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Lippmann baggert nun für Selbstbestimmung und Olympia-Traum

Lippmann baggert nun für Selbstbestimmung und Olympia-Traum
Lippmann baggert nun für Selbstbestimmung und Olympia-Traum

Die deutsche Spitzenvolleyballerin Louisa Lippmann baggert nach ihrem überraschenden Sinneswandel im Sand für den "Kick" und "eine Olympia-Medaille um den Hals". Diese Ziele nannte die 27-Jährige in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel neben ihrem großen Bedürfnis nach mehr Selbstbestimmung als Motivation für ihren Beachvolleyball-Einstieg nach der kürzlich verkündeten Beendigung ihrer Hallenkarriere.

"Sport ist für mich wie eine Droge", erläuterte Lippmann den Rücktritt vom Rücktritt: "Ich habe zuletzt gemerkt: Mit fehlt der Kick, das Besondere."

Anders als in der Halle müsse man "im Beachvolleyball immer da sein. Das ist eine andere Drucksituation. Das kitzelt mich. Ich will häufiger an meine physischen und psychischen Grenzen gehen", sagte die Herforderin. Am Ende ihrer ersten Sport-Laufbahn sei ihr bewusst geworden, "wie unzufrieden ich mit einigen Aspekten meines Lebens als Profisportlerin bin". Die Abstimmung des Trainings mit nur einer Partnerin statt einer Gruppe, die flexiblere Zeitgestaltung und längere Aufenthalte an einem Ort seien Faktoren jener "Selbstbestimmung, nach der ich suche".

Auch insgesamt empfindet Lippmann die Situation im Volleyball als schwierig: "Es geht nicht mal um finanzielle Dinge. Wenn junge Sportlerinnen die Wahl haben, ob sie studieren oder Volleyball spielen, ist es nicht so leicht, im Volleyball seinen Lebensweg zu erkennen. Leistungssport erhält - Fußball ausgenommen - viel zu wenig Aufmerksamkeit. Es muss mehr auf die Bedürfnisse junger Sportlerinnen eingegangen werden. Es fehlt häufig die Perspektive."

Ausschlaggebend für den Karriere-Restart im Sand war für die fünfmalige Volleyballerin des Jahres der Traum von Olympia: "Die Olympischen Spiele standen schon über allem." Nach der verpassten Tokio-Qualifikation mit dem Hallenteam "habe ich mich gefühlt, als würde ich auf der Stelle treten, ich hatte Angst, vielleicht nie an Olympischen Spielen teilnehmen zu können. Jetzt richte ich mein Visier neu aus und sehe die Chance im Beachvolleyball größer."

Für Paris 2024 setzt sich die frühere Weltklasse-Diagonalangreiferin in der "komplett anderen Sportart" Beachvolleyball nicht weniger als Edelmetall zum Ziel: "Es geht schon darum, eine Medaille um den Hals hängen zu haben."

Für ihr Wagnis verzichtet Lippmann, die ein Duo mit der noch pausierenden Olympiasiegerin Laura Ludwig "superkrass" fände, nach eigener Aussage "mit Sicherheit auf viel Geld", aber der Ausbruch aus der Hallen-Welt sei es wert: "Was erreiche ich, wenn ich damit nicht glücklich bin? Das wäre wieder fremdbestimmt. Damit kann ich mich nicht mehr identifizieren."