Vorratsschädlinge – so werden Sie Motten & Co wieder los

Vor allem in den Sommermonaten werden Vorräte oft von Schädlingen wie Motten oder Käfern befallen. Wie Sie die Krabbeltiere loswerden und welche vorbeugenden Maßnahmen sinnvoll sind.

Motten lieben trockene Lebensmittel wie Nüsse, Reis und Mehl. (Bild: Getty Images)
Motten lieben trockene Lebensmittel wie Nüsse, Reis und Mehl. (Bild: Getty Images)

Motten, Käfer, Ameisen – wenn es in der Vorratskammer krabbelt, ist das unappetitlich, liegt aber in den meisten Fällen nicht an Unsauberkeit. Denn die Schädlinge gelangen in der Regel mit eingekauften, trockenen Lebensmitteln oder Kleidung ins Haus und sind beim Einkauf nicht offensichtlich zu erkennen.

Besonders oft werden Lebensmittelvorräte oder der Kleiderschrank von Motten befallen. Die suchen sich gute Verstecke, so dass sie erst auszumachen sind, wenn sie sich vermehrt haben und Mottengespinste und Larven zu sehen sind. Aber auch Käferarten, wie Brot-, Korn- und Reismehlkäfer, Ameisen und Schaben finden manchmal einen Weg in die Speisekammer.

Konsequente Bekämpfung

Um die Plagegeister wieder los zu werden, ist konsequentes Handeln nötig. Befallene Lebensmittel müssen komplett entsorgt werden. Von Motten befallene Textilien sollten Sie bei 60 Grad gewaschen werden und anschließend möglichst an der Sonne trocknen. Empfindliche Kleidungsstücke können auch drei Tage eingefroren werden, um alle Entwicklungsstadien der Schädlinge abzutöten.

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Schränke oder Vorratskammern sollten gut ausgesaugt und anschließend gründlich gereinigt werden. Dafür stehen eine ganze Reihe chemischer Bekämpfungsmittel zur Verfügung. Auf die solle aber soweit wie möglich verzichtet werden, rät das Umweltbundesamt. Denn nichtchemische Mittel seien völlig ausreichend.

Essigwasser ist das Mittel der Wahl

Zum Auswaschen von Schränken ist Essigwasser empfehlenswert. Schlecht zugängliche Stellen können auch mit einem Föhn erhitzt werden, um eventuell übriggebliebene Eier und Larven abzutöten.

Die Verbraucherzentrale Bremen rät auch zu Pheromonfallen bei der Bekämpfung von Schädlingen: "Pheromone sind synthetische Lockstoffe, die männliche Tiere anziehen, die dann auf der Falle kleben bleiben. Dadurch wird der Fortpflanzungszyklus unterbrochen und die Schädlinge können sich nicht weiter vermehren."

Bei der Anwendung von Lockfallen sollte jedoch darauf geachtet werden, Fenster geschlossen zu halten oder Fliegengitter anzubringen, um keine Tiere von außen anzuziehen.

Vorbeugende Maßnahmen

Nach dem Säubern sollten Vorräte möglichst in fest verschließbare Behälter umgefüllt werden. Für Kleidung mit Wollanteil, die länger nicht genutzt wird, empfiehlt sich die Aufbewahrung in Kleidersäcken. Vorräte sollten zudem immer kühl und trocken gelagert werden.

Zum Vertreiben und Fernhalten von Lebensmittelmotten eignen sich auch Produkte mit ätherischen Ölen, wie etwa Lavendel, Zedernholz und Pfefferminz, die zwischen Kleidung oder Vorräten platziert werden können.

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Von Mitteln wie Sprays, Sprühmitteln, Ködern, Elektroverdampfern, Strips, Streumitteln und Lichtfallen rät die Verbraucherzentrale Bremen klar ab: „Achtung: Der Einsatz dieser Mittel kann auch für den Anwender oder andere Nützlinge gesundheitliche Folgen haben, nicht nur für die Schädlinge.“

Weitere Informationen bietet auch Stiftung Warentest mit einer ausführlichen Tabelle zu verschiedenen Haus- und Vorratsschädlingen, in der beschrieben wird, wie sie möglichst giftfrei zu bekämpfen sind.

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