Werbung

US-Amerikanerin wird von anderen Kunden aus Geschäft vertrieben, weil sie keine Maske trägt

Ein Video aus New York zeigt eine Frau beim Einkaufen, die keine Schutzmaske trägt. Deshalb wird sie von anderen Kundinnen und Kunden lautstark angegangen, bis sie das Lebensmittelgeschäft verlässt.

In zwölf Bundesstaaten der USA gilt eine Maskenpflicht beim Einkaufen. Foto: Symbolbild / gettyimages / Vesnaandjic
In zwölf Bundesstaaten der USA gilt eine Maskenpflicht beim Einkaufen. (Foto: Symbolbild / gettyimages / Vesnaandjic)

Seit Montag trendet ein Video auf Twitter, innerhalb eines Tages wurde es mehr als sechs Millionen Mal angeklickt. Es zeigt eine US-Amerikanerin, die im New Yorker-Stadtbezirk Staten Island einkauft. Allerdings: ohne Schutzmaske. Dafür wird sie von anderen Kunden und Kundinnen lautstark angegangen – das reicht von „verschwinde!“ bis zu „verpiss dich!“ – schließlich verlässt die Frau das Lebensmittelgeschäft.

Anbaden in Berlin: Endlich wieder schwimmen – aber mit Abstand

Die USA zählen weltweit mit Abstand die meisten Corona-Infizierten, laut der Johns-Hopkins-Universität sind es über 1,6 Millionen, es sind zudem die meisten Menschen an der Krankheit Covid-19 gestorben – über 98.000. Innerhalb des Landes hat die Pandemie am schlimmsten New York City erwischt, mit knapp 30.000 Toten. Deshalb gilt dort seit dem 17. April: Wer im öffentlichen Raum keinen Sicherheitsabstand zu seinen Mitmenschen einhalten kann, etwa beim Einkaufen, muss eine Schutzmaske tragen.

Dennoch toben in ganz USA Widerstände gegen Corona-Schutzmaßnahmen, wie die Maskenpflicht oder das Social Distancing. Wie bei vielen Themen führt die Trennlinie durch die Gesellschaft auch bei diesem entlang der politischen Überzeugung. Einer der Hauptgründe dafür ist Präsident Donald Trump, der regelmäßig in den vergangenen Tagen und Wochen das neuartige Coronavirus vor seiner republikanischen Anhängerschaft verharmlost hat. Er verglich es mit einer gewöhnlichen Grippe oder sagte, dass es wie durch ein Wunder verschwinden werde. Er rief zudem zu Widerstand gegen Corona-Schutzmaßnahmen einzelner, demokratisch geführter, Bundesstaaten auf.

Virologe: Bars und Clubs sind Corona-Hotspots

Sind dafür die Kunden und Kundinnen verantwortlich?

Wie dieses Verhalten die Gesellschaft spaltet und polarisiert zeigt, sich nicht nur im Benehmen der Menschen in dem Twitter-Video. Sondern auch im Kommentarbereich darunter. Das Online-Medium Newsweek schreibt dazu, dass die Frau, die in dem Video “angeschrien und angefeindet” wurde, seither auf Twitter dem “social shaming” ausgesetzt sei – wenn Menschen für ihr Verhalten in sozialen Medien angeprangert und verurteilt werden.

Das Online-Medium Heavy hat zu dem Video den Twitter-Nutzer “McAuley Holmes” befragt, er hat es veröffentlicht. Holmes habe “gemischte Gefühle”, denn in dem Bewegtbild seien keine Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen des Lebensmittelladens zu sehen, sondern nur Kunden und Kundinnen. Er sagt: “Natürlich haben Unternehmen das Recht, Kunden und Kundinnen ohne Schutzmaske nicht zu bedienen.” Bei anderen Kunden und Kundinnen jedoch sehe er das anders. Dennoch kann er deren Verhalten nachvollziehen: “Schutzmasken sind wichtig, um die Verbreitung von Corona zu stoppen. Sie zu tragen, zeugt von Respekt für die Mitmenschen. Ich verstehe, dass Menschen an einem Ort wie Staten Island, den Covid-19 schlimm getroffen hat, auf die Durchsetzung der Sicherheitsmaßnahmen pochen.”

Coronavirus: So minimieren Sie das Ansteckungsrisiko im Restaurant

Für die Hälfte aller Übertragungen sind Menschen ohne Symptome verantwortlich

Das US-Gesundheitsministerium empfiehlt dringend, Schutzmasken zu tragen. Auch wenn man sich nicht krank fühlt. Denn: Für ungefähr die Hälfte aller Infektionen sind Überträger und Überträgerinnen verantwortlich, die keine Symptome haben. Sie fühlen sich also gesund, sind aber bereits hochansteckend. Deshalb schreibt das Gesundheitsamt von New York: “Wenn Sie sich nicht krank fühlen, tragen Sie dennoch eine Schutzmaske in der Öffentlichkeit, wenn sie den Sicherheitsabstand von zwei Metern nicht einhalten können.”

VIDEO: Geburtstagsgrüße mit Covid-19-Schutzmaßnahmen