Ehemalige Journalistin kreiert virale Hot-Sauce-Marke und macht damit Millionen

Ehemalige Journalistin kreiert virale Hot Sauce-Marke und macht damit Millionen
Die Australierin Renae Bunster hat eine Hot-Sauce-Marke auf den Markt gebracht, die mittlerweile mehrere Millionen Dollar wert ist. Bilder: Supplied

„Kann zu analem Auslaufen führen.“

Es ist ein verdammt guter Slogan und für das Hot-Sauce-Unternehmen Bunsters aus Western Australia hat er sich als äußerst effektiv erwiesen.

Bunsters-Gründerin Renae Bunster konnte im August letzten Jahres 1.572 Investoren für ihre Crowdfunding-Kampagne auf der australischen Crowdfunding-Plattform Birchal gewinnen.

Insgesamt sammelte sie 2 Millionen australische Dollar (umgerechnet 1,29 Millionen Euro), was sie zur höchstfinanziertesten Gründerin auf Birchal im Jahr 2020 machte.

Der Start von Bunsters mit dem unerhörten Slogan war allerdings ein „kompletter Unfall“.

„Es gab überhaupt keinen Plan“, so Bunster gegenüber Yahoo Finance.

Sie hatte Mexiko und Mittelamerika bereist, wo sie sich Hals über Kopf in die reichhaltigen, würzig scharfen Hot Sauces verliebte. Aber als sie 2012 wieder nach Hause nach Australien kam, war sie enttäuscht von dem, was in ihrem Supermarkt vor Ort angeboten wurde.

„Ich kam also nach Hause und machte meine eigene. Jeder, der sie kostete, sagte: 'Das ist fantastisch‘. Sie begannen mir Geld hinterherzuwerfen und so kam ich ins Geschäft.“

Monatelang verkaufte sie ihre Soße auf Märkten und an Freunde. Und dann, drei Jahre nach Verkaufsstart, beschloss sie, eine Soße zu kreieren, „die so scharf ist, dass sie niemand essen kann“.

Sie gab ihr den scherzhaften Namen „Scheiß' ins Bett“. Ein Foto der Soße ging umgehend viral und fand in Australien und sogar in den USA viel Anklang – denn viele Leute waren da gerade auf der Suche nach einem einzigartigen Weihnachtsgeschenk.

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„Ich hatte keine Ahnung, dass ein Lebensmittelprodukt viral gehen kann und dass alle es umgehend haben wollen würden.“

Damals wechselte ihr Mann gerade glücklicherweise seinen Job. Also verbrachte er den Weihnachtsurlaub im Wohnzimmer damit, sich das Cricket-Turnier The Ashes anzusehen und nebenbei Flasche um Flasche der scharfen Soße zu verpacken.

Sie verbrachte den Sommer damit, die Soße in ihrer Küche in Perth herzustellen.

Schnell waren alle ausverkauft, aber die Bestellungen hörten nicht auf.

Letztendlich verwendeten sie jede einzelne Glasflasche und jede Trinidad Scorpion Chili, die sie in Western Australia in die Hände bekommen konnten.

„Da wussten wir: ‚Wir brauchen mehr Geld. Wir brauchen mehr Hände. Wir brauchen einfach mehr.‘“

Geschichtenerzählen für finanziellen Erfolg

Ehemalige Journalistin kreiert virale Hot Sauce-Marke und macht damit Millionen
Die scharfe Sauce von Renae Bunster wird heute auf der ganzen Welt verkauft. Bild: Supplied

Nach diesem Weihnachtsfest startete Bunster eine Kickstarter-Kampagne, erhielt finanzielle Unterstützung von Privatinvestoren und setzte ihr eigenes Erspartes ein. Letztendlich entschied sie sich, auch Equity-Crowdfunding auszuprobieren.

Die Fähigkeit, eine überzeugende Geschichte zu erzählen, war neben hieb- und stichfesten Finanzen entscheidend für die Sicherung des Equity-Crowdfundings, erklärte die ehemalige Journalistin für die BBC und Reuters.

„Es war Matt Vitale [Mitgründer von Birchal], der erkannte, dass es bei Equity-Crowdfunding-Kampagnen darum geht, dass sich eine Person hinstellt und zur Community sagt: 'Könnt ihr mir bitte helfen, das auf die nächste Stufe zu bringen?‘“ sagte Bunster.

Heute nutzt das Unternehmen eine „riesige Fabrik“, wann immer eine neue Charge hergestellt werden muss, und eine Belegschaft von etwa 20 Mitarbeitern auf der ganzen Welt, die für ein paar Stunden oder Tage in der Woche aus der Ferne arbeitet.

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Derzeit gibt es vier unterschiedliche Soßen und vor Kurzem wurde auch ein Wodka herausgebracht.

„Es ist ein internationales Unternehmen mit Mitarbeitern weltweit, das von einem Haus in North Perth aus geleitet wird."

Bunster glaubt, dass es zwei Schlüssel zu ihrem Erfolg gibt: Erstens, das Produkt ist großartig. Selbst während der COVID-19-Pandemie, als das Verbrauchervertrauen sank, boomten ihre Produkte, da die zu Hause gebliebenen Australier schnell merkten, dass sie nicht kochen konnten. Sie brauchten Hot Sauce, um die Desaster zu kaschieren.

Der zweite Schlüssel hat mit ihrer Erfahrung in der Vergangenheit zu tun. Als gelernte Reporterin wusste Bunster, wie Humor als Marketinginstrument funktioniert und sie verstand, wie wichtig ein knackiger Text und eine solide Social-Media-Strategie sind.

2014 schrieb sie an eine Wand: „Ich bin ein Kommunikationsunternehmen.“

„Jedes Unternehmen muss ein Medienunternehmen sein - ein Hot-Sauce-Unternehmen genauso wie ein Fechtunternehmen oder ein Gartenbauunternehmen.“

Und wenn sie das nicht sind, besteht die Gefahr, dass sie, nun ja, das Bett vollscheißen.

Kate Mendonca

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