Ingenuity: Mars-Helikopter verschafft neue Einblicke

Es war der neunte Flug für den Mars-Helikopter Ingenuity, und wieder einmal funkte das NASA-Gerät nie zuvor gesehenes Bildmaterial zur Erde.

Am 8. Juli wurden die Bilder empfangen, die unter anderem den Schatten des Mini-Hubschraubers und einen Teil des Landegestells zeigen.

Wissenschaftler bekommen erstmals einen Einblick in die verschiedenen Gesteinsschichten. Dabei wirkt jede Schicht wie eine Zeitkapsel, die die sich verändernden Bedingungen auf dem roten Planeten eingefangen haben.

Zudem diente der Flug erstmals auch als Aufklärungsmission für den Mars Rover: Er machte die Hindernisse aus, die Perseverance bei seiner Erforschung des Jezero-Kraters zu umfahren hat. Dabei schwebte Ingenuity über einem Dünenfeld mit dem Spitznamen 'Séítah'.

Perseverance wird diese Dünen weiträumig umfahren müssen; sie direkt zu durchqueren birgt zu viele Risiken für das sechsrädrige Fahrzeug. Die Farbfotos von Ingenuity, die aus einer Höhe von rund 10 Metern aufgenommen wurden, eignen sich besonders gut für die Routenplanung, denn sie liefern bislang nie dagewesene Details.

Während eine Kamera wie HiRISE (the High Resolution Imaging Science Experiment) an Bord des Mars Reconnaissance Orbiter der NASA Felsen von rund einem Meter Durchmesser erfassen kann, sind die Missionen in der Regel auf den Rover selbst angewiesen, um kleinere Gesteinsbrocken oder Besonderheiten des Terrains auszumachen.

"Wenn der Rover nah genug an einen bestimmten Ort fährt, bekommen wir Bilder aus Bodennähe, die wir mit Orbital-Bildern abgleichen", erklärte Ken Williford vom Jet Propulsion Laboratory der NASA in Südkalifornien, der als stellvertretender Projekt-Wissenschaftler an Perseverance mitarbeitet. "Mit Ingenuity können wir jetzt eine Lücke füllen."