Werbung

Sensation! Kroatien schlägt England und steht im WM-Finale

Kroatien steht sensationell im Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2018! Die Mannschaft von Zlatko Dalic besiegte die Three Lions im zweiten Halbfinale im Moskauer Luschniki-Stadion mit 2:1 (1:1, 1:1, 0:1) nach Verlängerung. Die Yahoo Sport-Analyse

Kroatien bejubelt den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Perisic.
Kroatien bejubelt den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Perisic.

Die Aufstellungen:

Bei den Kroaten verzichtet Zlatko Dalic auf Hoffenheims Andrej Kramaric und bringt dafür Marcelo Brozovic. Im 4-2-3-1 die deutlich defensivere Variante als noch gegen Russland.

Keine Überraschungen dagegen bei den Three Lions: Gareth Southgate schickt die gleiche im Elf im bewährten 3-5-2 wie schon im Achtel- und Viertelfinale auf den Platz.

Der Spielverlauf:

Die Matchpläne beider Teams wurde schon nach fünf Minuten über den Haufen geworfen, nachdem Kieran Trippier im Anschluss an ein Foul von Luka Modric einen Freistoß aus 18 Metern herrlich in den Winkel versenkte. Der Tottenham-Verteidiger erzielte damit das schnellste Tor in einem WM-Halbfinale seit 60 Jahren.

Einzelkritik: Perisic und Mandzu sind zu viel für England

Die Kroaten in der Folge merklich verunsichert und mit vielen schlimmen Fehlpässen, während England sein Angriffsspiel flüßig auf den Rasen brachten und das Geschehen kontrollierten. Zudem offenbarten die sonst so defensivstabilen Karierten grobe Abstimmungsprobleme in der Rückwärtsbewegung, die unter anderem Jesse Lingard nach 36 Minuten die Riesenchance zum 2:0 ermöglichte.

Nach einer halben Stunde kamen aber auch die Kroaten etwas besser ins Spiel und hatten durch Rebic’ Schuss aus zweiter Reihe die erste ordentliche Gelegenheit. Zwar funktionierte das kroatische Pressing immer besser, nach vorne gab es außer einer Hand voll Versuchen aus der Distanz und meist harmlosen Hereingaben aus dem Halbfeld nicht viel zu sehen.

Die besten Bilder der beiden WM-Halbfinals

In Halbzeit zwei dann Kroatien am Drücker, allerdings weiter ohne große Ideen oder Spielfluss. Die zunehmenden Nickligkeiten und viele Spielunterbrechungen spielten da auch eher den Three Lions in die Karten, die sich nach dem Seitenwechsel auf ihre starke Raumbesetzung und das Fahren von Kontern verließen.

Gerade als Kroatien dabei war, sich in die Belanglosigkeit zu spielen, schlugen die Südeuropäer eiskalt zu: Sime Vrsaljko wurde nicht konsequent angegriffen und fand mit einer Flanke Ivan Perisic, der mit dem langen Bein traf (68.). England war im Anschluss völlig verunsichert, komplett offen und musste binnen kürzester Zeit mehrere brenzlige Situationen über sich ergehen lassen, unter anderem einen Pfostentreffer von Perisic (72.). Doch retteten die Three Lions das Remis in die Verlängerung.

Dort entwickelte sich ein offener Schlagabtausch auf überschaubarem Tempo, da beide Teams sichtlich der Sprit ausging. John Stones per Kopf (98.) und Mario Mandzukic (105.) vergaben zunächst noch Großchancen, eher Letzterer auf Vorlage von Perisic das Goldene Tor markierte (109.).

Im Endspiel treffen die Kroatien am kommenden Sonntag, den 15. Juli um 17 Uhr auf Frankreich.

Der Star des Spiels: Ivan Perisic

Klarer Matchwinner der Kroaten, der sich wie das ganze Team lange schwer tat, aber Ende aber brutal aufdrehte. Erzielte aus dem Nichts technisch anspruchsvoll den Ausgleich, traf vier Minuten später den Pfosten und war für England phasenweise nicht mehr zu greifen. In der Verlängerung dann trotz körperlicher Ausfallerscheinungen mit starkem Einsatz, aus dem der Assist zum 2:1-Siegtreffer resultierte.

Der Flop des Spiels: Harry Kane

Der Superstar beinahe komplett abgemeldet und erstaunlich fahrig in seinen Abschlüssen. Vergab in der ersten Halbzeit gleich doppelt das 2:0, dann mit einem schwachen Kopfball kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit. Auch im Passspiel ungewohnt unsicher, mit einigen sehr leichten Abspielfehlern.

Der Schiedsrichter: Cüneyt Cakir

Sehr früh mit der ersten klaren Ansage an Lingard und auch im weiteren Verlauf der Partie mit einer sehr guten Kommunikation. In der Zweikampfbewertung hier und da mit einem kleinen Wackler, hätte trotz angenehm großzügiger Linie zum Beispiel spätestens Rebic nach 40 Minuten mit Gelb verwarnen müssen. Der Freistoßpfiff vor Englands 1:0 absolut richtig. Etwas undurchsichtig, warum Cakir auf Anraten seines Assistenten Harry Kanes Großchance (30.) zurückpfiff.