Ein Nachweis bei einem einzelnen Tier reichte dabei aus und der gesamte Bestand musste vernichtet werden. Wie unter anderem die Tagesschau berichtete, gab es dafür allerdings gar keine Rechtsgrundlage, was im Nachhinein den Landwirtschaftsminister seinen Job kostete.

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