Wetter: Kältehoch Erik bringt Schnee nach Deutschland

Ab -55° bekommen die Schülerinnen und Schüler im sibirischen Oimjakon kältefrei. Und diese Kälte schiebt sich nun auch nach Europa.

Um den 3. Advent kann es auch in den tieferen Lagen zu Schneefall kommen. (Bild: Getty Images)
Um den 3. Advent kann es auch in den tieferen Lagen zu Schneefall kommen. (Bild: Getty Images)

Wiesbaden - Heute Morgen ist es mal wieder soweit. Ungewöhnlich früh im Dezember hat sich in Sibirien die Extremkälte festgesetzt und will nicht weichen. Das mächtige Kältehoch Erik schickt kalte Luftmassen besonders nach Nordeuropa und in abgeschwächter Form auch nach Deutschland. In den vergangenen Jahren hatten wir oftmals einen sehr warmen Auftakt in den Dezember, Höchstwerte über 10 Grad waren keine Seltenheit, teilweise nahe der 15-Grad-Marke. Dieses Jahr ist alles anders. Die extreme Kälte ist nah an uns herangerückt. Wir haben auch heute Morgen teilweise wieder Schneefall in einem Streifen einmal quer über Deutschland. Bis zum 3. Advent geht das nasskalte Wetter mit Höchstwerte um 0 bis 5 Grad weiter, ab dem 3. Advent stellt sich verbreitet Dauerfrost ein, es kann dann bis ganz runter Schnee geben und der bleibt teilweise auch liegen. Der Dezember 2022 gibt sich so winterlich wie seit 12 Jahren nicht mehr. Zuletzt war es 2010 in einem Dezember richtig winterlich gewesen. Die kalten Luftmassen bleiben uns in den kommenden 7 bis 10 Tagen erhalten. Damit steigen in diesem Jahr auch die Chancen auf Schnee zum Weihnachtsfest. Das liegt einfach daran, dass die Ausgangswetterlage für weiße Weihnachten besser ist als in den vergangenen Jahren!

Dezember wird seit Jahren wieder richtig eisig kalt

"Was für eine Kälte am Montagmorgen in Sibirien. Seit Tagen herrschen dort Temperaturen unter -50°C, heute Morgen wurden sogar kuschelige -57°C gemessen. Das mächtige sibirische Kältehoch Erik steht wie ein Fels in der Brandung. Auch bei uns wird es kalt bleiben, am 3. Advent könnte es sogar stellenweise Dauerfrost geben. Eigentlich sind wir noch mittendrin im kalendarischen Herbst. Genau in der Energiekrise wird der Dezember seit Jahren wieder richtig eisig kalt, es war ja fast schon zu befürchten gewesen. Jetzt ist es mit Energiesparen weitgehend vorbei bzw. ziemlich schwierig. Ab dem 3. Advent gibt es in den meisten Regionen am Tag und in der Nacht Frost. Wie lange diese kalte Wetterphase andauert, kann man aktuell nicht sagen. Nach den ersten vier Tagen ist der Dezember bereits 0,7 Grad kälter als das alte Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990. Das will schon etwas heißen. Diese negative Abweichungen wird sich so schnell auch nicht ändern. Um den 3. Advent herum gibt es dann auch noch Schnee bis in tiefe Lagen und der kann stellenweise liegenbleiben. Was für eine winterliche erste Dezemberhälfte" erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdient Q.met gegenüber dem Wetterportal wetter.net.

So geht es in den kommenden Tagen weiter:

  • Montag: 1 bis 6 Grad, teils Regen, ab 400 m auch Schnee, wenig Sonne, viele Wolken

  • Dienstag: 2 bis 5 Grad, trüb und leicht wechselhaft, immer wieder Schneeregen oder Regen

  • Mittwoch: 2 bis 5 Grad, durchwachsen und nasskalt, stellenweise etwas Sonnenschein

  • Donnerstag: -1 bis plus 3 Grad, einzelne Schneeschauer, lokal etwas Sonnenschein

  • Freitag: -1 bis plus 3 Grad, Mix aus Sonne, Wolken und einzelnen Schneeschauern

  • Samstag: -2 bis plus 2 Grad, durchwachsen, Schneeschauer, etwas Sonnenschein

  • 3. Advent: -3 bis plus 2 Grad, kalt mit Schneeschauern

  • Montag: -2 bis plus 2 Grad, kaltes Winterwetter, Sonne, Wolken und kurze Schneeschauer

Es wird bis zum 3. Advent in Deutschland immer kälter. Nachts sinken die Temperaturen stellenweise unter -5°C, regional über Schnee auf bis zu -10°C. Zweistellige Höchstwerte wie in den vergangenen Dezembern sind aktuell nicht in Sicht.

"Der Frühwinter ist gekommen um längere Zeit zu bleiben. Der Energieverbrauch wird bis zum 3. Advent weiter ansteigen. Besonders in Osteuropa deutet sich eine starke Kältewelle an. Dabei sollen dort teilweise mehr als 50 cm Neuschnee fallen, z.B. in Polen. Der Winter beißt sich fest" erklärt Wetterexperte Jung.

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