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Kälte-Horror: Langläufern drohen Amputationen

Kälte-Horror: Langläufern drohen Amputationen

Ein folgenschwerer Kälte-Horror bei einem Skilanglauf-Rennen in der Schweiz sorgt in der Wintersport-Szene für Aufregung.

Beim Marathon-Rennen "La Diagonela" waren die Teilnehmer am vergangenen Samstag rund 65 Kilometer bei Temperaturen von bis zu minus 25 Grad im Kanton Oberengadin unterwegs - mit teils verheerenden Konsequenzen.

Unter anderem erlitt der Schwede Michael Eklöf schwere Erfrierungen - und bangt um seinen Zeh.

Erfrorener Zeh "verrottet von innen nach außen"

"Die Verletzung ist sehr schwerwiegend. Die Ärzte wissen nicht, ob es möglich sein wird, den Zeh zu retten", sagt Eklöf gegenüber dem TV-Sender NRK.

Der rechte große Zeh sei von einer Nekrose betroffen: "Er verrottet von innen nach außen. Es tut schrecklich weh. Ich kann nicht einmal meine Schuhe anziehen, ich liege einfach zu Hause."

Neben Eklöf stellten die Bedingungen unter anderem auch einen deutschen Starter vor große Probleme. Der aus Planegg stammende Patrick Ottilinger fürchtet um zwei Finger - und das, obwohl er das Rennen nach der Hälfte der Strecke abbrach. "Als ich mit einer Hand die andere berührte, wurde mir klar, dass sie wie Stein war. Als würde man Kopfsteinpflaster berühren. Und die Hand war komplett weiß", sagte der 31-Jährige dem Blick.

Die Sportler erheben nun Vorwürfe gegen die Rennleitung, Eklöf und Ottilinger sind der Meinung, dass diese sie vor ihrem eigenen Ehrgeiz hätte schützen müssen.

Rennleitung verteidigt sich

Die Jury verteidigte sich im SRF: Sie hätte die Athleten gewarnt, sich mit allen Mitteln zu schützen. Wegen der Regularien sei eine Absage auch nicht zwingend gewesen, weil die kritische Temperatur von minus 25 Grad an mehreren Messpunkten nicht erreicht wurde.

Andreas Nygard (Sieger von 2019), der nach dem Rennen bereits mit Kälteschäden an den Händen operiert werden musste, verteidigte die Rennleitung: Er erklärte, dass seine Verletzungen "selbstverschuldet" gewesen seien.