Radfahrer transportiert verletzten Hund elf Kilometer auf seinem Rücken

Fahrradfahrer retteten dem kleinen Columbo das Leben. (Bild: facebook.com/adventuresofcolumbo)
Fahrradfahrer retteten dem kleinen Columbo das Leben. (Bild: facebook.com/adventuresofcolumbo)

Im US-Bundesstaat Georgia hat sich eine Geschichte mit Hollywood-Potenzial ereignet: Eine Gruppe Fahrradfahrer las bei einer kurzen Pause einen streunenden Hund auf, der mehrere Verletzungen hatte. Bereits kurze Zeit später kam es zum Happy End.

Eine Gruppe um die beiden Hobbyradfahrer Chris Dixon und Jarrett Little hat in der Stadt Columbus im US-Bundesstaat Georgia einen rund fünf Monate alten Doggenmischling gefunden. Die Fahrer waren nur kurz stehen geblieben, damit der Rest der Gruppe wieder Anschluss findet. Während der Unterbrechung war ihnen der verletzte Hund entgegengelaufen.

„Er sah schrecklich aus, hatte Hunger. Er war in schlechter Verfassung, wirkte aber glücklich, uns zu sehen“, sagte Chris Dixon gegenüber dem „Ledger-Enquirer“. „Wir konnten ihn nicht einfach zurücklassen“, sagte Jarrett Little weiterhin. „Dort, wo wir ihn fanden, wäre er vermutlich als Alligatorenfutter geendet.“ Im US-Bundesstaat Georgia gibt es eine große Population der großen Reptilien, die auch im Freien umherwandern. Die Gruppe überlegte, wie sie den Hund mitnehmen könnten.

„Ich bin so froh, dass Jarrett Little gerne Fahrrad fährt! Er und seine Freunde fanden mich außerhalb von Columbus. Sie gaben mir Snacks und Wasser. Dann hat Jarrett mich in die Stadt gebracht. Normalerweise hätte ich den Spaziergang geliebt – aber mein linkes Hinterbein war gebrochen und ein Zeh an meiner rechten Vorderpfote war auch kaputt. Als wir in der Innenstadt von Columbus ankamen, sind wir auf Andrea Shaw getroffen. Ich habe sie umarmt, weil sie so nett auf mich einredete. Ich habe ihr neues Hemd vollgeblutet. Doch sie muss es irgendwie gemocht haben, denn sie rief ihren Mann an und sagte: ‚Ich rette diesen Hund, er blutet und ist verletzt und ich werde ihn nicht verlassen.‘ Ihr Ehemann, Joel Shaw, antwortete. ‚Ok. Ist dein Hotel auch haustierfreundlich?‘“

Nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen, das Tier auf dem Lenker zu platzieren, kam Jarrett Little auf die Idee, den Hund zu schultern. Und tatsächlich klappte diese Art der Fortbewegung richtig gut. Insgesamt sieben Meilen, mehr als elf Kilometer, transportierte der Radfahrer den Hund auf diese Weise bis in die Stadt.

Sowohl Little als auch Dixon spielten kurz mit dem Gedanken, den Hund zu adoptieren. „Wir hätten Schere, Stein, Papier gespielt, um auszuhandeln, zu wem er kommt“, sagte Little. Doch bei einer Rast in der Stadt, wo die insgesamt rund 200 Fahrradfahrer aßen und tranken, wurde eine Passantin namens Andrea Shaw auf den Hund aufmerksam. Oder besser gesagt: Der Hund wurde auf sie aufmerksam.

Der Hund sei sofort auf Shaw zugerannt, erzählte Dixon, und habe sie abgeleckt und umschmeichelt. Die Frau, die eigentlich aus dem Bundesstaat Maine stammt, bot an, den Hund bei sich aufzunehmen. Nach einem Telefonat mit ihrem Mann war klar, dass sie ihn adoptieren würden. Doch bevor der Hund nach Maine gebracht werden konnte, mussten seine Verletzungen behandelt werden. Drei Tage lang wurde er daher in einer Tierklinik versorgt.

Inzwischen hat Andrea Shaw dem Hund einen Namen gegeben. Columbo heißt er nun, benannt nach der Stadt, in der er gerettet wurde. Und eine eigene Facebook-Seite hat der liebenswerte Vierbeiner auch schon: Dort teilt Frauchen Andrea alle Abenteuer des Mischlings.

„Es ist ein Vogel! Es ist ein Flugzeug! Nein, warte! Es ist der Columbo-Express!“