Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Vertreter des Schaustellerverbandes Ostbayern e.V. nehmen mit ihrem Maskottchen an der Kundgebung des deutschen Schaustellerbundes am Brandenburger Tor teil (Bild: Paul Zinken/dpa)
Vertreter des Schaustellerverbandes Ostbayern e.V. nehmen mit ihrem Maskottchen an der Kundgebung des deutschen Schaustellerbundes am Brandenburger Tor teil (Bild: Paul Zinken/dpa)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 10,7 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 517.000; genesen: über 5,5 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 196.000 (Todesfälle: über 9000; genesen: über 179.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 2,6 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 128.000; genesen: über 729.000)

Schausteller demonstrieren gegen Corona-Einschränkungen

Mit einer Kundgebung und einem Fahrzeugkorso haben Schausteller aus ganz Deutschland in Berlin für die Aufhebung von Corona-Beschränkungen demonstriert. Zur Kundgebung am Brandenburger Tor kamen laut Polizei 1600 Teilnehmer, die auch um die 1000 Fahrzeuge dabei hatten. Zuvor fuhren viele von ihnen in einem Korso durch die Innenstadt. Vor dem Wahrzeichen stellten Demonstranten Autoscooter-Fahrzeuge auf, an einem Kran schwebte die Gondel eines Riesenrades.

Das Verbot von Großveranstaltungen bis mindestens Ende Oktober komme faktisch einem Berufsverbot gleich, argumentierten die Schausteller und beklagten eine Ungleichbehandlung bei den Lockerungen. Wenn Restaurants wieder offen seien und Fußgängerzonen voll, müsse auch das Kirmesgeschäft an der frischen Luft wieder erlaubt werden. “Wenn unsere Kinder im Freibad gemeinsam im Planschbecken sitzen dürfen, muss es auch möglich sein, dass sie gemeinsam Karussell fahren können”, erklärte Verbandspräsident Albert Ritter. “Wenn es wieder erlaubt ist, dicht gedrängt im Flugzeug nach Mallorca zu fliegen, muss es erst recht gestattet sein, im Autoscooter nebeneinander zu sitzen.”

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Ihre letzten Einnahmen hätten sie auf den Herbstkirmessen oder Weihnachtsmärkten 2019 erzielt, so die Schausteller. Nun seien mehr als 5000 Familienunternehmen massiv in ihrer Existenz bedroht.

Mindestens sieben Corona-Infektionen bei Familienfeier in Kiel

Bei einer Familienfeier in Kiel haben sich mindestens sechs Erwachsene und ein Kind mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Dies sei am vergangenen Wochenende geschehen, sagte ein Sprecher der Stadt am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten die “Kieler Nachrichten” berichtet. Den Angaben zufolge arbeiten drei Infizierte in Einrichtungen der Altenhilfe. Ein sechs Jahre altes Kind besucht eine Kita im Stadtteil Mettenhof, die am Mittwoch geschlossen wurde.

Die Feier fand laut Stadt Kiel im Freien statt. Sie sei im Rahmen der geltenden Corona-Regeln erlaubt gewesen. Wegen der Ferien sei die Kita nicht voll besetzt gewesen, sagte der Sprecher. Die etwa 50 betreuten Kinder, Eltern und Erzieher seien in Quarantäne geschickt worden.

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Am Freitag sollen an der Kita alle Kinder sowie Eltern und Erzieher auf Corona getestet werden. Von den Ergebnissen hänge die Wiedereröffnung ab, sagte der Sprecher. Die Altenhilfe-Einrichtungen mit Mitarbeitern, die bei der Feier dabei waren, seien noch nicht geschlossen worden. Gesundheitsdezernent Gerwin Stöcken (SPD) rieft die Kieler auf, die Corona-Regeln strikt zu befolgen.

Volkszählung soll auf 2022 verschoben werden

Die für das kommende Jahr geplante Volkszählung soll wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben werden. Die Vorbereitungsarbeiten hätten nicht wie geplant durchgeführt werden können, erklärte das Bundesinnenministerium am Donnerstag auf Anfrage in Berlin. Deshalb sei geplant, den Zensus um ein Jahr zu verschieben.

Dafür muss das Zensusgesetz geändert werden, was noch vom Kabinett und danach von Bundestag und Bundesrat beschlossen werden muss. Die Zählung nimmt nicht nur die Bevölkerung in den Blick, sondern soll auch Daten zu Erwerbstätigkeit und Wohnsituation liefern. Die letzte Volkszählung war 2011.

Der Verband der Immobilienverwalter Deutschland zeigte sich erleichtert. Der Verband hatte nach eigenen Angaben in den vergangenen Monaten davor gewarnt, dass auch Immobilienverwalter und Eigentümer in der Pandemie kaum die nötigen Vorbereitungen für den Zensus treffen könnten.

Thüringen prüft Corona-Lockerungen bei sexuellen Dienstleistungen

Die Thüringer Landesregierung denkt über Lockerungen von Corona-Einschränkungen im Bereich Prostitution und sexuelle Dienstleistungen nach. Man stehe in Kontakt mit zwei Branchenverbänden, um Möglichkeiten für Lockerungen zu prüfen, sagte ein Sprecher des Thüringer Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Die aktuelle Thüringer Grundverordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie läuft am 15. Juli aus und muss verlängert oder angepasst werden.

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Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) kündigte in einem Interview mit der “Thüringer Allgemeinen” an, dass die derzeit geltenden Beschränkungen noch den gesamten Sommer über gelten sollen. Lockerungen im Bereich sexueller Dienstleistungen oder der Prostitution sehen die aktuellen Pläne zur Verlängerung der Verordnung nach dpa-Informationen bisher nicht vor. Als Perspektive für Lockerungen in diesem Bereich gilt bislang Ende August/Anfang September. Nach der aktuell geltenden Grundverordnung müssen Bordelle geschlossen bleiben.

Ohne Mund-Nasen-Schutz: Geldstrafen für Parlamentarier in Bulgarien

Zwei Dutzend bulgarische Volksvertreter müssen Geldstrafen bezahlen, weil sie im Parlament gegen die Corona-Maskenpflicht verstoßen haben. Gesundheitsinspektoren übergaben am Donnerstag 24 der insgesamt 240 bulgarischen Abgeordneten entsprechende Bescheide für eine Geldstrafe von 300 Lewa (umgerechnet rund 150 Euro). Die Politiker hätten in der vergangenen Woche, wie es hieß, gegen die wieder verschärften Verordnungen von Gesundheitsminister Kiril Ananiew zum Schutz gegen das Coronavirus verstoßen.

In Bulgarien ist die Zahl der Corona-Infektionen seit Mitte Juni schnell und kontinuierlich bis auf nun insgesamt 5154 gestiegen. Der Mund-Nasen-Schutz ist seit 22. Juni in geschlossenen, gemeinschaftlich genutzten Räumen wieder Pflicht – wie etwa in Läden, Banken, Behörden und auch im Parlament. Das Tragen einer Schutzmaske in diesen geschlossenen Räumen war Mitte Juni vorübergehend aufgehoben, wegen schlechter Disziplin aber am 22. Juni wieder eingeführt worden.

Auch Parlamentarier wollten demonstrativ keine Maske aufsetzen. Dies führte zu Spannungen mit dem Präsidium des Parlaments und mit Abgeordneten, die die Maskenpflicht einhielten. Verstöße gibt es nach Medienberichten vom Donnerstag aus den Reihen mehrerer Parteien – auch der regierenden bürgerlichen GERB von Ministerpräsident Boiko Borissow.

Texte: dpa

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