Böhmermann-Tweet zu Rammstein geht viral

Jan Böhmermann ist bekannt dafür, Missstände auf humoristische Art und dennoch ganz offen anzusprechen und den Finger in jede noch so klaffende Wunde zu legen. Wir erklären, warum einer seiner letzten Tweets viral geht und was er in den Köpfen seiner Follower*innen auslöst!

Jan Böhmermann hat bei Twitter 2,7 Millionen Follower. (Foto: Getty Images)
Jan Böhmermann hat bei Twitter 2,7 Millionen Follower. (Foto: Getty Images)

Jan Böhmermann braucht nicht mehr als fünf Worte, um zwei aktuelle Skandale miteinander zu verknüpfen und Bilder heraufzubeschwören, auf die man lieber verzichtet hätte. Am 7. Juni schrieb er in einem Tweet schlicht: "wann Lindemann / Houellebecq crossover sextape".

Kaum gelesen, bringt die gedankliche Verbindung zwischen dem Rammstein-Sänger Till Lindemann und dem französischen Schriftsteller Michel Houllebecq ein Kopfkino in Gang, das die Twitter-Gemeinde aufwühlt. Auf der einen Seite der Musiker, dem diverse Frauen sexuellen Missbrauch vorwerfen, auf der anderen Seite der als frauenfeindlich verschriene Autor, der sich mit seiner und weiteren Frauen erst beim Sex filmen ließ und die Ausstrahlung des Films dann doch noch verhindern wollte.

"Ekelig und alptraumhaft"

Viele Kommentare zu dem Tweet weisen in eine ähnliche Richtung. Sie reichen von "Boah, wie ekelig diese Vorstellung ist!" über "ich hoffe, das bleibt uns erspart" bis zu "davon werde ich mich emotional nie wieder erholen". Ein User schrieb: "Als Französischlehrer bekomme ich jetzt Alpträume von diesem Bild."

Und dann gab es noch einige weitere, die die rechtliche Seite des Rammstein-Skandals verhohnepiepelten. Eine Userin schrieb: "Gibt's bestimmt schon, hat aber wegen diverser Klagen niemand gesehen."

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Ein anderer Kommentar lautet: "Erstmal Böhmer-Lindemann-crossover in der Kanzlei. Mein Schertz brennt." Und ein weiterer: "Ich erhebe eine Schertzgebühr!"

Den Rechtsanwälten ist nicht nach Scherzen zumute

Till Lindemann wird von den Rechtsanwälten Simon Bergmann und Christian Schertz vertreten, die die Vorwürfe gegen ihren Mandanten zurückweisen und folgendes bekanntgaben: "In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Instagram, Twitter und bei YouTube, wurden von diversen Frauen schwerwiegende Vorwürfe zulasten unseres Mandanten erhoben."

"So wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr." Die Anwälte kündigten juristische Konsequenzen an. "Wir werden wegen sämtlicher Anschuldigungen dieser Art umgehend rechtliche Schritte gegen die einzelnen Personen einleiten."

Mit Material der Deutschen-Presseagentur dpa.

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