Sahara-Luft bringt heißes Wetter nach Deutschland
Ab Mitte der Woche bringt Luft aus Nordafrika heiße Temperaturen. Teilweise könnten die auch in Deutschland bis auf 40 Grad steigen, warnt der Wetterexperte Dominik Jung.
Zum Ende der Woche bleibt es zunächst eher bewölkt. Die Wolken bringen besonders im Norden und Osten einzelne Schauer. "Die ganz großen Regenmengen sind aber nicht zu erwarten, obwohl man ihn mancherorts wirklich gebrauchen könnte, denn es herrscht eine große Trockenheit", so der Wetterexperte. Die könnte sich in den nächsten Tagen weiter verstärken, denn erstmal ist es oftmals wieder sehr trocken. "Wann der nächste Landregen kommt, kann man derzeit nicht sagen, dafür pirscht sich große Hitze nach Mitteleuropa. Die strömt ab Dienstag/Mittwoch kommender Woche direkt aus Nordafrika bzw. der Sahara bis zu uns."
Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad
"In rund 1500 Meter Höhe sind die Luftmassen sehr warm, teilweise auch ungewöhnlich warm. 20 bis 25 Grad werden gemessen, über Italien, Spanien und anderen Ländern des Mittelmeerraums stellenweise sogar Werte nahe der 30-Grad-Marke. Wir sprechen hier von einer Höhe von rund 1500 Metern! Das ganze schlägt auch nach unten durch und kann uns dort weit über 30 Grad bringen. Die Wettermodelle rechnen ab nächstem Wochenende weiterhin für Deutschland regional mit 35 bis 40 Grad. Immer wieder tauchen auch Temperaturen leicht über 40 Grad auf. Da bewegen wir uns dann schon in Rekordregionen. In Südeuropa sind teilweise um 45 Grad und mehr möglich. In den Alpen setzt sich die Gletscherschmelze rasant fort. Weitere Gletscherabbrüche wie vor wenigen Tagen wären durchaus denkbar."
"Sollten sich die extremen Hitzeberechnungen tatsächlich durchsetzen droht eine lebensgefährliche Wetterlage. Tagelange Hitze um 30 bis knapp 40 Grad wäre möglich. So manchen Kreislauf würde das an den Rande des machbaren bringen, besonders bei älteren und kranken Menschen. Wir erinnern uns vielleicht noch an den Sommer 2003. Der Sommer war damals extrem und brachte Europa tausende Hitzetote. Hitze fordert weltweit deutlich mehr Todesopfer als jede andere Wettererscheinung. Eigentlich ist Hitze über Tage hinweg demnach ein extremes Unwetter," erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met, gegenüber wetter.net. Nur falle es eben in der Öffentlichkeit nicht so stark und Auge wie beispielsweise die Flutwelle vor fast einem Jahr
Heftige Hitzewelle droht
"Wir erleben wettertechnisch übrigens das genaue Gegenteil vom vergangenen Jahr. Damals gab es Mitte Juli tagelang heftigen Regen mit einer Flutwelle und vielen Toten. In diesem Jahr droht zum gleichen Zeitpunkt eine heftige Hitzewelle: das andere Wetterextrem. Noch muss allerdings betont werden, dass der genaue Verlauf der Hitze in der nächsten Woche weiterhin nicht klar ist. Weder die absoluten Spitzenwerte noch die Dauer kann aktuell genau vorhersagt werden. Es gibt einen Trend zur starken Erwärmung mit Hitze. Das ist der aktuelle Stand" so Jung weiter.
So geht es in den kommenden Tagen weiter:
Donnerstag: 17 bis 25 Grad, zeitweise Regen, hier und da Sonnenschein, windig
Freitag: 20 bis 26 Grad, meist wieder freundlich und trocken
Samstag: 20 bis 30 Grad, viel Sonnenschein im Süden, im Norden Wolken, Regenschauer möglich
Sonntag: 20 bis 29 Grad, viel Sonnenschein und meist trocken
Montag: 21 bis 29 Grad, meist freundlich, im Norden kurze Schauer
Dienstag: 24 bis 31 Grad, viel Sonne, trocken
Mittwoch: 25 bis 35 Grad, viel Sonne, zunehmend heiß
Donnerstag: 24 bis 37 Grad, viel Sonnenschein und sehr warm bis heiß
"Wer noch keinen hat, der sollte sich jetzt noch schnell einen Ventilator kaufen. Das könnte nächste Woche sehr nützlich sein, besonders wenn man im Dachgeschoß wohnt," erklärt Wetterexperte Jung. Wie lange die hochsommerliche Phase anhalten wird, kann man aktuell noch nicht sagen.
Hitzewelle in Südengland erwartet
Neben Deutschland werden große Teile Europa von der Hitze betroffen sein. Selbst in Südengland sind Höchstwerte bis zu 38 oder 39 Grad denkbar.
Das kommende Wochenende wird dagegen oftmals recht freundlich ausfallen. Das gilt besonders für die Mitte und den Süden Deutschlands. Sonst ziehen Wolken durch, die bringen stellenweise auch mal den ein oder anderen kurzen Schauer. Viel Niederschlag kommt aber kaum zusammen.
Ab Dienstag wird es dann im Westen und Südwesten langsam wärmer und es werden wieder vermehrt 30 Grad gemessen. Im Zusammenhang mit der anhaltenden Trockenheit wird die Wald- und Wiesenbrandgefahr rasch wieder die höchste Warnstufe erreichen!
Im Wettervideo: Stramme Hitze erreicht bald Deutschland!