Könnte ein hessischer Unternehmer Angela Merkel an der Spitze der CDU ablösen?

Angela Merkel stellt sich Anfang Dezember der Wiederwahl als Parteivorsitzende. (Bild: AP Photos)
Angela Merkel stellt sich Anfang Dezember der Wiederwahl als Parteivorsitzende. (Bild: AP Photos)

In der CDU rumort es so gewaltig wie zuletzt gegen Ende der Ära Kohl. Immer mehr Unionspolitiker kritisieren hinter vorgehaltener Hand oder auch völlig offen die Kanzlerin. Ein Unternehmer aus Hessen will beim kommenden Parteitag nun gegen Angela Merkel antreten.

Erst die Ablösung Volker Kauders als Fraktionsvorsitzender der CDU im Bundestag und nun das: Auf dem kommenden Parteitag Anfang Dezember wird es die Parteivorsitzende Angela Merkel erstmals in ihrer Kanzlerschaft mit Gegenkandidaten zu tun bekommen. Einer davon wird der hessische Unternehmer Andreas Ritzenhoff sein.

Ritzenhoff ist zwar erst Anfang dieses Jahres in die hessische CDU eingetreten, scheut sich aber nicht davor, Verantwortung zu übernehmen. “Es scheint mir dringend geboten, dass aus der CDU heraus neue politische Ziele formuliert werden, die kurzfristig zu einem spürbaren Richtungswechsel der Politik führen”, sagte der 61-Jährige den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Geht es für den Quereinsteiger von 0 auf 100?

Der Unternehmer aus Marburg sieht aber nicht nur in der CDU politische Baustellen: “Mich sorgt, was derzeit mit Deutschland, Europa und der westlichen Welt passiert. Ich sehe hier eine Bedrohung, die sich gegen die Wirtschaftskraft, den Wohlstand, die Sicherheit und nicht zuletzt die Freiheit der Kultur und des Geistes unserer Bevölkerung richtet”, heißt es in dem Bericht weiter.

Ritzenhoff ist geschäftsführender Inhaber von Seidel, einem Hersteller von Aluminiumdesignprodukten. Das Traditionsunternehmen wurde im Jahr 1830 gegründet und gilt heute als mittelständischer Betrieb, der laut eigener Webseite auf den Gebieten “Design, Entwicklung, Produktion und Logistik” tätig ist.

Ritzenhoff dürfte als Quereinsteiger nur sehr geringe Chancen auf den Parteivorsitz haben. Für die angeschlagene Angela Merkel ist diese Kampfkandidatur jedoch ein fatales Zeichen. Umso schlimmer, dass neben Ritzenhoff noch ein zweiter Politiker den CDU-Chefsessel anvisiert.

Jung, unerfahren, Parteivorsitzender?

Auch der 26 Jahre alte Jurastudent Jan-Philipp Knoop will Angela Merkel vom Thron stoßen. Knoop ist CDU-Mitglied in Berlin. Doch laut “Handelsblatt” hat er es bisher nicht über den Posten als “Social-Media-Beauftragter im Ortsverband Kleistpark” gebracht.

Am Selbstbewusstsein des Jungpolitikers kratzt das allerdings kein bisschen. “Ich will mit meiner Kandidatur ein Zeichen setzen, dass es so nicht weiter gehen kann mit Frau Merkel und der CDU”, sagte der Mittzwanziger der “Berliner Morgenpost.”

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