Mariupol gefallen, Charkiw befreit

Das Mariupoler Stahlwerk Azovstal ist laut russischen Angaben unter vollständiger Kontrolle, insgesamt 2.439 ukrainische Kämpfer hätten sich ergeben, davon über 500 am Freitag. Die ukrainischen Soldaten wurden gefangen genommen, zumindest einige wurden in eine ehemalige Strafkolonie gebracht. Andere sollen in Krankenhäuser eingeliefert worden sein.

Russische Behörden bezeichnen die Kämpfer des Azov Regimentes als "Nazis" und Kriminelle, es gibt Forderungen, sie als Terroristen einzustufen.

Russische Truppen haben sich vollständig aus Charkiv zurückgezogen. Auch für die russische Artillerie ist die zweitgrösste Stadt der Ukraine jetzt außer Reichweite. Trotz wochenlangen Versuchen, die Stadt einzunehmen, wurden die russischen Truppen durch eine ukrainische Gegenoffensive nach Norden und Osten zurückgedrängt.

In Lozova östlich von Charkiw wurde inmitten eines Wohngebietes ein Kulturzentrum getroffen, sieben Menschen wurden verletzt. Zivile Infrastrukturen wie Stadtzentren werden regelmässig Ziel russischer Angriffe.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen Fonds vorgeschlagen, um von Russland angegriffene Staaten zu entschädigen. Es müsse ein Mechanismus entwickelt werden, damit "jeder, der unter Russlands Handeln gelitten hat", einen Ausgleich für seine Verluste bekomme.

Russisches Kapital und Eigentum im Ausland solle eingefroren werden und dem Fonds zugeführt. werden. Die Kriegsschäden in der Ukraine betragen Schätzungen zufolge schon jetzt mehrere Hundert Milliarden Euro.

Das Böse muss zur Rechenschaft gezogen werden und wissen, dass es bestraft wird.

Wolodymyr Selenskyj forderte von den Partnerländern der Ukraine "die rechtliche Anerkennung, dass Russland für die von ihm begangenen Verbrechen finanziell zur Verantwortung gezogen werden muss. Dies ist nicht nur für diesen Krieg wichtig, sondern für alle anderen aggressiven Handlungen, sei es von Russland oder anderen potenziellen Aggressoren."

In der Region Donezk stemmt sich die ukrainische Armee weiter gegen den Vormarsch der russischen Armee, dessen Druck durch den Fall von Mariupol zunehmen dürfte. Durch die Belagerung des Werkes waren 14.000 russische Soldaten samt Material gebunden.