Prinz Philips Testament bleibt 90 Jahre unter Verschluss

Das Testament von Prinz Philip wird 90 Jahre unter Verschluss gehalten. Mit Entscheidung des High Court in London soll die "Würde" der königlichen Familie geschützt werden.

PANGBOURNE, ENGLAND - MAY 09:  Queen Elizabeth II and Prince Philip, Duke of Edinburgh visit Pangbourne College on the occasion of the school's centenary on May 9, 2017 in Pangbourne, England.
Founded in 1917 as a training college for officers of the merchant navy, Pangbourne College is now a co-educational boarding and day school for 400 pupils aged between 11-18  (Photo by Stuart C. Wilson/Getty Images)
Den letzten willen von Prinz Philip wird die Öffentlichkeit frühestens in 90 Jahren erfahren. (Bild: Stuart C. Wilson/Getty Images)

Mit 99 Jahren starb Prinz Philip am 9. April. Fast genauso lange wird sein letzter Wille geheim bleiben. Ein Richter am Londoner High Court of Justice hat entschieden, dass das Testament des Dukes of Edinburgh 90 Jahre unter Verschluss bleiben soll.

Mit der Entscheidung soll die "Würde" von Queen Elizabeth II. und der königlichen Familie geschützt werden. Es sei notwendig, zitiert die BBC den Richter Sir Andrew McFarlane, "den Schutz wirklich privater Aspekte des Lebens dieser begrenzten Personengruppe zu verbessern, um die Würde der Königin und naher Mitglieder ihrer Familie zu wahren."

In Großbritannien ist es seit mehr als 100 Jahren üblich, ein Gericht aufzufordern das Testament eines hochrangigen Mitglieds der königlichen Familie zu versiegeln. Der erste Adelige, dessen letzter Wille durch eine gerichtliche Verfügung geheim blieb, war laut McFarlane der 1910 verstorbene Prinz Francis von Teck, der Bruder von Königin Mary von Teck.

Kein "wirkliches öffentliches Interesse"

Er habe den Antrag akzeptiert, erklärt der Richter, weil "kein wirkliches öffentliches Interesse daran besteht, dass die Öffentlichkeit diese vollständig privaten Informationen kennt". Ob das Testament nach 90 Jahren der Allgemeinheit zugänglich gemacht wird, soll nach Ablauf der Frist in einem weiteren Verfahren entschieden werden.

McFarlane betont, dass er selbst den Inhalt des Testaments nicht kenne. Der Richter ist eigenen Angaben zufolge Hüter eines Safes mit 30 Umschlägen. Jeder Umschlag enthalte den letzten Willen eines toten Mitglieds der königlichen Familie. Dazu sollen laut BBC auch die Testamente von Prinzessin Margaret (1930-2002) und Queen Mum (1900-2002), der Mutter von Königin Elisabeth II., gehören.

VIDEO: Testament wird nicht geöffnet