Argentinien: Ein Mann verbarrikadiert sich im Autohaus wegen missglückter Lieferung

In Argentinien weigerte sich ein Mann, ein Autohaus zu verlassen. Bilder von ihm im Schaufenster gingen viral

Nicht immer läuft ein Autokauf harmonisch ab: Ein Argentinier fühlte sich kürzlich von einem Autohaus betrogen. Deshalb weigerte er sich, das Gebäude zu verlassen
Nicht immer läuft ein Autokauf harmonisch ab: Ein Argentinier fühlte sich kürzlich von einem Autohaus betrogen. Deshalb weigerte er sich, das Gebäude zu verlassen. (Foto: Symbolbild / Getty Images)

Ein Argentinier hat in den vergangenen Wochen Schlagzeilen gemacht, weil er sich in einem Autohaus verbarrikadierte. Der Grund: Er hatte eine Anzahlung für einen Neuwagen gemacht, den der Händler aber wohl gar nicht zum Verkauf anbot.

Der Mann sollte sich deshalb einen anderen Wagen aussuchen. Das wollte er aber nicht mit sich machen lassen und weigerte sich deshalb, das Autohaus zu verlassen – bis entweder seine Anzahlung rückerstattet wird oder er das Auto erhält, für das er sich entschieden hatte.

Der Kampf des einfachen Mannes

Ein Mann aus der argentinischen Stadt Salta im Nordwesten des Landes war vor kurzem mit seiner ganzen Familie in die Hauptstadt Buenos Aires gereist. Dort wollten sie ein neues Auto kaufen. Eine Anzahlung hatten sie schon geleistet, der Kontakt lief telefonisch ab. Doch als der Käufer eintraf, wusste im Autohaus niemand von dem Deal. Und der Eigentümer des Autohauses war nicht erreichbar. Der Käufer sollte deshalb wieder gehen – unverrichteter Dinge. Doch das ließ er nicht mit sich machen. Er weigerte sich, das Gebäude zu verlassen.

Und diesen Protest setzte er fort, tagelang. Der Mann wurde in der Zeit zu einem "Helden" in den sozialen Netzwerken. Odditycentral erhob seinen "Kampf" gar zum metaphorischen Widerstand des "einfachen Mannes" gegen "die da oben". In diesem Fall: gegen die "zwielichtigen Praktiken eines Autohändlers".

Betrug mit System?

In den Medien erhielt der Mann schnell einen Spitznamen: der "Gaucho von Salta". So wurde er in weiten Teilen Südamerikas bekannt. Ein Beispiel für die große Berichterstattung, die den "Gaucho" bei seinem Protest hinter der Glasscheibe des Autohauses zeigte, ist ein Bericht des Nachrichtensenders Telenoche. Dort wird der Fall ganze 30 Minuten lang behandelt. Der Beitrag ist auch auf Youtube.

Laut Odditycentral war der Mann auf den neuen Wagen angewiesen, weil er seinen alten bereits verkauft hatte. Der Kontakt zum Autohaus lief auch lange Zeit reibungslos. Die Auswahl des Fahrzeuges, die Anzahlung – alles kein Problem. Doch dann wurde die Wartezeit länger, die 120-tägige Lieferfrist überschritten. Ohne Update. Bei Anrufen wurde der Käufer von Abteilung zu Abteilung durchgestellt. Dann brach der Kontakt ganz ab.

"Seit Dezember haben sie mich vertröstet oder weiterverbunden und mir nicht einmal den Namen des Besitzers der Firma genannt." So wird der Mann bei Odditycentral zitiert. Dann äußert er noch einen Verdacht: "Die Wahrheit ist, dass sie das Fahrzeug zum Verkauf angeboten haben, ohne ihn zu besitzen." Das habe System. Denn: Ihm sei für seine Anzahlung stattdessen ein anderes Modell angeboten worden. Gegen Aufpreis. Auch deshalb beschloss der Gaucho, zu protestieren.

Der Fall könnte vor Gericht gehen

Erst als die Medien über den Fall berichteten und sich die Polizei einschaltete, erhielt der Mann seine Anzahlung zurück. Doch der Schaden war angerichtet: Das Autohaus ist noch immer in den Nachrichten und sozialen Medien – viele Menschen berichten dort auch seither, dass sie diese Masche kennen würden oder Ähnliches erlebt hätten.

Der Mann hat zwischenzeitlich einen Gebrauchtwagen gekauft – bei einem anderen Händler. Das Autohaus, das nicht liefern wollte, will er jetzt vor Gericht bringen.

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