Werbung

Kohfeldts Abschiedsgruß wirft Fragen auf

Nach dem Klassenerhalt in der Relegation geht bei Werder Bremen der Blick nach vorne. Die Zukunft von Trainer Florian Kohfeldt ist ungewiss, Hoffenheim lauert.

Die Erleichterung war groß und die Umarmung fiel dann auch dementsprechend aus.

Werder Bremen hatte soeben durch ein 2:2 beim 1. FC Heidenheim im Rückspiel der Relegation (Hinspiel 0:0) den Klassenerhalt geschafft. Trainer Florian Kohfeldt und Geschäftsführer Sport Frank Baumann lagen sich glückselig in den Armen. Eine Last fiel von beiden ab.

Der Coach brachte es im Zeichen der Erleichterung auf den Punkt: "Scheiß Saison, gutes Ende".

"Ich bin sehr erleichtert und froh über diesen Ausgang. Glücklich war ich bei den errungenen Meisterschaften, Pokalsiegen und im Europapokal, das ist etwas anderes als eine Relegation, die man sehr glücklich hinter sich gebracht hat", sagte Werders langjähriger Manager Willi Lemke (1981 bis 1995) im Gespräch mit SPORT1.

Seit Dienstag geht der Blick am Weserstrand nach vorne und die wohl dringlichste Frage lautet: Bleibt Kohfeldt überhaupt Trainer der Grün-Weißen?

Lesen Sie auch: CR7 trifft - dann dreht Ibrahimovic mit Milan auf

Hoffenheim lauert auf Kohfeldt

Nach SPORT1-Informationen ist ein Verbleib zum aktuellen Zeitpunkt keinesfalls sicher. Kohfeldt verabschiedete sich in Heidenheim von Journalisten bereits mit einem "falls wir uns nicht mehr sehen: Danke für die Zusammenarbeit".

Kohfeldts Berater Marc Kosicke (vertritt unter anderem auch Jürgen Klopp und Julian Nagelsmann), wollte sich auf SPORT1-Nachfrage nicht zur Zukunft seines Klienten äußern. Ein Zeichen, dass dieser vielleicht doch eine neue Herausforderung sucht? Zumal er in den zurückliegenden Wochen schon schwer gezeichnet wirkte.

Wie SPORT1 weiß, haben die Verantwortlichen der TSG Hoffenheim gesteigertes Interesse daran, Kohfeldt als Nachfolger des entlassenen Alfred Schreuder in den Kraichgau zu holen. Die Entwicklung in Bremen wird genau beobachtet. Sollte Kohfeldt zu haben sein, steht die TSG parat. In den nächsten Tagen soll sich Kohfeldt nach SPORT1-Informationen mit den Hoffenheimer Verantwortlichen treffen.

Baumann glaubt an Kohfeldt-Verbleib

Baumann ist aber weiter zuversichtlich und geht davon aus, dass sein Trainer auch in der nächsten Saison auf der Werder-Bank Platz nehmen wird.

"Wir haben Florian immer das Vertrauen ausgesprochen und das auch in schwierigen Phasen öffentlich dokumentiert. Fast alle haben uns gesagt, wir werden das so nicht schaffen, wir brauchen einen neuen Impuls, einen neuen Trainer", sagte Baumann nach der Rettung am Montag in den Katakomben der Voith-Arena in Heidenheim. "Aber Florian hat gezeigt, dass er auch solche Situationen meistern kann."

Baumann ist der festen Überzeugung, dass Kohfeldt weiter Lust verspürt "den Weg weiterzugehen. Florian hat genug Kraft und Power, um das auch in der neuen Saison mit aller Überzeugung und Energie anzugehen."

Lesen Sie auch: Der leise Abschied eines Triple-Helden

Lemke: "Könnte ein Poker um Kohfeldt beginnen"

Der Trainer soll also unbedingt bleiben. Zumal er ohnehin noch einen gültigen Vertrag bis 2023 hat, den Kosicke ausgehandelt hat. Vertraglich ist die Sache also klar.

Doch Lemke warnt: "Es ist völlig offen und es könnte ein Pokerspiel um Kohfeldt beginnen."

Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp sagte vergangene Woche im SPORT1-Interview, dass man auf der Suche nach einer "befriedigenden" Lösung sei.

Ob diese am Ende Kohfeldt heißen wird? Der Sportbuzzer schürte am Dienstag schon Gerüchte um Sandro Schwarz als möglichem Nachfolger. Auch er wird von Kosicke beraten, mit dem Werder ja erwiesenermaßen gut zusammenarbeitet.

VIDEO: Nach Klassenerhalt muss Bremen zwei Stars verpflichten