Nach VAR-Chaos! Marsch redet sich in Rage

Nach VAR-Chaos! Marsch redet sich in Rage

RB Leipzig bleibt auch nach dem fünften Bundesligaspieltag im Krisenmodus - und der Trainer ist aufgebracht.

„Nein! Das muss ich mir gar nicht angucken“, schimpfte RB-Coach Jesse Marsch nach dem Abpfiff in Köln bei Sky. „Es gab einen klaren Kontakt, mit dem Knie!“ Der Hintergrund: Dem Kölner Treffer zum 1:0 durch Anthony Modeste ging eventuell ein Foul voraus. Schiedsrichter Felix Brych pfiff zunächst auch Foul, doch der VAR änderte diese Entscheidung.

Marsch verstand die Welt nicht mehr, wie sich nach der Partie zeigte: „Bitte zeigt die Szene nicht, das ist Foul! Es war das gleiche bei Manchester City und gegen Bayern. Gegen die Bayern müssen wir auch einen klaren Elfmeter bekommen! Ich kenne Felix, er ist ein guter Schiedsrichter. In Amerika sagen wir, dass es ‚clear and obvious‘ sein muss, wenn der Schiedsrichter seine Entscheidung korrigiert. Wenn er diese Entscheidung auf dem Platz macht, dann muss das so bleiben.“

Marsch: „Wir haben so hart gekämpft“

Beim 1:1 in Köln verhinderte die Elf des neuen RB-Trainers zumindest noch die vierte Niederlage und kam nach Rückstand noch zu einem Punkt. Ganz unzufrieden war Marsch nicht mit der Leistung seiner Mannschaft, die mit vier Punkten nur auf Rang 13 der Tabelle liegt. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

„Die Tore kommen gerade nicht so einfach und die Entscheidungen des Schiedsrichters ziehen dich in die andere Richtung. Es war aber ganz sicher positiv heute Abend. Wir haben so hart gekämpft und gut gespielt. Wir müssen dieses Spiel gewinnen, aber es kommt“, sagte der 47-Jährige: „Ich habe nur Mannschaften gehabt, die viele Tore schießen. Das kommt. Wir sind in einer schwierigen Phase, ich habe aber viel Glauben in unsere Mannschaft.“

In einem turbulenten Spiel war der heimliche Protagonist aber kein Spieler, sondern der VAR.

Vier Mal greift der VAR ein

Gleich viermal überprüfte Schiedsrichter Felix Brych (München) ein Tor per Videobeweis, darunter auch die Kölner Führung durch Anthony Modeste (56.) - es war bereits das vierte Saisontor für den Franzosen. Amadou Haidara (71.) traf wenig später zum verdienten Ausgleich. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie, darunter die heftigen Pleiten gegen Bayern München (1:4) und bei Manchester City (3:6), punktete Leipzig damit zumindest wieder. Besser als der Titelkandidat stehen aber die Kölner da, mit acht Zählern ist die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart vorerst Sechster.

„Viel gelernt“ habe seine Mannschaft aus den jüngsten Niederlagen, hatte Marsch gesagt, „wir sind enttäuscht“, das Niveau sei aber auch hoch gewesen - in Köln sah er nun die große Chance: „Wir können hier und jetzt unseren Rhythmus finden.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Und seine Mannschaft tat gleich einiges dafür. Zwar griffen die Kölner wie stets unter Baumgart aggressiv an, deutlich gefährlicher war zu Beginn aber RB. Dominik Szoboszlai traf schon in der fünften Minute, stand aber knapp im Abseits, in diesem Rhythmus ging es weiter.

Duda hat den Sieg auf dem Fuß

Christopher Nkunkus Schuss klatschte an den Pfosten (8.), dann musste Timo Horn im Kölner Tor in kurzer Folge gegen Nkunku (14.) und Szoboszlai (17.) entschärfen. Leipzig hätte längst führen können - Köln allerdings auch. Ondrej Dudas Volley landete schon nach elf Minuten am Lattenkreuz.

Die Zahl der großen Chancen nahm nun etwas ab, das sehr schnelle Spiel schwappte aber weiter munter hin und her, als nächstes trafen die Kölner: Mark Uth vollendete, Vorbereiter Modeste hatte aber im Abseits gestanden (37.).

Die zweite Hälfte begann wie die erste, allerdings unter umgekehrten Vorzeichen: Der FC drückte und kam zu Chancen im Minutentakt. Dudas Schuss wurde entschärft (48.), Modestes Kopfball strich vorbei (49.), dann wurde sein Abseitstor abgepfiffen - und auch die Führung sollte zunächst nicht zählen: Brych hatte in der Entstehung ein Foul gesehen, beim Studium der Videobilder sah er es jedoch nicht mehr.

Jetzt erst fand RB zurück ins Spiel und zur Dominanz. Der eingewechselte Emil Forsberg (67.) traf, auch hier wurde zurückgepfiffen, an Haidaras Kopfballtor gab es dann aber nichts mehr auszusetzen.

Es blieb ein rasantes Spiel mit zahlreichen Chancen, bei dem Ondrej Duda die Schlusspointe setzte. Der frühere Hertha-Profi hatte in der Nachspielzeit das 2:1 auf dem Fuß, setzte den Ball aber freistehend nicht ins Netz, sondern in die Arme von Peter Gulacsi.

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Mit Sportinformationsdienst (SID)

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