Kuriose Theorie: Hat Marvel Mitschuld an Trumps Aufstieg?

Donald Trump mit den Marvel-Superhelden in Verbindung zu bringen, wirkt auf den ersten Blick seltsam. Doch das Argument, das der Showrunner der Anti-Superhelden-Serie “The Boys“ zu diesem Thema vorbrachte, ist tatsächlich gar nicht mal so weit hergeholt.

Die "Avengers" sind Teil der Marvel-Filmreihe. (Bild: ddp)
Die "Avengers" sind Teil der Marvel-Filmreihe. (Bild: ddp)

Es gibt wohl kaum mehr Spielfilm-Fortsetzungen als die der Marvel-Reihe. Von den “Avengers“ über “Thor“ und “Hulk“ bis zu den “Guardians of the Galaxy“ erschienen bisher insgesamt 24 Varianten der Comic-Verfilmungen. Jedes Mal geht es um Superhelden, die, allein oder in der Gruppe, die Menschheit vor einer Bedrohung retten müssen.

Nun gibt es aber auch das Gegenstück zu den klassischen Superhelden-Storys. Etwa die Amazon-Serie “The Boys“, die ganz bewusst als “Anti-Avengers“ inszeniert werden, die ihre Superkräfte eben nicht nur zum Wohle der Menschen einsetzen.

“The Boys”-Showrunner sieht die Popkultur kritisch

Für Showrunner Eric Kripke ist vor allem die große Zahl der Marvel-Filme ein Problem, das er indirekt auch in Bezug zu Donald Trumps Erfolg bei der Wahl 2016 setzt. Gegenüber “The Hollywood Reporter“ erklärt er es näher: “Ich glaube, dass es in gewissem Sinne gefährlich ist – ohne jetzt hier zu übertreiben – eine komplette Generation darauf einzuschwören, dass irgendwann der eine Held kommt, der sie rettet. Genau so, das glaube ich, kommen Menschen wie Trump und andere Populisten an die Macht, die sagen ‘Ich bin der einzige, der alles für euch riskiert, ich bin der eine’.“

US President Donald Trump speaks to members of the media before departing from Phoenix Sky Harbor International Airport in Phoenix, Arizona on October 19, 2020. - US President Donald Trump went after top government scientist Anthony Fauci in a call with campaign staffers on October 19, 2020, suggesting the hugely respected and popular doctor was an "idiot." (Photo by MANDEL NGAN / AFP) (Photo by MANDEL NGAN/AFP via Getty Images)
US-Präsident Trump nutzte schon 2019 die Popkultur im Wahlkampf. (Bild: Getty Images)

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Er sei der Meinung, dass “die Popkultur die Menschen subtil beeinflussen kann“, und zwar “auf die falsche Weise, weil es einfach zu viel davon gibt“. Unter anderem deshalb will Kripke mit “The Boys“ quasi gegensteuern und ein anderes Bild vermitteln. “Die Helden kommen eben nicht immer, um einen zu retten. Manchmal muss man sich selbst helfen.“

Trump stilisierte sich 2019 als Marvel-Bösewicht

Trump nutzt gerne die Popkultur im Wahlkampf. Im Jahr 2019 sorgte er mit einem Video für Aufsehen, das ihn als den Marvel-Bösewicht Thanos zeigte, der die Hälfte der Menschheit mit einem Fingerschnippen auslöscht. Dazu sagte er damals die Worte: “Ich bin unvermeidlich“.

Ob das wirklich so sein wird, wird die Wahl am 3. November zeigen.

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