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Mann ersticht Ex-Partnerin in Bus vor anderen Fahrgästen

Bei Obergünzburg verlässt ein Mitarbeiter der Spurensicherung den Linienbus.
Bei Obergünzburg verlässt ein Mitarbeiter der Spurensicherung den Linienbus.

Bluttat in einem Linienbus auf dem Land: Ein Mann sticht mit einem Messer seine Ehefrau nieder. Ärzte können sie nicht mehr retten. Später stellt sich heraus: Mehrere Kinder waren bei der Tat im Bus. Die Polizei ermittelte schon einmal gegen den Verdächtigen.

Obergünzburg (dpa) - Ein Mann hat in einem Linienbus in Bayern seine Ehefrau erstochen - vor anderen Passagieren, darunter mehreren Kindern.

Der 37-Jährige war am Montag in den Mittagsstunden in Obergünzburg im Allgäu in dem Bus auf seine getrennt von ihm lebende Partnerin mit einem Messer losgegangen, wie Ermittler mitteilten. Nach dem Angriff ließ der Mann die Waffe zurück und flüchtete zu Fuß.

Bei einer Großfahndung der Polizei wurde der Mann relativ schnell gestellt, ein für die Suche nach dem Täter angeforderter Polizeihubschrauber konnte wieder abdrehen.

Die 27 Jahre alte Frau wurde nach der Reanimation durch einen Notarzt noch in eine Klinik gebracht, wie es weiter hieß. Dort erlag sie aber den schweren Stichverletzungen.

Der mutmaßliche Täter, ein afghanischer Staatsangehöriger, ist der Polizei schon seit November 2019 bekannt. Damals habe es einen Übergriff des Mannes auf die Ehefrau gegeben, berichteten die Ermittler. Auch das Opfer hatte die afghanische Staatsbürgerschaft. Beide lebten mittlerweile in unterschiedlichen Wohnungen.

Die Tat geschah kurz vor dem Ortseingang von Obergünzburg, einem Ort mit etwa 6500 Einwohnern. Der Fahrer stoppte den Bus mitten auf der Straße. Nach Angaben einer Sprecherin des Busunternehmens waren etwa zehn Kinder und vier Erwachsene während der Tat im Bus. Die Messerattacke habe sich im vorderen Teil des Fahrzeugs abgespielt, die Schulkinder hätten im hinteren Teil gesessen. Der Busfahrer und weitere Fahrgäste hätten die Polizei alarmiert. Sie wurden nach der Tat psychologisch betreut.

Die Polizei veröffentlichte für Eltern von Kindern, die die Tat miterleben mussten, eine Telefonnummer des Bayerischen Roten Kreuzes für psychosoziale Betreuung.

Die Leiche der Frau sollte noch am Montagabend von Gerichtsmedizinern obduziert werden. Am Dienstag soll der 37-Jährige dann dem Haftrichter vorgeführt werden.