US-Amerikaner bucht Flug nach Australien und landet in Montana

Bei der Planung von Fernreisen sollte man lieber genau hinschauen. Sonst landet man statt in einer australischen Metropole plötzlich in einem Kaff im nordamerikanischen Niemandsland, wie dieser Urlauber.

Das Bild, was jeder wohl sofort vor Augen hat, wenn man an Sydney denkt. (Bild: Getty)
Das Bild, was jeder wohl sofort vor Augen hat, wenn man an Sydney denkt. (Bild: Getty)

Nicht, dass Montana nicht auch schöne Ecken hätte. Der US-Bundesstaat ist bekannt für seine grüne Hügellandschaft und reizvolle Westernkulisse. Nur hatte Kingsley Burnett sich eigentlich etwas völlig Anderes vorgestellt. Der New Yorker hatte nämlich eine Flugreise nach Sydney gebucht und dabei natürlich an die berühmte Großstadt "Down Under" gedacht. Doch stattdessen landete er plötzlich in einer Kleinstadt (fast) gleichen Namens mitten in Montana.

Im Propellerflugzeug über den Ozean?

Schon die schneebedeckten Berge seien ihm seltsam vorgekommen. Den Moment, in dem ihm dann endgültig klar wurde, dass irgendetwas nicht stimmte, beschrieb Burnett gegenüber dem Lokalsender "KTVQ". "Ich sah das winzige Flugzeug mit etwa neun Sitzplätzen und dachte 'wie soll ich dadrin denn nach Australien fliegen'", so Burnett. "Da wurde mir klar, dass ich wohl einen Fehler gemacht hatte."

In der Tat. Denn der eigentliche Plan war gewesen, vom New Yorker Flughafen La Guardia nach Australien zu fliegen und von Sydney aus eine Kreuzfahrt anzutreten. Stattdessen aber landete der 62-Jährige nun in Billings, Montana. Dort wartete die kleine Propellermaschine, die ihn in den 6.000-Einwohner-Ort Sidney im gleichen Bundesstaat bringen sollte. Die Bestätigung für die Fehlplanung gab es dann am Flugschalter in Billings. Dabei war die Verwechslung lediglich ein Buchstabe. Denn Sydney in Australien wird im internationalen Flugverkehr mit dem Kürzel "S-Y-D" angegeben, die Zwillingsstadt in Montana mit "S-D-Y". "Das sollte mal jemand ändern", findet Burnett.

Nette Helferin statt Kreuzfahrt

Über den niedrigen Flugpreis hatte sich der aus Jamaika stammende New Yorker indes beim Buchen nicht gewundert. Er habe sich nur über das Schnäppchen gefreut, sagte er "KTVQ". Immerhin fand er am Flughafen in Billings eine freundliche Helferin. Am Schalter bediente den Passagier, der sich verflogen hatte, eine Mitarbeiterin von American Airlines. "Er war ziemlich lustig. Er kam an den Schalter und sagte: 'Ich hab da ein Problem'", erinnert sich Carol Castallano an die Begegnung. Die Kreuzfahrt hätte Burnett ohnehin nicht mehr erreichen können, also organisierte sie ihm einen Rückflug nach New York, sowie eine Unterkunft im Boothill Inn. Die dortige Managerin kannte sein "Problem" übrigens bereits. Gegenüber der "New York Post" sagte sie: "Das ist schon das zweite Mal, dass wir einen Gast haben, der eigentlich nach Sydney in Australien wollte."

Burnett war dankbar für die Hilfe und nahm die Verwechslung mit Humor. "Montana hatte keine Känguruhs. Aber es hatte Carol", scherzte er über seinen unfreiwilligen Zwischenstopp. "Das war gut genug für mich." Doch seine Pläne hat er nicht aufgegeben. Im Juni will er seine Reise nach Sydney erneut antreten, dann aber mit dem richtigen Ziel.