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"Ich verstehe das nicht!": Tom Hanks kritisiert Umgang mit COVID-19

Schauspieler Tom Hanks und seine Frau Rita Wilson gehörten zu den ersten Prominenten, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten. Nun spricht Hanks über den Verlauf seiner Krankheit - und was er vom Umgang mit der Pandemie in den USA hält.

Er war unter den ersten Promis, die ihre COVID-19-Erkrankung öffentlich machten: Tom Hanks infizierte sich bei Dreharbeiten in Australien und gab Mitte März bekannt, dass bei ihm und seiner Frau Rita Wilson das Virus diagnostiziert wurde. Das Paar verbrachte drei Tage im Krankenhaus, danach einige Zeit in Quarantäne. Nun sprach der 63-Jährige im Interview mit dem britischen "The Guardian" über den Verlauf seiner Corona-Infektion.

"Wir reagierten ganz unterschiedlich auf das Virus, was merkwürdig war", so der Schauspieler. "Meine Frau verlor ihren Geschmacks- und Geruchssinn, sie litt unter starker Übelkeit und hatte viel höheres Fieber als ich. Ich hatte einfach lähmende Körperschmerzen, war die ganze Zeit sehr müde, und konnte mich nicht länger als etwa zwölf Minuten auf etwas konzentrieren", erklärt Hanks. "Doch letzteres ist sowieso irgendwie mein natürlicher Zustand", scherzt der Schauspieler.

"Bin ich ein Risikofall?"

Dass die beiden die Krankheit so unbeschadet überstehen würden, war allerdings nicht ganz sicher. "Als wir im Krankenhaus waren, sagte ich: 'Ich bin 63, ich habe Typ-2-Diabetes, ich habe einen Stent in meinem Herzen - bin ich ein Risikofall?'", beschrieb Hanks seine Bedenken zu Beginn der Krankheit. Allerdings hätten sich das Paar sowie Hanks vier Kinder keine Sorgen gemacht, "solange unsere Temperaturen nicht in die Höhe schnellten und unsere Lungen sich nicht mit etwas füllten, das wie eine Lungenentzündung aussah." Er erklärte: "Ich bin keiner, der morgens aufwacht und sich fragt, ob ich das Ende des Tages erleben werde oder nicht. Ich sehe das ziemlich gelassen."

Wie sieht Tom Hanks aber vor diesem Hintergrund die aktuelle Situation in den USA? "Ach herrje! Ich sehe nichts als Fragezeichen über die offizielle Position sowie über die individuelle Wahl", so der Schauspieler. "Es gibt wirklich nur drei Dinge, die jeder tun muss: eine Maske tragen, soziale Distanz wahren, sich die Hände waschen", mahnt Hanks.

"Ich weiß, dass es gesellschaftlich politisiert worden ist, aber ich verstehe das nicht. Ich verstehe nicht, wie jemand ein Machtwort sprechen und sagen kann: 'Ich muss meinen Teil nicht tun'". Er selbst sei aufgewachsen und habe zum jeweiligen Staatsoberhaupt aufgeschaut, sei von ihnen besonnen und informiert geleitet worden. "Ich glaube nicht, dass wir das gerade haben", erklärt der Schauspieler skeptisch.