Salihamidzic: So ist das Verhältnis zu Nagelsmann jetzt

Wenn ein Trainer aus den Medien von seiner Entlassung erfährt, ist ein fader Beigeschmack zwangsläufig vorhanden - so war es auch bei der Trennung von Julian Nagelsmann und dem FC Bayern München der Fall. Fans wüteten, von vielen Seiten kam Kritik.

Nun betonte Sportvorstand Hasan Salihamidzic im STAHLWERK Doppelpass, dass der deutsche Rekordmeister keine Schuld an den unschönen Nebengeräuschen des Trainerwechsels habe und schilderte den Ablauf der vergangenen Woche im Detail.

Demnach haben sich die Bayern-Boss am Dienstag erstmals mit Thomas Tuchel getroffen, ehe am Mittwoch und Donnerstag mit dem Manager des neuen Cheftrainers verhandelt wurde. „Am Donnerstagabend haben wir dann leider erfahren müssen, dass es von einer dritten Person schon geleakt wurde“, stellte Salihamidzic klar.

Salihamidzic ergänzte: „Ich weiß nicht, wer das war - sicherlich von der anderen Seite. Wir haben uns fair verhalten. Den Ersten, den wir am Donnerstag angerufen haben, war Julian Nagelsmann. So etwas macht man nicht am Telefon. Deshalb haben wir uns am nächsten Tag an der Säbener Straße getroffen.“

So hätten die Bayern gewartet, bis es eine Zusage von Tuchel gab.

„Es kam ja vor der Zusage von Thomas Tuchel raus, da hätte ich Julian Nagelsmann ja noch nicht anrufen können. Ich hätte ihm ja nicht sagen können: ‚Wir sprechen jetzt mit Thomas, aber wenn er nicht will, dann machst du weiter‘“, erklärte der FCB-Sportvorstand.

Salihamidzic: „Wir haben uns fair verhalten“

Dass die Münchner einen Trainer von Tuchels Kaliber überhaupt in der Kürze der Zeit verpflichten konnten, freut Salihamidzic sehr.

„So einen Top-Mann (Tuchel, Anm. d. Red.) in zwei Tagen zu verpflichten, ist auch nicht normal. Wir haben uns fair verhalten. So fair, wie man in diesem Geschäft sein kann“, untermauerte der 46-Jährige wiederholt. Dennoch sei es natürlich schlimm, dass das vorher rausgekommen sei. „Aber daran haben wir keine Schuld.“

Die Trennung von Nagelsmann sei auch für Salihamidzic schmerzhaft gewesen: „Es ist natürlich eine harte und schwere Entscheidung. Auch für mich war es emotional schwer. Denn Julian Nagelsmann und ich hatten ein sehr, sehr gutes Verhältnis, aber die Leistungen haben nicht mehr gestimmt und deshalb mussten wir die Entscheidung treffen.“

Dennoch glaubt Salihamidzic, dass sein Verhältnis zu Nagelsmann nicht nachhaltig zerrüttet sei: „Ich habe ihn (Nagelsmann, Anm. d. Red.) gestern auch noch mal angerufen. Wir brauchen noch ein, zwei Monate, dann lade ich ihm zum Essen ein. Aber wenn wir uns künftig begegnen, können wir uns immer in die Augen schauen - und das ist mir wichtig“, berichtete der Bayern-Boss.

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