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US-Giraffenjägerin bereut nichts - und will weiter jagen

Wildschweine, Hirsche, Giraffen - vor Tess Talleys Flinte ist kein Tier sicher. Jetzt erklärt die kritisierte US-Großwildjägerin, warum sie nichts bereut und das Jagen niemals aufgeben wird.

Giraffenbestände sind in weiten Teilen Afrikas noch immer bedroht.
Giraffenbestände sind in weiten Teilen Afrikas noch immer bedroht. (Bild: REUTERS/Thomas Mukoya)

Der Name Tess Talley ist vielen Menschen auf der ganzen Welt bekannt. Zumindest, seitdem sie ein Bild von sich mit einer seltenen schwarzen Giraffe postete, die sie kurz davor in Südafrika erlegt hatte. Die Wut auf den sozialen Medien war riesig. Tierschützer*innen forderten eine harte Bestrafung, Talley wurde beschimpft und bedroht. Doch die US-Amerikanerin lässt sich nicht beirren und verteidigt ihr blutiges Hobby immer wieder lautstark.

Talley lebt im konservativen US-Bundesstaat Kentucky, auch dort betreibt sie ihr Hobby mit großer Leidenschaft. Immer wieder postet sie auf ihrem Instagram-Account Bilder von erfolgreichen Jagden. Dafür erntet sie regelmäßig Kritik und zieht den Hass vieler Tierschützer*innen auf sich. In einem Interview mit LADbible versuchte sie nun erneut, sich zu erklären. Reue zeigt sie dabei kein bisschen.

Getötete Giraffe: "Mein stolzester Moment"

Sie erzählt dem Online-Magazin, dass die Giraffenjagd noch immer zu einem ihrer "stolzesten Momente" zählt. "Als ich ihn getötet habe, haben mich die Emotionen übermannt," erinnert sich die gebürtige Texanerin an den Abschuss des seltenen schwarzen Giraffenbullen. Die Jagdreise nach Südafrika ist zwar schon fast fünf Jahre her, doch der Moment begleitet sie seitdem. Das Selfie von Talley mit dem erlegten Giraffenbullen, auf dem sie ihre Jagdbeute mit ausgebreiteten Armen feiert, löste weltweit scharfe Kritik aus.

Der Augenblick, in der die Giraffe getroffen kollabierte, sei "unglaublich" gewesen. "Das Gefühl des Erfolges war überwältigend," schildert Talley die Jagd. "Ich hatte meine Giraffe und nun begann der Prozess des Zerlegens - nach ein paar Fotos natürlich." Es sind genau diese Fotos, die sie zum Hassobjekt in den Sozialen Medien werden ließen.

"Für mich ist jedes Tier, das ich ernte eine Trophäe"

Die 39-Jährige dient auch sonst als prototypische Vorlage der waffenverrückten US-Amerikanerin. Bis heute hat sie mehr als 20 Wildtiere erlegt. Ihren Boxer taufte sie Gunner. Und ihr Haus ist voll von ausgestopften Tieren. "Für mich ist jedes Tier, das ich ernte eine Trophäe", sagt Talley im Interview und benutzt dabei gezielt das Wort "ernten". In ihren Instagram-Videos zeigt sie sich gerne auch mal mit einem Schnellfeuergewehr.

Sie hat schon als Kind mit dem Jagdsport angefangen und ist in einer Jäger-Familie aufgewachsen. Dabei betont Talley immer wieder, wieviel Respekt sie vor den Tieren habe. "Ich werde niemals eine meiner Jagden bereuen," stellt sie klar. "Das ist wer ich bin und was ich liebe. Ich werde mich niemals bei denen entschuldigen, die anderer Meinung sind." Besonders viel Kritik erhalte sie von Aktivist*innen der "über-empfindlichen PETA" und aus Italien und Deutschland. "Mir wäre lieber, jemand aus Italien würde stattdessen ein tolles Spaghettisoßen-Rezept mit mir teilen - das schmeckt herrlich mit Wildfleisch."

Jagen für den Umweltschutz?

Auf ihrem Instagram-Account bietet sie auch selbst gemachten Schmuck aus ihren Jagdtrophäen an. Das sei Teil ihrer Philosophie, jeden Teil der getöteten Tiere zu nutzen. Dazu gehört auch, dass sie die Jagd als Teil einer Umwelt-Erhaltung betrachtet. Durch gezieltes Jagen würde so das Gleichgewicht bewahrt. Zudem würden Jäger*innen durch das Erwerben von Lizenzen wie etwa in Südafrika zum Erhalt der Naturparks und Reservate beitragen. Dadurch würde sogar der Kampf gegen Wilderer mitfinanziert, sagt Talley.

Tierschutzorganisationen sehen das Trophäen-Jagen indes weiterhin sehr kritisch. Sie halten den Beitrag von bezahlten Jagden zur Erhaltung des natürlichen Gleichgewichts und dem Artenschutz für deutlich übertrieben. Tess Talley beharrt auf ihrem Standpunkt. "Die Menschen reagieren auf das was ich tue, ohne das Jagen wirklich verstehen zu wollen oder wie Erwachsene darüber zu diskutieren." Sie sei aber froh, wenn "drei von 75" Kommentatoren am Ende etwas über ihre Art zu Jagen begriffen hätten. Aufgeben will sie ihren Sport jedenfalls niemals, betonte sie.

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