Während die Welt auf US-Erzfeind Iran sieht, droht ein anderes Pulverfass zu explodieren

trump rouhani iran 2x1
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Der Mittlere Osten macht seinem Ruf als Pulverfass der Welt wieder alle Ehre. Die Lage in der Straße von Hormus, die den Persischen Golf mit dem Indischen Ozean verbindet, ist inzwischen so gefährlich geworden, dass britische Tanker sie nur noch in Begleitung der Royal Navy passieren sollen, wie die Regierung in London am Donnerstag verkündete. Man weiß ja nie, was den Iranischen Revolutionsgarden, die jüngst auf spektakuläre Art ein britisches Handelsschiff kaperten, noch so alles einfällt.

Krieg will im Mittleren Osten eigentlich niemand — weder die USA noch der Iran noch sonst irgendwer. Und doch ist die Situation in den vergangenen Wochen immer weiter eskaliert. Da wurden Tanker in Brand gesetzt, Spionagedrohnen abgeschossen, Drohungen in die eine und andere Richtung geschickt, ja sogar ein Angriffsbefehl erteilt — und wieder zurückgenommen. Mit großer Sorge sieht die Welt auf den Iran und übersieht, dass gerade ein anderes Pulverfass in der Region zu explodieren droht: der Irak.

Ein US-Krieg gegen den Iran könnte im Irak beginnen

Der US-Iran-Konflikt hat längst auf Teherans Nachbarstaat abgefärbt. Verwunderlich ist das nicht. Schließlich ist das Schicksal des Irak seit jeher mit dem des Iran eng verbunden. Lange waren der Irak und der Iran Todesfeinde. In den 1980er-Jahren lieferten sie sich sogar einen Krieg, in dem sich beide Länder gegenseitig fast zugrunde richteten. Ausgerechnet die US-Invasion im Irak 2003 brachte die Wende. Iraks Dikator Saddam Hussein, Sunnit und erklärter Erzfeind des Schiitenstaats Iran, wurde gestürzt. Das Vakuum füllten von Teheran unterstützte schiitische Politiker und Milizen. Galt der Irak bis 2003 als sunnitisches Bollwerk gegen den Iran, wird der Staat nun von vielen in der Region als verlängerter Arm Teherans gesehen.

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