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Duplantis knackt Bubkas Freiluft-Bestmarke: 6,15 m

Nach seinem nächsten Sprung in die Geschichtsbücher präsentierte sich Überflieger Armand Duplantis stolz an der Anzeigetafel. 6.15 m leuchtete dort auf.

Im zweiten Versuch hatte der Stabhochsprung-Weltrekordler aus Schweden die Freiluft-Bestmarke des legendären Ukrainers Sergej Bubka aus dem Jahr 1994 um einen Zentimeter getoppt. Der 20-Jährige war in der Halle bereits 6,18 m gesprungen, dies gilt offiziell als Weltrekord.

"Ich wollte die Höchstmarke im Freien, um alle Konfusionen zu beenden. Jetzt habe ich die besten Sprünge drinnen und draußen", jubelte "Mondo" nach seinem Coup in der "Ewigen Stadt".

Die Konkurrenz war gegen den "König der Lüfte" erneut ohne Chance. Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) landete mit mageren 5,45 m nur auf Rang sieben.

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Bestmarke vor leeren Rängen in Rom

Für Duplantis lag die Bestmarke förmlich in der Luft. Bereits in Lausanne am 2. September und beim ISTAF elf Tage später versuchte sich der Europameister und WM-Zweite an der magischen Marke. Während er sich in der Schweiz noch mit 6,07 m trösten durfte, war in Berlin bei 5,91 m Schluss. Vor leeren Rängen in Rom jedoch passte es endlich. Bei warmen Temperaturen und Windstille herrschten perfekte Bedingungen.

Wo die Grenzen für Duplantis liegen, ist völlig unklar. Am 8. Februar hatte er im polnischen Torun 6,17 m übersprungen und damit dem Franzosen Renaud Lavillenie den sechs Jahre alten Weltrekord um einen Zentimeter entrissen. In Glasgow nahm das Jahrhundert-Talent dann sechs Tage später 6,18 m im ersten Versuch. Höhen von 6,20 m dürften für Duplantis absolut im Bereich des Möglichen liegen.

In Rom hatte am Donnerstagabend zuvor auch Weltmeister Karsten Warholm (24) über 400 m Hürden seine überragende Form bewiesen, verpasste allerdings den Weltrekord erneut knapp. Vier Tage nach seinem Sieg bei der ISTAF in Berlin in 47,08 Sekunden war der Norweger eine Hundertstelsekunde schneller (47,07) und stellte damit wie schon in Berlin einen Meeting-Rekord auf. Constantin Preis (Sindelfingen) wurde in 49,91 Siebter.

Warholm läuft in der wegen Corona verkürzten Saison am Fließband Weltklassezeiten. Herausragend war sein Auftritt beim Diamond-League-Meeting in Stockholm Ende August. In Schweden schrammte er in 46,87 Sekunden nur knapp am Weltrekord von Kevin Young (USA/46,78) vorbei. Es war das zweitschnellste 400-m-Hürdenrennen der Geschichte.

Wie Holzdeppe spielten in Rom auch andere deutsche Starter keine Rolle. 400-m-Meisterin Corinna Schwab (Regensburg) wurde 52,12 Sekunden ebenso Vierte wie Christina Hering (München) über 800 m in 2:00,75 Minuten. Über 100 m der Männer reichte es für Meister Deniz Almas (Wolfsburg) in 10,27 Sekunden nur zu Rang sieben.

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