Frau verklagt Bar für ihren Alkoholunfall mit Millionenschaden

Das ist schon ziemlich dreist: Eine Kanadierin verursacht stark alkoholisiert einen Unfall mit Millionenschaden - und verklagt dann die Bar, in der sie sich betrunken hatte.

Der Vorfall liegt schon einige Jahre zurück. Im August 2019 steuerte die damals 26-jährige Daniella Leis ihren Ford in ein Backsteinhaus in einem Wohnviertel in London, im kanadischen Bundesstaat Ontario. Bei dem Unfall wurde eine Gasleitung zerstört, die Folgen waren verheerend. Die daraus resultierende Explosion zerstörte vier anliegende Häuser, sieben Menschen wurden verletzt und der gesamte Block musste evakuiert werden. Der materielle Schaden belief sich auf eine Summe zwischen 9,8 und 14,7 Millionen Kanadische Dollar (6,75 bis 10,13 Millionen Euro). Doch nun nimmt der Fall eine Wende. Denn da die Fahrerin schwer alkoholisiert auf dem Rückweg von einem Konzert war, verklagt sie nun einen Barbetreiber auf Schadensersatz.

Trifft den Barbetreiber eine Mitschuld?

Leis war bei einem Marilyn Manson Konzert in der "Budweiser Garden Arena" gewesen. Für das Catering in der Location ist eine Firma namens "Ovations Ontario Food Services" zuständig. Genau diese verklagen die verurteilte Unfallfahrerin und ihr Vater, Shawn Leis nun, wie der kanadische Sender "CBC" berichtet. Ihr Vorwurf: die Barkeeper hätten der jungen Frau keinen Alkohol mehr verkaufen dürfen, nachdem sie bereits betrunken gewesen sei. Dazu hätten sie die Betrunkene aus der Bar geworfen, "ohne sicherzustellen, dass sie nicht im Auto nach Hause fahren würde". Deshalb, so das Argument der Klage, trage der Barbetreiber eine Teilschuld an der Katastrophe. "Ovations" habe Profit über Sicherheit gestellt, so der Vorwurf.

Wer trägt die Kosten?

2021 wurde Leis für den verheerenden Unfall zu drei Jahren Haftstrafe verurteilt. Wer für den verursachten Millionenschaden aufkommen muss, ist bisher allerdings noch nicht geklärt. Momentan laufen noch mehrere weitere Zivil-Verfahren gegen Leis von Betroffenen des Unfalls. Sollten die Fahrerin oder ihr Vater, auf den das Auto angemeldet war, finanziell verantwortlich gemacht werden, verlangen sie von dem Barbetreiber, die Kosten zu übernehmen.

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