Oliver Pocher dreht Parodie vor verschlossener Haustür über Gil Ofarim

Das Video des vermeintlich antisemitisch beleidigten Gil Ofarim (39), das er Anfang Oktober vor einem Hotel in Leipzig aufnahm, schockierte Deutschland. Inzwischen wertet die Polizei jedoch auch Überwachungsaufnahmen aus, die angeblich "weitere Fragen zum Fall Gil Ofarim" aufwerfen. Unabhängig des genauen Ablaufs in der Hotellobby kommt ein Mann nicht umher, seine Meinung dazu in Parodieform auf Instagram zu teilen: Oliver Pocher (43).

Wie Ofarim filmt sich Pocher in dem Clip selbst und streicht sich immer wieder durch seine (deutlich kürzeren) Haare: "Leute, mir ist gerade etwas passiert, das möchte ich mit euch teilen", beginnt er mit ernster Miene. "Ich sitze hier bei mir zuhause vor der Tür und komme nicht rein, Tür ist zu." Schuld daran sei sein T-Shirt, auf dem groß "Marvel" steht und ihn als Superhelden ausweist: "Ich bin einfach nur GESCHOCKT, weil ich DISKRIMINIERT, AUSGESCHLOSSEN und NUR auf meine RELIGION und meinen STATUS als SUPERHELD reduziert werde!"

Wichtig sei es ihm, über das Erlebte zu reden - "weil ich auch ein aktuelles Comedy-Programm habe. Ich mache alles: 'Zervakis & Opdenhövel', 'Chez Krömer', 'Late Night Berlin', von mir aus auch 'Studio Schmitt', wenn's sein muss - ich gehe wirklich überall hin." Pocher habe mit der Situation, in der er sich im Video befindet, schon sein ganzes Leben lang zu kämpfen: "Ich bin Zeuge Jehovas. Ich weiß, was es als Kind bedeutet, vor Türen zu stehen und nicht reinzukommen."

Wiederholungstäter Pocher

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Pocher ein Social-Media-Video eines Musikers zum Anlass für eine bitterböse Parodie nimmt. Wer wüsste das besser als Wahl-Amerikaner Michael Wendler (49), der Anfang 2020 von seinem "Schatzi" Laura Müller (21) ein Auto geschenkt bekam. Gefundenes Fressen für Pocher, der den Clip erstaunlich detailgetreu mit seiner Frau Amira nachdrehte. Die Thematik rund um Gil Ofarim ist jedoch eine ungleich ernstere.

In seinem Video schilderte Ofarim, wie ihm angeblich das Einchecken im Hotel untersagt wurde. Grund dafür sei eine Kette mit Davidstern gewesen, die er eigener Aussage nach erst hätte "wegpacken" müssen, um bedient zu werden. Ofarim erstattete Anzeige gegen die involvierten Hotel-Mitarbeiter und sieht sich seinerseits einer Anzeige wegen Verleumdung gegenüber.

Aufnahmen von Überwachungskameras erwecken den Eindruck, dass Ofarim die Kette womöglich gar nicht getragen haben könnte. Zu diesem Sachverhalt sagte Ofarim inzwischen der "Bild"-Zeitung: "Man kann den Stern auch durch das T-Shirt sehen. Ich wurde als Jude angegriffen, weil ich den Stern trage. Ich habe nicht gelogen, ich trage den Stern immer. (...) Ich mache so was sicher nicht aus PR-Gründen. Ich mache über solche Themen keine Witze."