Werbung

Warum schickt Russland 50 Jahre alte T-62-Panzer in die Südukraine?

Warum schickt Russland 50 Jahre alte T-62-Panzer in die Südukraine?

Die Verluste Russlands im Krieg in der Ukraine sind schwer zu beziffern und fast unmöglich unabhängig zu bestätigen. Das gilt für die Zahl gefallener Soldaten genauso wie für die Menge zerstörten Militärgeräts.

Meldungen, wonach Russland Panzer aus Sowjetzeiten wieder aktiviert und in den Süden der Ukraine transportiert, lassen jedoch größere Verluste auf russischer Seite vermuten.

Nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes gelten die vor rund 50 Jahren gefertigten Panzer nicht als besonders widerstandsfähig. Die Entscheidung, sie auf dem Schlachtfeld einzusetzen, zeige dass Russland offenbar Probleme bei der Beschaffung neuer Ausrüstung und Kriegsgeräte habe.

"Die T-62 werden mit Sicherheit besonders anfällig für Panzerabwehrwaffen sein, und ihre Anwesenheit auf dem Schlachtfeld verdeutlicht den Mangel an moderner, kampffähiger Ausrüstung in Russland", so die britische Regierung.

Der in den 1960er Jahren hergestellte T-62 ist ein sowjetischer mittlerer Kampfpanzer, der im Jahr 1961 offiziell in den Dienst der Sowjetarmee genommen wurde. Er ist einer der ersten Panzer, der mit einer Glattrohrkanone ausgestattet ist.

Seit Jahrzehnten in Kriegen im Einsatz

Der T-62 wird von 4 Personen bedient: Kommandant, Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze. Der T-62 kam in zahlreichen Konflikten zum Einsatz, darunter der Jom-Kippur-Krieg, der Libanonkrieg, der Erste Afghanistankrieg, der Erste Golfkrieg, der Zweite Golfkrieg, der Erste Tschetschenienkrieg, der Irakkrieg, der Kaukasuskrieg 2008 sowie bei Konflikten auf dem afrikanischen Kontinent.

Viele russische Panzer in der Ukraine zerstört

Laut Schätzungen des ukrainischen Militärs hat Russland bisher mehr als 1.300 Panzer in dem Konflikt, den Moskau als "Sonderoperation" bezeichnet, verloren.

In Kiew werden mittlerweile zerstörte russische Panzer im Stadtzentrum zur Besichtigen und zum Anfassen ausgestellt.

Ein Video soll den Transport der T-62-Panzer Richtung Südukraine zeigen.

Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums ist der Widerstand der ukrainischen Armee im Donbas weiter groß und trägt maßgeblich dazu bei, dass Russland die Region bisher nicht komplett unter seine Kontrolle gebracht hat.

Seit mehreren Wochen konzentrieren sich die Kämpfe auf den Osten und den Süden der Ukraine, nachdem sich die russischen Streitkräfte aus der Hauptstadt Kiew zurückzogen.

Besonders umkämpft sind die Großstädte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk. Moskau strebt eine volle Kontrolle der Regionen Luhansk und Donezk an.

Das britische Verteidigungsministerium glaubt, dass Russlands Südlicher Truppenverband (SGF) weiterhin die Aufgabe hat, südliches ukrainisches Gebiet zu besetzen.